Upcycling

Diese Labels verwerten alte Polizei- und Feuerwehruniformen

04. Mai 2018 von

Alle, die bereits seit Kindertagen für die Polizei und die Feuerwehr schwärmen, sollten sich diese beiden Labels genauer anschauen.

Fragt man Kinder, was sie später werden wollen, so fallen mit Sicherheit die Begriffe Polizist und Feuerwehrmann. Kaum andere Berufsgruppen lösen bei den Kleinsten so viel Begeisterung wie die Jagd nach Verbrechern und der Kampf gegen die Flammen. Doch auch wer sich seinen Traumberuf nicht erfüllen konnte, kann sich wie ein Gesetzeshüter oder Feuerwehrmann oder -frau fühlen – zumindest ein kleines Bisschen.

Feuerwehr und Polizei mit neuem Aufgabengebiet

Dafür sorgen die beiden Upcycling-Labels „Feuerwear“ und „110 2.0“, die mit ihren Accessoires ausrangierten Feuerwehrschläuchen und Uniformen neues Leben einhauchen.

Jedes Produkt von Feuerwear ist durch verschieden Schlauchtypen, Aufdrucken und Prüfungsnummern ein Unikat . Die Einsatzspuren auf dem Material erzählen dabei die Geschichten von gelöschten Feuern und weiteren Heldentaten. Dafür müssen die Schläuche natürlich extrem hitzebeständig, robust und reißfest sein. Das Material besteht aus einem inneren Gummischlauch, dem sogenannte „Manchon“, Festkleber und einem gewobenen Mantel aus Polyesterfasern: Das alles macht das Material sogar so reißfest, dass 15 Tonnen Gewicht abgeschleppt werden können.

Und wenn die Schläuche nicht gerade Wasser, Löschmittel, Schaum oder Pulver befördern, lassen sie sich platt falten und sind kleine Platzwunder. Diese Eigenschaften besitzen auch alle Produkte von Feuerwear und sind in den Farben Rot, Schwarz und Weiß erhältlich. Auch eine Sonderedition in Neongelb gibt es in unregelmäßigen Abständen im Angebot.

Die Produkte sind nicht nur langlebig und wegen ihres Materials einzigartig: alle Prototypen werden zudem von Hand genäht und getestet.

Dies gilt auch für die Produkte von „110 2.0“, die in den Werkstätten der gemeinnützigen Behindertenhilfe der Barmherzigen Brüder (BBBH) gefertigt werden und vom Innenministerium in München in Auftrag gegeben worden sind. Aus alten Uniformen der bayerischen Polizei entstehen Taschen, Rucksäcke und Picknickdecken. Grund: bis Mitte 2018 werden auch in Bayern die Polizeiuniformen von grün und beige auf Blau umgestellt.

600.000 Uniformteile von 27.500 uniformierten Polizisten kommen somit für das Upcycling-Projekt zusammen – vier bis fünf Jacken, etwa acht Hemden, mehrere Hosen, Pullover, Mützen und Krawatten pro Polizist.

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© „110 2.0“

© „110 2.0“

Die Designerin Birgit Strasser entwarf das Design und verwandelt unter anderem alte Hemdkragen zu neuen Taschengriffen. Das Logo stammt von Studierenden der Technischen Hochschule für Medientechnik und Design in Deggendorf. Der Gewinn kommt der Bayerischen Polizei-Stiftung zu.

Dieser Artikel von Vanessa Giersdorf erschien zuerst im „enorm Magazin“.