Diese Produkte solltest Du unbedingt Fairtrade kaufen
Ohne es zu wissen, konsumieren wir täglich Produkte, die mit der Ausbeutung von Menschen und darunter oft auch von Kindern verbunden sind. Löhne, die nicht einmal die Existenz sichern, und unmenschliche Arbeitsbedingungen sind auf vielen Plantagen in Entwicklungsländern an der Tagesordnung. Fairtrade will dem entgegenwirken. Bei diesen acht Produkten lohnt es sich besonders, für fairen Handel ein paar Cent mehr zu zahlen.
Bananen aus Ecuador, Kakao aus Ghana und Tees aus Indien, für uns selbstverständliche Lebensmittel müssen oft einen weiten Transportweg zurücklegen, bevor sie bei uns auf dem Teller oder in der Tasse landen. Vor Ort, in den Anbaugebieten von Entwicklungsländern, kommt jedoch meist wenig von dem Geld an, das wir für die Produkte bezahlen. Das Ziel von „Fairtrade“ ist es daher, durch fairen Handel den Lebensstandard der Bauern und Arbeiter:innen zu verbessern und faire Preise zu garantieren, unabhängig von den Preisschwankungen am Weltmarkt. Das Siegel fördert darüber hinaus auch den dortigen Bio-Anbau. Etwa 65 Prozent der Produkte mit Fairtrade-Siegel tragen ein Bio-Siegel.
Auch die Siegel von „GEPA“, „Naturland fair“ und „Rapunzel Hand in Hand“, „UTZ“ und „Rainforest Alliance“ setzen sich für ähnliche Standards ein. Viele zertifizierte, fair gehandelte Lebensmittel gibt es inzwischen nicht mehr nur in Bioläden, sondern auch in konventionellen Supermärkten, Discountern und Drogerien. Wir möchten Dir ans Herz legen, folgende Produkte Fairtrade zu kaufen.
1. Bananen
Bananen gelten als das meistverkaufte Frischobst der Welt und zugleich als das am meisten Fairtrade konsumierte. Die Arbeitsbedingungen der Bauern und Plantagenarbeiter:innen sind jedoch meist sehr schlecht. Der weltweite Konkurrenzkampf führt dazu, dass sie erheblich unter dem Mindestlohn und oft bis zu 15 Stunden täglich arbeiten müssen. Darüber hinaus kommen sie mit gesundheitsschädlichen Pestiziden in Kontakt, die bei Bananen häufig eingesetzt werden. Mit dem Kauf von Fairtrade-Bananen trägst Du in Entwicklungsländern zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei und unterstützt dortige Kleinbauernkooperativen.
2. Schokolade
Ein Stück Schokolade zwischendurch kann nicht schaden, oder? Der Gesundheit zwar nicht, Kakaobauern in Entwicklungsländern dagegen schon. Schätzungen zufolge werden allein in Westafrika über zwei Millionen Kinder in der Kakaoindustrie versklavt. Trotz hoher Nachfrage auf dem Weltmarkt bleibt den Kleinbauern meist zu wenig, um ihre Existenz zu sichern. Wenn Du Fairtrade-Schokolade kaufst, leistest Du einen wertvollen Beitrag zu besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitern:innen und Kakaobauern in Entwicklungsländern.
3. Kaffee
Kaffee ist das wichtigste Agrargut im globalen Nord-Süd-Handel und nach Erdöl weltweit der zweitwichtigste Exportrohstoff. Das ehemalige „Kolonialprodukt" galt früher als Luxusgut und hat sich aufgrund des bezahlbaren Preises längst als alltägliches Konsumgut etabliert. Kaffee, der Pionier unter den Fairtrade-Produkten, ist ein saisonales Produkt, dessen Ernte oft nur wenige Wochen dauert. Wenn Du Kaffee Fairtrade kaufst, verbesserst Du die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Familien von Kaffeebauern sowie deren Arbeiter:innen und trägst zur Förderung des Umweltschutzes bei.
4. Tee
Die teils unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf Kaffeeplantagen findet man in gleicher Weise auf Teeplantagen. Sauberes Trinkwasser, Stromversorgung und ordentliche Toiletten sind auf Plantagen wie im indischen Bundesstaat Assam meist die Ausnahme. Fairtrade schafft seriösere Bedingungen für Tee-Kleinbauernfamilien und die vielen Teepflücker:innen in den Teegärten.
5. Honig
Bei einem Konsum von mehr als einem Kilogramm Honig pro Person und Jahr kann unsere heimische Produktion die große Nachfrage nicht decken. Das flüssige Gold muss daher aus Regionen importiert werden, wo mehrere Ernten im Jahr möglich sind. Dass diese Kleinbauernfamilien ihren Honig über Kooperativen vermarkten können und ihr überlebensnotwendiger Zusatzerwerb gesichert ist, dafür sorgt Fairtrade.
6. Blumen
Hast Du schon einmal hinterfragt, woher die Blumen in Deinem hübschen Strauß kommen? Gut 80 Prozent werden aus dem Globalen Süden importiert, meist aus Kenia, Kolumbien, Ecuador oder Simbabwe. Von einem existenzsichernden Lohn können die Arbeiter:innen auf den konventionellen Blumenfarmen nur träumen. Fairtrade verbessert die Einkommenssituation der Arbeiter:innen und treibt den Umweltschutz auf den Farmen voran.
7. Nüsse und Öle
Da die Preise für Nüsse auf dem Markt schwanken, leben die Kleinbauernfamilien in ständiger finanzieller Unsicherheit. Der faire Handel sichert ihnen ihre lebenswichtige Einnahmequelle und verbessert zudem den Gesundheitsschutz der Arbeiter:innen. Die Schale von Cashewnüssen enthält beispielsweise das toxische Öl Cardol, dessen Kontakt mit der Schleimhaut schwere Verätzungen verursacht. Zudem werden durch Fairtrade Entwicklungsprojekte in diesen Gebieten geplant und auch umgesetzt.
8. Schmuck
Der konventionelle Goldabbau stellt weltweit für die Arbeiter:innen und auch unsere Umwelt eine große Gefahr dar. Meist werden dafür hochgiftiges Cyanid oder Quecksilber verwendet, das in Becken gesammelt oder unmittelbar und unkontrolliert in die Natur gekippt wird. Etwa die Hälfte des Goldabbaus findet zudem auf den Ländereien indigener Völker statt, wie in Südamerika - illegal. Mit dem Kauf von nachhaltigem Fairtrade-Schmuck aus Gold setzt Du Dich für den Schutz von Mensch und Umwelt ein und unterstützt eine verbesserte Infrastruktur für die vom Tagebau lebenden Dorfgemeinschaften.
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