Schwangerschaft & Ernährung

Gesunde Ernährung für Mutter und Kind

19. Nov. 2015 von

Wir leben in einer so sehr verwissenschaftlichten Welt, so dass sich viele Schwangere Sorgen über ihre Ernährung machen. Dabei ist eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft eigentlich ganz einfach.

Das Kind isst mit

Was die werdende Mutter isst, das „isst“ auch das Kind. Für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist deshalb eine ausgewogene, gesunde Ernährung der Mutter wichtig. Allerdings machen tausende von Ratgebern und Werbungen Schwangere oft unsicher, ob sie denn nun „richtig“ essen und ihr Kind von allem genug hat. Dabei reicht es, sich an einige wenige Grundsätze zu halten, um gesund durch die Schwangerschaft zu kommen.

Von der Natur clever eingerichtet

Aus zahlreichen Studien und Untersuchungen wird es immer wieder klar: Die Natur hat vieles schon richtig eingerichtet. So werden zum Beispiel fast alle Nährstoffe, die ein Baby für seine Entwicklung braucht, vom weiblichen Körper automatisch zum Baby weitergereicht. Notfalls werden zuerst die Reserven der Mutter angezapft – die Natur kann schließlich davon ausgehen, dass sich die Mutter die Nährstoffe nach der Schwangerschaft wieder zuführen kann, während ein Nährstoffmangel beim Kind die Entwicklung beeinträchtigen könnte.

In unseren Breitengraden fehlt aber den Müttern selten etwas so sehr, dass das Baby unter Nährstoffmangel zu leiden hätte. Nur Vegetarierinnen und Veganerinnen sollten insbesondere dem Eisen erhöhte Beachtung schenken und sich beraten lassen. Ihnen fällt es nämlich auch nach der Schwangerschaft nicht so leicht, die Depots wieder aufzufüllen.

Ausgewogen, frisch, Bio

Ganz wichtig ist eine ausgewogene Ernährung während der ganzen Schwangerschaft: viel (verschiedenes) Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Abwechslung auf dem Speiseplan, das ist schon fast die halbe Miete. Natürlich sollten möglichst Bio-Produkte konsumiert werden und wenn möglich sollte man die Speisen selw ber zubereiten – Fertigprodukte enthalten oft viel Zucker, Fett und Salz sowie Geschmacksverstärker und andere chemische Zusätze.

Die Menge macht das Gift

Wie auch sonst im Leben gilt für die Schwangerschaft, dass die Dosis entscheidend ist. So kann zum Beispiel Kaffee (und auch koffeinhaltiger Tee) in Maßen durchaus genossen werden. Eine bis maximal drei Tassen Kaffee pro Tag sind in der Regel unproblematisch.

Diese Lebensmittel gehören nicht auf den Speiseplan einer Schwangeren

Alkohol und Nikotin schädigen das Kind, deshalb sollten sie konsequent gemieden werden. Auf Rohmilchkäse (Listerien-Gefahr), rohes Fleisch (Toxoplasmose-Gefahr), rohen Fisch und ungekochte Eier (Bakterien- und Parasitengefahr) sollten Schwangere ebenfalls verzichten. Hai, Merlin und Schwertfisch enthalten zu viel natürliches Quecksilber und sollten deshalb ebenfalls gemieden werden, Thunfisch sollte nur in Massen (zwei bis vier Dosen pro Woche) genossen werden. Zucker, Süßigkeiten, Snacks, Frittiertes und Fettiges sollte nur ausnahmsweise genossen werden.

Erhöhter Bedarf

Omega-3-Fettsäuren werden benötigt für die Entwicklung von Gehirn und Augen des Babys. Wer nicht sehr viel Fisch ist, für den ist eine erhöhte Zufuhr deshalb sinnvoll und empfehlenswert. Ebenfalls sinnvoll ist in den ersten Monaten die Einnahme eines Folsäureprodukts. Viele Frauenärzte empfehlen die Einnahme bereits während mindestens einem Monat vor Eintreten der Schwangerschaft, um die Speicher aufzufüllen. Folsäure ist wichtig für die korrekte Zellbildung und Zellteilung. Und auch die Einnahme von zusätzlichem Eisen kann empfehlenswert sein. Werden nämlich die Speicher der Mutter geleert, ist sie müde, abgeschlagen und kraftlos – keine guten Voraussetzungen für Geburt und erste Baby-Monate mit vielen schlaflosen Nächten.

Tipps und Tricks

Schwangere sollten sich auf keinen Fall irre machen lassen – meistens wissen sie nämlich selber sehr gut, was ihnen gut tut. Solange sie sich nicht ausschliesslich von Schokolade oder Pasta ernähren, kann so viel nicht schief gehen.

Frischer Ingwertee hilft gegen die Übelkeit (nur im ersten Trimester trinken – danach sollte Ingwer wegen seiner wehenauslösenden Eigenschaft gemieden werden), geschälte Mandeln, gut zerkaut, helfen gegen Sodbrennen, Gurke und Kartoffeln (mit Schale, vor dem Verzehr gut waschen) helfen, überschüssige Wassereinlagerungen loszuwerden. Es gibt viele ganz natürliche Tipps und Tricks – Schwangere tun deshalb gut daran, sich frühzeitig eine Hebamme zu suchen. Diese kann nämlich auch schon in der Frühschwangerschaft Tipps zur Ernährung geben. Oft wissen sie auch über Natur- und Kräuterheilkunde Bescheid und können Schwangeren individuelle Tipps geben.