Besonders im Winter gefährlich

Duftkerzen können Krebs verursachen

29. Jan. 2016 von

Das Duftkerzen auf Paraffinbasis Krebs auslösen können, weiß man schon länger. Doch nun zeigt sich: Noch ein anderer Inhaltsstoff kann Krebs und andere schwere Folgeerkrankungen verursachen.

Paraffin ist besonders gefährlich

Duftkerzen sind vielleicht schön und entspannend, doch man sollte sich zweimal überlegen, ob man sie zu Hause aufstellt – denn gesundheitlich unbedenklich sind die wenigsten der parfümierten Kerzen. Besonders problematisch sind Kerzen aus Paraffin, einem Erdöl-Produkt. Diese setzen beim Abbrennen eine Reihe schädlicher Substanzen frei, erklärt das Newsportal 20 Minuten.

Aber auch von nicht paraffinhaltigen Duftkerzen geht Gefahr aus. Sie können Allergien auslösen. Der Grund: Sie enthalten oft Duftstoffe wie Limonen oder Eugenol, die laut EU-Kosmetikverordnung als allergen eingestuft wurden. Die Folge können Asthma und Ekzeme sein.

Duftstoffe bilden Formaldehyd

Der in Duftkerzen häufig verwendete Stoff Limonen ist dem Chemiker Alastair Lewis von der University of York noch aus einem anderen Grund ein Dorn im Auge, wie die BBC berichtet.

Denn trifft Limonen in der Luft auf natürliches Ozon, bildet sich Formaldehyd – ein Stoff, der die Schleimhaut der oberen Atemwege und der Augen reizt.

Ist man dem Formaldehyd nur kurzzeitig ausgesetzt, leidet man unter unangenehmen Nebenwirkungen: Dazu gehören Augenbrennen, Stechen in Nase und Hals, wässriger Schnupfen oder eine verstopfte Nase, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. Langfristige Gesundheitsschäden sind bei kurzen Kontakten mit Formaldehyd normalerweise nicht zu erwarten.

Krebs ist nur eine Folgeerkrankung

Ganz anders sieht es bei anhaltenden Reizungen durch Formaldehyd aus. Bei diesen kamen zudem noch unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Unwohlsein dazu. Bei dauerhaft erhöhter Formaldehyd-Belastung in einem Raum drohen schwere Folgeerkrankungen wie eine beeinträchtigte Lungenfunktion, chronische Atemwegserkrankungen und im schlimmsten Fall Krebs.

Genau das macht dem Chemiker Lewis Sorgen. Denn in der kalten Jahreszeit, in der Kerzen besonders beliebt sind, lüften viele Menschen deutlich weniger als im Sommer. Deshalb bleibt das Formaldehyd länger in der Wohnung und kann so für schwerere Schäden sorgen. Hinzu kommt, dass Limonen auch in Lufterfrischern und Reinigungsmitteln zu finden sind, was die Belastung verstärkt.