Natürlich abbaubar

Forscher entwickeln Bio-Plastik aus Orangenschalen

21. Juni 2016 von

Was lange wie ein Traum erschien, wird dank deutschen Wissenschaftlern Realität – biologischer Plastik, der sich im Meer in seine natürlichen Bestandteile zersetzt.

Um die 270 000 Tonnen Kunststoff sollen mittlerweile in den Meeren treiben. Plastik in den Ozeanen gilt als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Manche Experten meinen sogar, das Sammeln von Müll im Meer sei zu aufwendig und kostspielig, als dass das Problem je gelöst werden könnte.

Wasserlöslich und natürlich

Ein Forscherteam der Universität Bayreuth setzt auf alternative Strategien: biologischer Plastik, der sich im Meer in seine natürliche Ursprungsform auflöst.

Entdeckt wurde der neuartige Kunststoff schon letztes Jahr. In mehreren Experimenten wurden Orangenschalen der Stoff Limonen entzogen, oxidiert und dann mit Hilfe eines Katalysators mit einem Kohlendioxid verbunden. Ziemlich simpel und absolut umweltfreundlich. Zudem sei der Bio-Plastik auch noch vielseitig verwendbar.

Vorteile für die Medizin

Aus dem Stoff könne man beispielsweise antibakterielle Behälter herstellen, so die Forscher. Und bei Kunststoff-Implantaten könnte das Material das Entzündungsrisiko verkleinern, was für die Medizin enorme Vorteile bringen würde.

Umweltproblem Plastikmüll

Doch das Wichtigste bleibt die meerwasserlösliche Kunststoffverbindung. Dank dieser neuen Technik können in Zukunft Tüten und Flaschen aus Plastik hergestellt werden, die sich im Wasser wieder in ihre ursprünglichen, natürlichen Bestandteile zersetzen. Für das gewaltige Umweltproblem Plastikmüll wäre das sicherlich ein wichtiger Schritt, die enormen Mengen an Abfall in unseren Weltmeeren zu verringern.

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