„Gute“ versus „schlechte“ Alkohole

Fettige Gesichtshaut mit Alkohol bekämpfen?

29. Dez. 2016 von

Viele leiden unter ihrer fettigen Haut. Dabei produziert die Haut nicht ohne Grund Hautfett: Es schützt sie und bewahrt sie vor Austrocknung. Verschiedene Faktoren können jedoch dafür sorgen, dass die Produktion aus dem Gleichgewicht gerät und die Haut einen sehr öligen Glanz bekommt. Ob Alkohol eine Lösung sein kann, kommt darauf an, ob es sich um „guten“ oder „schlechten“ Alkohol handelt.

Wieso produziert die Haut Fett?

Die Haut, unser größtes Organ, ist schädlichen Umwelteinflüssen direkt ausgesetzt. Ob UV-Strahlung, trockene Heizungsluft oder Abgase — sie alle können die Haut reizen und frühzeitig altern lassen.

Um sich vor äußeren Einflüssen zu schützen, produzieren die Talgdrüsen in der Haut Fett, auch Sebum genannt. Dieses wirkt wie ein natürlicher Schutzfilm, der zugleich die Feuchtigkeit in der Haut hält und sie so vor dem Austrocknen bewahrt.

Wie entsteht zu fettige Haut?

Gerät die Produktion von Hautfett aus dem Gleichgewicht, äußert sich dies entweder in zu trockener oder zu fettiger Haut. Schuld daran können Faktoren wie Medikamente, Stress, ungesunde Ernährung, Alkoholkonsum oder Rauchen sein.

Zu fettige Haut erkennt man vor allem an einem starken Glanz im Gesicht, der durch überschüssiges Sebum auf der Hautoberfläche entsteht. In der sogenannten T-Zone (Stirn, Nase und Kinn) ist die Talgdrüsenproduktion besonders stark. Neben einem öligen Glanz treten bei fettiger Haut häufig auch erweiterte Poren und eine verdickte Hornschicht auf. Das sorgt für eine verstärkte Neigung zu Pickeln und Mitessern, die durch verstopfte Hautporen entstehen.

Doch auch fettige Haut hat ihre guten Seiten: Sie ist robust und Falten bilden sich langsamer als bei trockener Haut. Dennoch benötigt die Haut die richtige Pflege, um die Talgproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Hilft Alkohol bei fettiger Haut?

Spricht man von Alkohol in Kosmetikprodukt meint man damit aber meist Ethanol. Große Mengen dieses Stoffes können die Schutzbarriere der Haut zerstören.

„Alkohol signalisiert der Haut, dass zu wenig Fett vorhanden ist und daher diese erst recht wieder Fett produziert! So entsteht ein Teufelskreis: Man möchte seine Haut "entfetten" und die Haut produziert immer mehr Fett nach. Dazu kommt manchmal noch, dass die Haut dadurch auch sensibler wird und zu Irritationen neigt“, erklärt Dr. Theresa Friedrich, auf Hautpflege spezialisierte Pharmazeutin.

Außerdem zieht Ethanol Wasser an und kann die Haut so trocken und rissig machen. Das ist auch für fettige Haut ein Problem.

„Gute“ vs. „schlechte“ Alkohole

Gemäß ihrer Wirkung kann man Alkohle jedoch in „gute“ und „schlechte“ einteilen.

Bei den für die Haut schlechten Alkoholen, handelt es sich meist um vergällten Alkohol, der mit Weichmachern (Phthalaten) vermischt ist. Die Weichmacher werden über die Haut aufgenommen, gelangen ins Blut und können bei häufigem Kontakt nicht nur die Haut schädigen: In hohen Mengen können sie auch Unfruchtbarkeit und Diabetes hervorrufen.

Im Gegensatz dazu können die guten Fett- und Wachsalkohole zum Schutz der Haut beitragen. Sie werden aus Pflanzen gewonnen, sind ungiftig, hautfreundlich, verträglich und meist biologisch sehr gut abbaubar. Gute Alkohole wirken stark feuchtigkeitsspendend und pflegend. Sie machen die Haut geschmeidig und vermindern Reizungen. Zudem sind sie nicht komedogen, sie begünstigen also weder Mitesser noch Pickel.

„Gute“ und „schlechte“ Alkohole auf den INCI-Listen erkennen

Für die Haut schlechte Alkohole heißen auf der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) zum Beispiel: Alcohol denat., Ethanol, Ethyl Alcohol, Methanol, Isopropyl Alcohol, SD Alcohol und Benzyl Alcohol.

Zu den guten Alkoholen gehören: Cetyl Alcohol, Cetearyl Alcohol, Behenyl Alcohol, Lanolin Alcohol und Stearyl Alcohol.