Diese Vollmilchschokolade ist empfehlenswert
Schokolade ist die beliebteste Süßigkeit der Deutschen -gerade zur Weihnachtszeit. Viele Produkte sind jedoch mit Mineralöl belastet und oft gehen schlechte Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung des beliebten Rohstoffs auf den Kakaoplantagen damit einher. Welche Schokolade ist also unter Berücksichtigung dieser Aspekte wirklich gut? Wir haben uns beliebte Sorten genauer angesehen und verraten Dir, welche nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch ohne ethische oder ökologische Bedenken gekauft werden können. Beim Zucker drücken wir dieses Mal ein Auge zu.
2018 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch von Schokolade in Deutschland schätzungsweise 9,01 Kilogramm und ist damit seit vielen Jahren stabil. Am häufigsten greifen wir laut einer Befragung des „Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie“ (BDSI) zur klassischen Milch- beziehungsweise Vollmilchschokolade (47,0 Prozent), gefolgt von Nugat-Schokolade (29,6 % Prozent ) und Bitter- beziehungsweise Zartbitterschokolade (28,5 Prozent). Damit zählen wir zusammen mit den Schweizern zu den größten Naschkatzen in Europa, wenn es um Schokolade geht – doch nicht jedes Produkt ist auch empfehlenswert.
Schokolade ist häufig mit Mineralöl belastet
Wie eine Untersuchung von „Ökotest“ zeigt, sind viele Schokoladen mit Mineralöl belastet, das bei der Produktion durch ölige Maschinen oder während der Lagerung durch die Verpackung in die süße Masse beziehungsweise die Schokolade gelangt. Eine weitere Quelle sind durch den Transport in Jutesäcken verunreinigte Kakaobohnen. In 24 von 25 getesteten Schokoladen wurden Mineralölbestandteile nachgewiesen. Der höchste Gehalt fand sich in der „Dm Bio Vollmilch Schokolade“ und der „Hachez Dunkle Vollmilch“. Nur zwei von 25 Milchschokoladen schnitten bei Ökotest gut ab: die Bio-Schokolade „Rapunzel Dunkle Vollmilch“ und ein bekanntes Markenprodukt nämlich „Ritter Sport Vollmilch“.
Siegel für fairen Kakaoanbau
Ein weiteres Kriterium für die Bewertung von Schokolade ist der Kakaoanbau selbst. Häufig werden dabei Menschen ausgebeutet und illegal Wald gerodet. Nur wenige Hersteller können ihre Lieferkette bis zum Kakaobauer zurückverfolgen und transparent machen.
Allein auf Bio-Siegel zu setzen ist jedoch keine Garantie für fairen Kakaoanbau. Dazu benötigt die Schokolade das Naturland-Siegel. Auch die Zertifizierung Fairtrade und UTZ bieten einen guten Anhaltspunkt für fairen Handel. Der Mengenausgleich und damit die erlaubte Mischung von zertifiziertem und nicht fair-gehandeltem Kakao bietet den Herstellern jedoch ein Schlupfloch auch nicht fair-gehandelten Kakao in der Schokolade zu verwenden und trotzdem das Siegel zu erhalten. In gleicher Weise können illegale Waldrodungen und Kinderarbeit auch durch ein Siegel nie ganz ausgeschlossen werden.
Diese Vollmilchschokoladen sind die besten
Vollmilchschokolade besteht zu einem großen Teil aus Zucker und muss laut Kakaoverordnung mindestens 30 Prozent Kakao- und 18 Prozent Milchbestandteile besitzen. Hier sind unsere Favoriten:
1. Die Gute Bio-Schokolade
Der Testsieger von „Stiftung Warentest“ (1,9) überzeugt durch Geruch und Geschmack und besitzt das Fairtrade-Siegel. Mit dem Kauf dieser Schokolade tust Du gleichzeitig etwas Gutes für den Klimaschutz: Für fünf verkaufte Schokoladentafeln pflanzt die Organisation „Plant for the Planet“ einen Baum in Mexiko. Bisher konnten durch den Schokoladen-Verkauf schon über 2,5 Millionen Bäume gepflanzt werden. Die Milch für diese Schokolade stammt zudem aus der Region und die Tafel ist mit einem Euro (100 Gramm) sehr günstig.
2. GEPA Schokolade Vollmilch Mascobado
GEPA Schokoladen werden aus fair gehandeltem Kakao von Kleinbauern in Peru, Bolivien und der Dominikanischen Republik hergestellt. Die Milch dafür stammt aus Deutschland mit Naturland-Fair-Zertifizierung. Bei Mascobado handelt es sich um Vollrohrzucker, eine unraffinierte Zuckersorte, in der wertvolle Mineralstoffe und Aromen durch eine schonende Herstellung erhalten bleiben.
3. Rapunzel Dunkle Vollmilch
Rapunzel konnte für Ökotest seine Lieferkette lückenlos bis zum Kakaobauer offenlegen und besitzt das Fairtrade-Siegel. Der Kakaoanteil ist mit 46 Prozent hoch, was einen besonders intensiven schokoladigen Geschmack verleiht. Im Vollmilchschokoladentest von Ökotest 2019 wurde die Rapunzel Dunkle Vollmilch zum Testsieger gekürt.
4. REWE Bio Schweizer Edelvollmilch-Schokolade
Dass fair gehandelte und günstige Bio-Schokolade auch im herkömmlichen Supermarkt erhältlich ist, beweist Rewe mit seiner eigenen Bio- und Fairtrade-Schokolade, die es neben Vollmilch in weiteren Geschmacksrichtungen gibt. Der fair gehandelte Kakao stammt laut TransFair e.V., dem Verein hinter Fairtrade Deutschland, von Kleinbauernfamilien aus Paraguay, Ecuador und der Dominikanischen Republik.
5. Ritter Sport Vollmilch
Der zweite Testsieger von Ökotest ist die Vollmilch-Schokolade von Ritter Sport. Auch diese Marke konnte die Lieferkette nahezu vollständig bis zum Bauer zurückverfolgen und belegen. Die konventionelle Schokolade schmeckt lecker schokoladig und enthält keine bedenklichen Inhaltsstoffe. Sie ist jedoch nicht Bio-zertifiziert und besitzt kein Fairtrade-Siegel, sondern nur das weniger strenge UTZ-Siegel.
Fazit: Gute Schokolade muss nicht teuer sein. Eine Untersuchung von „Stiftung Warentest“ zeigt, dass die teuerste Tafel Godiva Milk Chocolate stark mit Nickel belastet ist. Die Konzentration ist zwar nicht gesundheitsbedenklich, dennoch möchte man als Verbraucher ohne Zweifel auf derartige Schadstoffe gern verzichten. Bio-Siegel und Zertifikate für fairen Handel bieten eine gute Orientierungshilfe, um bei den Inhaltsstoffen sowie den Fragen nach Arbeitsbedingungen und umweltfreundlichem Anbau auf Nummer sicherzugehen. Die CodeCheck App hilft Dir dabei, mit einem Blick die Schokolade und eventuelle Siegel zu bewerten.
Weiterführende Links:
- Repräsentative Umfrage: Die beliebtesten Schokoladensorten der Deutschen