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Diese 8 Jeans-Label produzieren, fair, bio und regional

03. Mai 2018 von

Ob eine Jeans passt, können wir ganz einfach ausprobieren. Was wir jedoch nicht auf den ersten Blick sehen, sind die Bedingungen unter denen die Hose hergestellt wurde. Deshalb: Bio-Jeans kaufen – der Umwelt, den Arbeitern in der Produktion und auch Deiner Gesundheit zuliebe. Wir zeigen Dir tolle Marken!

Die Kehrseite von konventionellen Jeans

Große Umweltbelastung

Für konventionelle Jeans wird auf konventionelle Baumwolle zurückgegriffen – und die wird meist mit aggressiven Pestiziden und Insektiziden behandelt.

Diese schaden nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt – sondern oftmals gelangen aufgrund mangelnder Umweltstandards – und die Missachtung dieser – in den Herstellungsländern die Schadstoffe über die Abwässer in natürliche Gewässer und können so auch das Trinkwasser belasten.

In der konventionellen Baumwollproduktion sind zudem Genmanipulation und der bodenschädigende Anbau in Monokulturen gängige Praxis.

Arbeitsbedingungen

Auch die Arbeitsschutzstandards sind in vielen Produktionsländern, wie beispielsweise China und Indien, mangelhaft. So kommen die Arbeiter bei der Herstellung oftmals direkt mit den eingesetzen Chemikalien in Kontakt.

Besonders problematisch ist das Sandstrahlen für den beliebten Used-Look – hierbei wird Sand unter Hochdruck auf den Stoff geschossen. Da die Arbeiter hierbei meist ohne Atemmaske arbeiten, tragen sie durch das Einatmen des feinen (Quarz-)Staubs zum Teil schwere Lungenschäden bis hin zur tödlichen Staublunge (Silikose) davon.

Die „Clean Cloth Kampagne Österreich“ schreibt dazu: „Silikose ist eine unheilbare Lungenkrankheit. [...] Silikose führt zu Lungenfibrose (Bildung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden Blutgefäßen sowie Entzündung der Lungenbläschen) und Emphysema (Lungenaufblähung). Im Krankheitsverlauf verschlechtert sich der Zustand bis zur Invalidität und häufig bis zum Tod.“

Neben der Gesundheitsbelastung sind meist auch die Löhne in der Jeansproduktion extrem niedrig und das Arbeitspensum hoch.

Eine Gefahr für unsere Gesundheit

Doch nicht nur die Menschen, die in der Jeansherstellung arbeiten, sondern auch die späteren Käufer setzen sich einem Gesundheitsrisiko aus.

Denn Reste der verwendeten Chemikalien können zu gewissen Anteilen in der verkaufsfertigen Jeans zurückbleiben und zu Allergien führen oder sogar über die Haut in den Körper gelangen. Erst 2016 wurde in Kinder-Jeans der Farbbestandteil Anilin nachgewiesen, der unter Krebsverdacht steht.

Deshalb lohnen sich Bio-Jeans

Die Hersteller von Bio-Jeans setzen sich für umweltfreundlichere und menschlichere Produktionsbedingungen ein.

Zu den Standards von Bio-Jeans-Marken gehört unter anderem: nur biologisch und pestizidfrei angebaute Baumwolle zu verwenden auf Gentechnik in der Baumwollproduktion zu verzichten wasser- und energiesparende Produktionsmethoden einzusetzen giftige Chemikalien durch umweltschonende Substanzen zu ersetzen faire Löhne und Arbeitszeiten für die Arbeiter zu garantieren höhere Arbeitsschutzstandards einzuhalten die Produktion in europäische Länder zu verlegen

Der Kauf von fair produzierten Bio-Jeans lohnt sich also! Und: Gute Qualität muss nicht teuer oder altbacken sein – diese Hersteller beweisen es …

Diese Jeans-Labels produzieren fair und bio

Geniestreich

Bei „Geniestreich“ werden alle Hosen von Fachkräften in Deutschland handgefertigt, sind also komplett „Made in Germany“. Der größte Anteil der eingesetzten Rohstoffe ist Denim. Der Stoff kommt aus der Türkei, stammt aus kontrolliert biologischem Anbau und ist nach GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert. Neben den GOTS zertifizierten Rohstoffen tragen einige Materialien auch das „OekoTex-Label“ und wurden damit auf Schadstoffe untersucht.

Nudie Jeans

Nachhaltigkeit, Umweltschutz und faire Produktionsbedingungen werden bei „Nudie Jeans“ großgeschrieben. Deshalb stammt die für den Denimstoff verwendete Baumwolle zu 100 Prozent aus biologischem Anbau.

