Mineralische und Peel-off-Masken im „Öko-Test“

Giftige Schwermetalle in Reinigungsmasken

16. Nov. 2022 von

Reinigungsmasken können Hautunreinheiten nicht verschwinden lassen, versprechen aber zumindest ein feineres Hautbild. In einem aktuellen Vergleich von „Öko-Test“ schneiden Peel-off-Masken mit Kunststoff besser ab als Reinigungsmasken mit Tonerde. Etliche der Gesichtsmasken mit Heilerde und Co. enthielten giftiges Arsen, Blei oder Cadmium.

  • Wenn Du Dich für „sehr gute“ oder „gute“ Masken entscheidest, kannst Du (fast) sicher sein, dass nur wenige bis keine Schadstoffe an Deine Haut gelangen.
  • Neun Peel-off-Masken können die Tester:innen empfehlen, von acht Produkten raten sie ab.
  • „Öko-Test“ meint: Die Anwendung maximal einmal pro Woche ist völlig ausreichend, auch wenn Hersteller eine häufigere Anwendung bewerben.

„Öko-Test“ hat 25 Reinigungsmasken getestet, darunter zehn Peel-off-Masken, die sich dank des Kunststoffs Polyvinylalkohol auf der Haut in eine abziehbare Schicht verwandeln, und 14 Masken mit Mineralerde. In beiden Kategorien finden sich „sehr gute“ Produkte. Unter den Gesichtsmasken mit Mineralerde aber sind vier „ungenügend“ und drei „mangelhaft“. Sie sind mit bedenklichen Schwermetallen belastet. Ton-, Heil- oder Mineralerden können von Natur aus Arsen, Antimon, Blei oder Cadmium enthalten. Über diese verunreinigten Rohstoffe können sie dann in die Reinigungsmasken gelangen. Deshalb ließ „Öko-Test“ Reinigungsmasken mit diesen Bestandteilen im Labor auf Schwermetalle prüfen. Das Ergebnis: In elf Produkten lag der gemessene Gehalt für mindestens einen der Stoffe über dem Wert, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in kosmetischen Mitteln für vermeidbar hält. Einen gesetzlich vorgeschriebenen Wert gibt es dafür nicht.

Wieso verbotene Schwermetalle in Kosmetik auftreten

Schwermetalle in Kosmetika sind verboten. So sind Arsen in seiner anorganischen Form und Cadmium krebserregend, Blei und Antimon gelten als giftig. Dennoch können und dürfen sie in Spuren in kosmetischen Mitteln vorhanden sein, wenn sich die Anwesenheit dieser Stoffe auf Verunreinigungen natürlicher Bestandteile zurückführen und es sich bei guter Herstellungspraxis technisch nicht vermeiden lässt. Jedoch: Welche Gehalte als technisch vermeidbar gelten, steht nicht im betreffenden Gesetz. Deswegen hat das BVL auf der Basis einer Vielzahl von Produktuntersuchungen bestimmte Werte festgelegt.

Im vorliegenden Test überschreiten fünf Masken mit Mineralerde einen dieser Werte, sechs sogar gleich mehrere. Das bedeutet aber nicht, dass von diesen Produkten automatisch eine Gesundheitsgefahr für Verbraucher:innen ausgeht. Die „Öko-Test“-Ergebnisse zeigen aber, dass Herstellerfirmen noch einiges tun müssen, um die Menge an möglicherweise gesundheitsgefährdenden Stoffen in ihren Reinigungsmasken zu reduzieren. Immerhin aber gibt es auch Reinigungsmasken mit Mineralerde, die „sehr gut“ abschneiden.

Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Sehr gut“

Wie funktionieren Peel-off-Masken?

Reinigungsmasken sollen die Haut porentief säubern oder gar das Hautbild verfeinern. Dafür trägst Du die Peel-off-Maske als dünne Schicht auf Deine Gesichtshaut auf, lässt sie langsam antrocknen und ziehst sie anschließend wieder von der Haut ab. Dabei sollen abgestorbene Hautschüppchen, Schmutz und Talg an der Maske kleben bleiben.

Kunststoffverbindungen in den Rezepturen

Damit sich aus der gelartigen Masse nach dem Auftragen ein Film bildet, enthalten die meisten Peel-off-Masken das Polymer Polyvinylalkohol. Kritisiert „Öko-Test“ in der Regel synthetische Polymere und Kunststoffe in Kosmetika, werten die Tester:innen Polyvinylalkohol nicht ab, weil der Stoff wasserlöslich ist und in bestimmten Konditionen als biologisch abbaubar gilt. In vier Peel-off-Masken jedoch werten sie Kunststoffverbindungen in der Maskenrezeptur ab, weil diese als schwer abbaubar gelten.

Dieses Produkt erhielt von „Öko-Test“ die Note „Ungenügend“

Formaldehyd und dessen Abspalter? Bitte nicht!

Obwohl fast alle Peel-off-Masken „sehr gut“ oder „gut“ abschneiden, gibt es auch hier schwarze Schafe, zum Beispiel die Selfie Project Cleansing Peel-Off Mask Dancing Queen. Sie enthält viele Zutaten, die ein Schönmacher aus Sicht von „Öko-Test“ wirklich nicht braucht. Das vom Magazin beauftragte Labor hat darin den künstlichen Moschusduft Galaxolid, der sich im Fettgewebe anreichern kann, sowie Formaldehyd bzw. Formaldehydabspalter analysiert. Formaldehyd kann die Haut reizen und laut offizieller Einstufung Krebs erzeugen. Diese Reinigungsmaske ist definitiv keine Empfehlung.

Mit der CodeCheck-App kannst Du bedenkliche Inhaltsstoffe in einer Reinigungsmaske schon im Supermarkt oder in der Drogerie identifizieren. Sie ist auch ein gutes Tool, um eine bessere Produktalternative zu finden.

Die Testsieger, die Testtabelle und das Gesamtergebnis findest Du im Detail im ePaper von „Öko-Test“.

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