Gesundheitsrisiko

Esst weniger rotes Fleisch!

10. Nov. 2014 von

Der regelmäßige Verzehr von rotem Fleisch schade der Gesundheit, so die Eidgenössische Ernährungskommission. Sie fordert von der Schweizer Regierung, Konsumenten zu mehr Zurückhaltung aufzurufen.

Trotz des allgemeinen Trends zu Vegetarismus oder gar Veganismus essen die Schweizer im Schnitt 52 Kilogramm Fleisch pro Jahr, wovon rund 20 Kilogramm Wurst und Aufschnitt sind. Gemäß der Eidgenössischen Ernährungskommission birgt das Risiken. Laut „NZZ am Sonntag“ hat der Konsum von rotem Fleisch, wozu etwa Rind, Schwein und Kalb zählen, langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

Die Risiken

Die Kommission begründet ihre Sorge mit der Analyse einer weltweit durchgeführten Studie zu den gesundheitlichen Aspekten des Fleischkosnums bei Erwachsenen. Erschreckend: Menschen, die über einen Zeitraum von 13 Jahren verhältnismäßig viel Fleisch essen, haben ein um 29 Prozent erhöhtes Sterberisiko als jene, die wenig konsumieren.

Es drohen außerdem Krebs, Diabetes und Herzprobleme. Die Kommission appelliert deshalb an den Bund, er solle die Bevölkerung eindringlich von einem übermäßigen Verzehr von rotem Fleisch abraten.

Als problematisch stufen die Forscher beispielsweise Nitrite im Pökelsalz, das Häm-Eisen im Fleisch und L-Carnitin ein, das sich in ein Aminoxid umwandelt, welches Arteriosklerose fördert. Wahrscheinlich führen mehrere Faktoren im Zusammenspiel zu dem erhöhten Risiko.

Noch bedenklicher sieht die Kommission jedoch den Verzehr von verarbeiteten Fleisch wie Hamburger und Würste. Hier fordert sie, dass der Konsum dieser Waren als noch eingeschränkter empfohlen werden soll. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) wird den Bericht und das Anliegen der Kommission jetzt prüfen.

Gegenwind vom Fleisch-Fachverband

Wie man sich vorstellen kann, gefällt das der betroffenen Branche nicht besonders. Im Gegenteil, es hagelt Kritik. So äußert sich der Direktor des Schweizer Fleisch-Fachverbands Ruedi Hadorn dahingegen, dass er mahnt, dem Bericht fehle jede solide Basis. Der „NZZ am Sonntag“ gegenüber zeigte er sich erstaunt, dass wissenschaftliche Kommission auf einer derart dünnen Grundlage diese Art der Empfehlungen ausspreche.

Der Fachvervand fordert seinerseits nun das BLV auf, auf die Anpassung der Empfehlungen zu verzichten. Begründen lässt sich das mit den positiven Seiten des Fleisch-Konsums, wie die automatische Aufnahme von Eisen, Zink, Proteinen und vieler wichtiger Vitamine, die vor allem für Schwangere essenziell seien.

Die richtige Menge

Zwar verzichtet die Ernährungskommission auf die Angabe der idealen Mengenangabe, aber als „konsensfähig“ gelte die Faustregel, dass man pro Woche nicht mehr als zwei Mahlzeiten mit rotem Fleisch zu sich nehmen sollte.