Außerdem achtet das schwedische Label auf faire Produktionsbedingungen und ist Mitglied der „Fair Wear Foundation“. Die unabhängige gemeinnützige Organisation setzt sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie ein.

Für noch mehr Nachhaltigkeit ruft „Nudie Jeans“ seine Kunden dazu auf, kaputte Jeans zurückzubringen, damit diese recycelt und für neue Produkte verwendet werden können.

Manomama

Die Jeans des deutschen Labels „Manomama“ werden in Deutschland produziert und zwar von Menschen, die laut dem Jobcenter „multiple Vermittlungshemmnisse“ haben, weil sie beispielsweise kaum Deutsch sprechen, alleinerziehend sind oder keinen Schulabschluss vorweisen können. Das Label ist zudem Partner von „Bioland“ und produziert in einer ökologischen und regionalen Wertschöpfungskette.

Alle Rohstoffe und Elemente wie Reißverschlüsse, Nähfäden etc. stammen – sofern verfügbar – aus der Region rund um den Firmensitz in Augsburg. Da Biobaumwolle nicht in unseren Breitengraden wächst wird sie vom nächstgelegenen Punkt bezogen: der Türkei und Tansania.

Bleedclothing

Die Jeans des Familienunternehmens „Bleed“ mit Sitz in Bayern sind aus Bio-Baumwolle hergestellt und nach GOTS zertifiziert. Gemäß dem Motto „Zero Blood“ sind die Hosen auch komplett vegan. So kommt beispielsweise bei den Patches der Jeans kein Leder zum Einsatz. Da viele Tiere auch durch den Einsatz von Erntemaschinen sterben, wird die von „Bleed“ verwendete Baumwolle von Hand gepflückt.

Die Produktion findet zu rund 80 Prozent in europäischen Ländern wie Polen und Portugal statt, der Rest wird im asiatischen Raum produziert. Dabei achtet „Bleed“ bei all seinen Produktionsstätten auf faire und ökologische Bedingungen.

Armedangels

„Eco and Fair“ heißen die Leitlinien des deutschen Modelabels „Armedangels“. Faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne für die Mitarbeiter sind dem Label besonders wichtig. Deshalb dürfen sich die Jeans mit Siegeln „Fairtrade“ und „Fair Wear“ schmücken.

Bio-Qualität ist bei „Armedangels“ ebenfalls ein Muss, weshalb die Jeans nach „GOTS“-Standards aus Bio-Baumwolle gefertigt werden.

Außerdem verzichtet das Label komplett auf Lederpatches in der Jeans-Kollektion und nutzt stattdessen Jacron-Labels aus Papier. Deshalb tragen die Jeans zusätzlich das „PETA-Approved Vegan“-Logo der Tierrechtsorganisation PETA.

Goodsociety

Gemäß dem Motto „Create Good Society“ verwendet das Label mit Firmensitz in Deutschland für die Fertigung seiner Jeans ausschließlich GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle.

Die gesamte Weiterverarbeitung der Baumwollfaser erfolgt in Italien in lokal ansässigen Partnerbetrieben. Das heißt: Alle Jeans sind „Made in Italy“. Durch die geringen Transportwege wird der CO2-Fußabdruck bei der Jeansproduktion gesenkt.

Auch auf den Einsatz von Chemie wird weitestgehend verzichtet. Außerdem arbeitet „Goodsociety“ mit der Umweltschutz-Organisation „Treedom“ zusammen, die den Wiederaufbau von Waldbeständen fördert.

Alma& Lovis

Das deutsche Modelabel „Alma & Lovis“ liebt Naturmaterialien und schreibt sich hohe Sozialstandards auf die Fahne. Die Jeans des Labels, das von zwei Modestudentinnen gegründet wurde, bestehen aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle.

Die Produktion findet je nach Produkt ausschließlich in Deutschland oder den benachbarten EU-Staaten statt. Dabei achten die Gründerinnen auf faire Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten und hohe Sozialstandards für die Mitarbeiter.

Kuyichi

Die niederländische NGO „Solidaridad“ gründete 2001 prompt ihr eigenes Label namens „Kuyichi“, nachdem sie die Großen der Denim-Industrie nicht davon überzeugen konnte biologische Baumwolle zu verwenden. Seither ist das Label ein Vorreiter in Sachen Eco-Denims.

Alle Jeans werden aus ökologisch angebauter Biobaumwolle hergestellt, die zu Fair-Trade-Konditionen von Bauern aus Peru, der Türkei und Indien kommt. Der gesamte nachhaltige Produktionsprozess der „Kuyichi Pure Denim Jeans Collection“ und die Transportwege werden transparent offengelegt.