Risikofaktor Sonnenbank

Der Mythos der künstlichen Bräune

22. Mai 2015 von

Wie stehen wir Europäer zur Ganzjahres-Bräune? Der Gang zur Sonnenbank ist im Trend, denn bleich möchte niemand sein. Aber wie steht es mit dem Hautkrebs-Risiko?

Befürworter der Kunstbräune sagen, dass das Solarium die Vitamin D-Bildung im Körper fördert. Quatsch, meint dieser Artikel der Huffington Post. Die Strahlung der Sonnenbank sei aufgrund der Intensität und Zusammensetzung der UV-Strahlen schädlicher als die der Sonne. Wo liegen die Gefahren genau?

Solarium-Strahlen erhöhen das Krebsrisiko

UV-Strahlen teilt man in drei Kategorien: UV-A, UV-B und UV-C. In Solarien werden jedoch nur UV-A und UV-B-Strahlen benutzt. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz erhöht diese Kombination das Krebsrisiko. Gemäß der Aussage von Dermatologen um bis zu 20 Prozent bei einem Solariumbesuch. Erschreckend: Wer vor dem 35. Lebensjahr häufig ins Solarium geht, erhöht sein Hautkrebsrisiko um 90 Prozent. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller und empfindlicher Haut.

Gemäß der deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland jährlich rund 18.000 Menschen am schwarzen Hautkrebs, der häufig durch UV-Strahlen verursacht wird. Kein Wunder: die Werte der Strahlung im Solarium übersteigen die Maximalwerte von 0,3 Watt pro Quadratmeter. Das ist die Strahlungsintensität, die man am wolkenlosen Himmel des Äquators um 12:00 Uhr erwarten könnte.

Sonnenbank-Strahlung macht Lederhaut

Fast jede oder jeder Solarium-Besucher unterschätzt die Intensität der Strahlung, denn oft dringt diese in die untersten Hautschichten vor. Durch diese Lichteinwirkung wird das Bindegewebe geschwächt – Falten und „Lederhaut“ bilden sich. Auch Altersflecken entstehen viel eher.

Hast du gewusst, dass es sogar bei geschlossenen Lidern zu Netz- und Bindehautreizungen kommen kann?

Vorbräunen ist unnötig

Den angeblich positiven Effekt der künstlichen Vorbräunung gibt es nicht. Das natürliche Sonnenlicht besteht aus langwelligem UV-A-Licht und kurzwelligem UV-B-Licht. Die B-Strahlen sind für die langanhaltende Bräune, aber auch für Sonnenbrände verantwortlich.

Künstiches Licht setzt sich wie bereits erwähnt anders zusammen. UV-B-Strahlen werden gefiltert, während UV-A Strahlen deutlich höher dosiert sind, damit die Bräune schneller entsteht. UV-A-Licht pigmentiert die Haut zwar sofort, verschwindet aber auch viel schneller wieder. Diese künstliche Vorbräune schützt überhaupt nicht vor Sonnenbrand.

Wer sich dennoch vorbräunen möchte, sollte auf ein Gerät mit genügend UV-B-Licht achten.

Das unterschätzte Gedächtnis der Haut

Wenn wir an Hautschäden denken, kommt uns als erstes Sonnenbrand in den Sinn. Das ist aber nicht alles, denn UV-Strahlen haben deutlich schlimmere Folgen, die wir aber gar nicht bemerken. Sie schädigt die Stammzellen der Haut, die Hautkrebs entstehen lassen können. Es gibt also keine Strahlung, die unproblematisch ist. Somit gibt es auch keine gesunde Bräune und zudem altert braune Haut auch noch schneller.

Quelle:

http://www.huffingtonpost.de/2015/05/13/sonnenbank-gefahren_n_7274018.html?utm_hp_ref=gesundheit

http://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/malignes-melanom-schwarzer-hautkrebs.html