Vorsicht vor Rückständen

Diese 12 Obst- und Gemüsesorten stecken voller Pestizide

26. Mai 2020 von

Erdbeeren sind gesund, lecker und besonders im Sommer sehr beliebt. Die Früchte schmecken nicht nur fruchtig süß, sondern enthalten auch wichtige Vitamine. Allerdings finden sich leider auch vermehrt Rückstände von Pestiziden auf ihrer Oberfläche. Wir zeigen Dir, wie Du Dich davor schützen kannst und welche anderen Obst- und Gemüsesorten besonders stark belastet sind.

In den Mitgliedsstaaten der EU gibt es Höchstwerte von Pflanzenschutzrückständen, welche nicht überschritten werden dürfen. Untersuchungen, unter anderem vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, zeigen jedoch, dass geringe Rückstände so gut wie immer enthalten sind. Laut der Verbraucherzentrale können diese Rückstände in bestimmten Mengen auch gesundheitsschädlich sein. Das gilt besonders für Obst- und Gemüsesorten, auf denen sich mehrere Pestizidrückstände finden lassen.

Die amerikanischen Aktivistengruppe ‘’Environmental Working Group (EWG)’’ untersucht jedes Jahr, welche Obst- und Gemüsesorten besonders stark mit Pestiziden belastet sind. Auch in ihrem diesjährigen Bericht sind unter den vorderen zwölf Plätzen, den so genannten ‘’Dirty Dozen’’, viele Früchte enthalten, die sich auch hierzulande großer Beliebtheit erfreuen.

Nicht alle Sorten sind gleichmäßig belastet

Pestizide werden meist eingesetzt, um Ernteverluste zu minimieren, eine bessere Lagerung zu ermöglichen und um so Ertragseinbußen zu vermeiden. Die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten sind dabei unterschiedlich empfindlich gegenüber schädlichen Organismen und auch die klimatischen Bedingungen der Anbauregionen haben einen Einfluss auf die Anfälligkeit für Schädlinge. Daher werden verschiedene Kulturen nicht alle gleich intensiv mit Pestiziden behandelt. Rückstände dieser Pestizide können allerdings auf den Lebensmitteln zurückbleiben. Meist wird jedoch nur der obere Teil der Pflanzen behandelt. So sind Wurzel- und Stängelgemüse, bei denen der essbare Teil unter der Erde liegt, wie bei Spargel oder Kohlrabi, weniger belastet. Gurken, Salat und Tomaten weisen hingegen höhere Rückstände auf.

Diese zwölf Lebensmittel enthalten die meisten Pestizide

Die am meisten mit Pestiziden belastet Sorten nennt de EWG ‘’Dirty Dozen’’. Bei diesen Produkten solltest Du besonders achtsam sein und sie bestenfalls nur saisonal, regional und in Bio-Qualität erwerben:

  1. Erdbeeren
  2. Spinat
  3. Grünkohl
  4. Nektarinen
  5. Äpfel
  6. Weintrauben
  7. Pfirsiche
  8. Kirschen
  9. Birnen
  10. Tomaten
  11. Sellerie
  12. . Kartoffeln

Gegenüber den ‘’Dirty Dozen’’ präsentiert die EWG jedes Jahr auch ihre ‘’Clean Fifteen’’, also die Sorten, die besonders wenige Pestizidrückstände aufweisen. Darunter befinden sich unter anderem Avocados, Papayas und Brokkoli.

So konsumierst Du unbelastetes Obst und Gemüse

Natürlich wollen wir Dir mit diesem Artikel nicht davon abraten, Obst und Gemüse zu konsumieren. Damit Du es jedoch möglichst ohne die Aufnahme von Pestiziden genießen kannst, gibt es einige Punkte zu beachten:

1. Wasche Dein Obst und Gemüse gründlich

Die meisten Pestizidrückstände befinden sich auf der Schale. Wasche Dein Obst und Gemüse daher gründlich unter fließend warmen Wasser und reibe es anschließend trocken. Diesen Schritt solltest Du allerdings erst kurz vor dem Verzehr tätigen, da durch das Waschen die natürliche Schutzschicht aufgeweicht und Deine Lebensmittel dadurch schneller verderben können. Um Pestizide noch zuverlässige zu entfernen, kannst Du Dein Obst und Gemüse auch kurz einweichen lassen: Gib dafür einen halben Teelöffel Salz und einen Teelöffel Essig in eine Schüssel mit Wasser, leg Deine Lebensmittel hinzu und lasse sie etwa 15 Minuten lang einweichen.

2. Kaufe Bio-Produkte

Egal für welche Art der Reinigung Du Dich entscheidest, durch das Entfernen der Schale gehen auch wichtige Nährstoffe verloren. Kaufe daher bestenfalls Obst und Gemüse in Bio-Qualität. Laut Verbraucherzentrale sind jährlich mehr als 80 Prozent der Ernte aus biologischem Anbau frei von nachweisbaren Pestizidrückständen, da statt chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ausschließlich natürliche Pestizide verwendet werden. Bei den restlichen 20 Prozent sind die Rückstände sehr gering, weswegen auch diese zum Verkauf freigegeben werden.

3. Kaufe regional und saisonal

Viele Obst- und Gemüsesorten werden mit Pestiziden behandelt, damit sie auch die langen Transportwege überleben. Kaufe daher bestenfalls regionale und saisonale Produkte. Zudem weist auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit darauf hin, dass bei Importen aus nicht EU-Staaten die Rückstandhöchsrate in knapp neun Prozent der Fällen überstiegen wird. Achte daher stes auf die Herkunft Deiner Lebensmittel.

Auch wenn sich die ‘’Dirty Dozen’’ auf den amerikanischen Markt beziehen, sind diese Zahlen nicht nur für AmerikanerInnen relevant. Sie sollten uns auch hier in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich daran erinnern, selbst bei alltäglichen Lebensmitteln wie Erdbeeren und Spinat stets die Qualität zu hinterfragen.

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