Gut für Gesundheit, Umwelt und Geldbeutel

Das solltest Du über die Menstruationstasse wissen

29. März 2018 von

Die Menstruationstasse hat es vom Nischenprodukt in die Drogeriemärkte geschafft. Zum Glück, denn das Produkt ist einfach genial: nicht nur in der Anwendung, sondern auch für unsere Gesundheit und die Umwelt ein Quantensprung im Vergleich zu Tampons und Binden.

Was ist eine Menstruationstasse?

Das Wort „Menstruationstasse“ mag zunächst ungewöhnlich klingen, führt uns aber auf die richtige Fährte. Denn tatsächlich handelt es sich um ein kleines Gefäß, das während der Menstruation verwendet wird.

Der kleine Becher aus medizinischem Silikon sammelt das Blut der monatlichen Regel einer Frau. Die Menstruationstasse ist sozusagen ein wiederverwendbarer Tampon, die das Regelblut nicht aufsaugt, sondern auffängt.

Wie wird die Menstruationstasse verwendet?

Das Wichtigste vorweg: Vor und nach jedem Einführen und Wechseln der Tasse sollten die Hände gründlich mit Seife gewaschen werden, um Infektionen vorzubeugen.

Zum Einführen wird die Tasse zunächst angefeuchtet und dann zusammengefaltet. Dafür gibt es verschiedene Falt-Techniken, die in der Anleitung der Menstruationstasse beschrieben werden.

Anschließend wird die Tasse wie ein Tampon längs in die Scheide geschoben. Dort entfaltet sie sich von selbst und sorgt im Zusammenspiel mit den umschließenden Muskeln einen dichten Auslaufschutz.

Mit etwas Übung ganz einfach: Wechseln und Reinigen der Tasse

Je nach Fassungsvermögen, kann eine Tasse im idealfall bis zu 12 Stunden im Körper bleiben. Um die Menstruationstasse auszuleeren, wird sie an dem kleinen Plastikstiel gegriffen, der sich an der Unterseite befindet.

Hat sich ein starkes Vakuum gebildet, hilft es die Tasse im Ganzen mit den Fingern kräftig einzudrücken, so löst sich der Sog.

Anschließend wird das in der Tasse gesammelte Blut in die Toilette ausgeleert. Zugegebenermaßen ist das zunächst ein gewöhnungsbedürftiger Anblick. Nun wird die Tasse mit einem Reinigungstuch bzw. Toilettenpappier oder aber mit heißem Wasser gründlich gereinigt. Danach kann sie direkt wieder verwendet werden.

Am Ende der monatlichen Regel wird die Tasse in einem eigens dafür vorgesehenen Topf für rund fünf Minuten abgekocht und so sterilisiert. Dieser Vorgang sollte dann bei Beginn der Regelblutung vor der ersten Einfühurng der Tasse wiederholt werden.

Vorteile der Menstruationstasse

Immer mehr Frauen entscheiden sich für die gesunde und umweltfreundliche Alternative zu anderen Monatshygieneprodukten wie Tampons und Binden.

Dafür gibt es gute Gründe, denn die Menstruationstasse ist:

Praktisch im Gebrauch

Viele Frauen schwören nach der anfänglichen Eingewöhnungszeit regelrecht auf die Menstruationstasse. Vor allem der lang anhaltende und zuverlässige Schutz ist ein enormer Vorteil, da häufiges Wechseln wegfällt.

Das ist besonders unterwegs und auf Reisen eine große Erleichterung. Apropos Reisen: Es müssen nicht mehr Unmengen an Tampons und Binden eingepackt werden, sondern nur eine kleine Menstruationstasse.

Vor allem bei langen Reisen und in Ländern, in denen es keine Monatshygieneprodukte gibt, ist das sehr viel wert.

Gesünder als Tampons und Co.

Tampons saugen das Menstruationsblut auf, jedoch auch die natürlichen Feuchtstoffe der Schleimhaut. So wird der Schutzmechanismus der Scheide gestört. Auch Scheidentrockenheit kann durch Tampons ausgelöst oder verstärkt werden.

Dadurch können sich Bakterien leichter ansiedeln und Infektionen haben leichtes Spiel. Dasselbe gilt für Binden und Slipeinlagen. Für den Auslaufschutz enthalten Binden und Co. Plastikfolien. Diese verhindern, dass die Haut atmen kann, und sorgen für ein unnatürliches feucht-warmes Klima im Genitalbereich. Dies kann sich auch ziemlich unangenehm anfühlen und unschöne Gerüche entwickeln.

Die Menstruationstasse greift hingegen nicht in den natürlichen Schutzmechanismus der Schleimhaut ein und sorgt dennoch für einen hygienisch sauberen Schutz.

Müll- und Ressourcen sparend

Rund 17.000 Tampons oder Einwegbinden verbraucht eine Frau normalerweise während ihres Lebens – eine unvorstellbare Menge Müll.

Auch in der Herstellung von Monatshygieneprodukten werden viele Ressourcen wie Wasser und Strom verbraucht. Zudem kommen im Anbau der benötigten Baumwolle meist giftige Pestizide zum Einsatz. Auch Genmanipulation und Monokulturen tragen zur Umweltzerstörung bei.

Dies macht deutlich, wie groß die positiven Auswirkungen der wiederverwendbaren Menstruationstasse auf die Umwelt sind. Zudem ist auch der Kostenfaktor zu bedenken, schließlich benötigt jede Frau nur eine Menstruationstasse statt 17.000 Tampons – da freut sich auch unser Geldbeutel.

Warnung vor „Benzophenon“ in Menstruationstassen

Grundsätzlich sind Menstruationstassen bedenkenlos. Aber auch hier lohnt sich eine genaue Recherche, bevor ein Kauf getätigt wird. So sollte darauf geachtet werden, dass in der Tasse kein Benzophenon enthalten ist. Dieser Stoff wird beispielsweise in Druckfarben, Beschichtungen und Lacken verwendet. Die Internationale Krebsforschung (IARC) stuft Benzophenon als “möglicherweise krebserregend” ein. Ein solcher Stoff hat in einer Menstruationstasse, die mit Schleimhäuten in Berührung kommt, nichts zu suchen.