Trennst Du schon oder mischst Du noch?

Glas, Papier & Plastik: Wie Mülltrennung der Umwelt hilft

09. Nov. 2016 von

97 Prozent der Deutschen trennen ihren Müll. Sorgfältig sind dabei nur 37 Prozent. Hauptgrund für die Inkonsequenz: Der Zweifel daran, dass der getrennte Abfall wirklich recycelt wird. Viele Glauben: Am Ende landet doch wieder alles zusammen und es hat keine positiven Auswirkungen auf die Umwelt. Stimmt das?

Kann man durch Mülltrennen die Umwelt schützen?

Ja, denn Mülltrennen schont Ressourcen & Energie und somit die Umwelt. Je nach Abfallsorte werden große Teile des getrennten Mülls recycelt. Dies ist vor allem bei Papier und Glas der Fall. Bei diesen beträgt die Recyclingquote laut „Greenpeace Magazin“ jeweils rund 80 Prozent!

Altpapier lässt sich bis zu fünf mal wieder verwerten, Glas kann man sogar beliebig oft wieder einschmelzen – ganz ohne Qualitätsverluste. Würde man Papier & Glas also nicht sammeln und recyceln, wären weitaus höhere Ressourcen- und Energieausgaben zur Produktion nötig.

Übrigens: Entgegen landläufiger Meinung kippen die Recyclingfirmen den Inhalt der verschiedenen Glaskontainer nicht in ihren Lastwagen zusammen — diese besitzen nämlich getrennte Kammern für Weiß-, Braun- und Grünglas.

Auch das Trennen von Biomüll ist umweltfreundlich

Das selbe gilt für das Sammeln von Küchen- und Gartenabfällen in der Biotonne. Sie haben großes Potenzial als Energiequelle und Dünger.

Ein Teil der Bioabfälle wird vergoren, dabei entsteht Methangas, aus dem sich Strom und Wärme gewinnen lassen. Den Rest der Bioabfälle lassen die Entsorger zu Kompost verrotten. Dieser Dünger kann Torf ersetzen, dessen Abbau Moorgebiete zerstört.

Plastikmüll: Verbrennen oder recyceln?

Unbehagen bereitet den Abfallspezialisten vor allem die „Gelbe Tonne“ beziehungsweise der „Gelbe Sack“. Diese enthalten Leichtverpackungen wie Joghurtbecher, Tetrapaks und Konserven.

Während das Wiederverwerten von Metallen wie Dosen unproblematisch ist, gestaltet sich das Recycling von Plastik als schwierig.

Kunststoffe zu sortieren und aufzubereiten ist kompliziert und teuer. Deswegen verwerte man in Deutschland laut „Berliner Morgenpost“ nur etwas mehr als die Hälfte der Kunststoffe wieder. So landeten 2014 rund 44,1 Prozent der Verpackungsmaterialen in einer Müllverbrennungsanlage und wurden nicht wieder aufbereitet, wie Daten der „Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung“ zeigen.

Grüne fordern: Es muss mehr Plastik recycelt werden

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sieht Handlungsbedarf der Politik: „Es kann nicht sein, dass fast die Hälfte der mühsam im gelben Sack gesammelten Abfälle verbrannt wird und der Gesetzgeber dabei zuschaut,“ sagte er der „Münchener Abendzeitung“. Er fordert höhere Recycling-Quoten und ein Wertstoffgesetz, welches das Mülltrennen erleichtern soll.

Ein Teil des verbrannten Plastiks wird wenigstens noch als „Ersatzbrennstoff“ genutzt, wodurch Öl und andere fossile Rohstoffe eingespart werden. „Ökologisch ist es aber meistens besser, die Kunststoffe weiterzuverarbeiten“, sagt Jürgen Giegrich vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) dem „Greenpeace Magazin“. „Bei der Verbrennung verpufft der Teil der Energie, den man bei der Produktion des Plastiks investiert hat“, wie der Experte erklärt.

Auch bei Plastik gilt übrigens: Voraussetzung für ein umweltschonendes Wiederverwerten ist das saubere Trennen des Mülls.

Fazit

Richtiges und konsequentes Mülltrennen ist wichtig, damit möglichst viel Material direkt wiederverwertet werden kann. Je mehr aus dem Haushalts- und Gewerbemüll verwertet wird, desto weniger muss verbrannt werden.

Das Wiederverwerten spart „neben Energie auch Rohstoffe und ist meist ökonomisch sinnvoll umsetzbar“, fasst der „BUND Berlin“ zusammen.