Obst für alle

Gratis-Snacks aus Nachbars Garten: Hier findest du sie!

14. Juni 2016 von

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Äpfel oder Kirschen einfach so gepflückt und gegessen werden dürfen. Steht der Baum auf einem Privatgrundstück, können Mundräuber auf Antrag wegen Diebstahls und Unterschlagung geringwertiger Sachen strafrechtlich belangt werden. Das Portal www.mundraub.org weist allerdings den Weg zu Obst- und Gemüsebeständen, an denen sich jeder legal vergreifen darf.

Mit Hilfe der Google Maps-Karte zeigt das Portal nämlich Orte in ganz Europa und insbesondere in Deutschland an, wo herrenlose oder von ihren Besitzern freigegebene Obst- und Nussbäume sowie Beerensträucher und Kräuter zu finden sind. Die häufig wild gewachsenen Nahrungsmittel dürfen und sollen abgeerntet werden, damit sie nicht mehr einfach verrotten.

Einfache Navigation

In der groben Übersicht ist lediglich erkennbar, wie viele sich in der Gegend befinden. Je weiter der User in die Karte zoomt, desto genauer präziser wird die Anzeige. Anstelle der Zahlen erscheinen verschiedenfarbige Markierungen, die dann den Weg zu Äpfeln, Aprikosen, Himbeeren, Rucola, Esskastanien und anderen Naturprodukten weisen.

Ein Klick auf einen dieser Marker öffnet ein Fenster mit Zusatzinformationen wie etwa der genauen Beschreibung der Lage und Tipps, was bei dem Pflücken, Rupfen und Aufsammeln der hiesigen Gratis-Früchte und Würzpflanzen zu beachten ist. Registrierte Nutzer können außerdem neue Fundorte gleich mit der Community teilen oder sich zu gemeinsame Aktionen und Projekten verabreden.

Macher wollen Zeichen setzen

Die fünf Macher hinter der Webseite wollen die User dazu animieren, die Natur, ihren Kiez und ungenutzte Ressourcen zu entdecken. Das fördere zum Beispiel eine gesunde Ernährung und das Erschmecken von biologischer Vielfalt.

„Man tut damit auch etwas gegen Lebensmittelverschwendung. Daraus erwächst oft eine Wertschätzung. Einige engagieren sich dann bei der Pflege von Obstbäumen im öffentlichen Raum“, erklären sie in der Berliner Zeitung.