Gegen Fettleibigkeit und Diabetes

Frankreich schränkt Softdrink-Konsum weiter ein

01. März 2017 von

In einigen Restaurants dürfen Softdrinks wie Cola, Fanta & Co. beliebig oft nachgefüllt werden — in Frankreich ist damit nun Schluss. So soll der drastische Anstieg an ernährungsbedingten Krankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes eingedämmt werden.

Mit dem Verbot von Gratis-Nachschlägen von Softdrinks geht Frankreich nun einen weiteren wichtigen Schritt gegen den Überkonsum der ungesunden Getränke.

Bereits seit 2005 sind Getränkeautomaten aus französischen Schulen verbannt – 2012 wurde in Frankreich die Softdrink-Steuer beschlossen. Und zuckerhaltige Getränke weiter auf dem Index …

Laut einer neuen gesetzlichen Regelung ist es in Frankreich von nun an illegal an öffentlichen Plätzen wie Restaurants:

  • unbegrenzte Mengen an Softdrinks für einen festen Preis zu verkaufen, sowie
  • unbegrenzte Mengen von gezuckerten Getränken für umsonst anzubieten.

Unter dieses Verbot fallen vor allem Refill-Stationen in Fast-Food-Ketten. Auch der Möbelriese „IKEA“ reagierte bereits und ließ die Nachfüll-Getränkestationen aus seinen französischen Filialen entfernen.

Ziel der Regelung ist es mit ungesunder Ernährung in Verbindung stehende Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes einzudämmen. Davon sind zunehmend auch Kinder und Jugendliche betroffen.

Franzosen schlanker als EU-Durchschnittsbürger

Frankreichs Kampf gegen das Übergewicht und Folgekrankheiten wie Adipositas und Diabetes scheint bereits Früchte zu tragen. Dies ergab die aktuellste „Eurostat“-Erhebung, dem Statistischen Amt der Europäischen Union.

Demnach sind Franzosen im Schnitt etwas schlanker als andere Europäer: „Nur“ 15,3 Prozent der Franzosen übergewichtig. Dies liegt etwas unter dem EU-Durchschnitt von 15,9 Prozent. Deutschland schneidet weniger gut ab. Hierzulande sind laut „Eurostat“ 16,9 Prozent der Bevölkerung übergewichtig. Das bedeutet: Rund jeder sechste Mensch in Deutschland ist fettleibig.

WHO fordert strengere Gesetze gegen Softdrinks

Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert seit Jahren ein stärkeres Vorgehen seitens der Regierungen gegen zuckerhaltige Getränke.

„Wenn Regierungen Produkte wie zuckerhaltige Getränke stärker besteuern, können sie Leiden reduzieren und Leben retten“, so Douglas Bettcher, von der WHO auf dem Welt-Adipositas-Tag im letzten Jahr.

Auch die Kosten für das Gesundheitswesen könne man so verringern und ihm zugleich mehr Geld zur Verfügung stellen.