Ob Bio-Produkte, Regionalität oder artgerechte Haltung

Das Bewusstsein für Lebensmittelqualität steigt

26. Jan. 2016 von

Gestiegenes Ernährungsbewusstsein hat einer Studie des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns „Nestlé“ zufolge die Essgewohnheiten der Deutschen verändert. Sie sind sie bereit für Qualität mehr auszugeben und auch ethische Aspekte werden wichtiger.

Gutes Essen als Lebensstil

Bewussteres Einkaufen und ein gestiegener Genussfaktor beim Essen werden den Deutschen laut der „Nestlé“-Studie „So is(s)t Deutschland 2016“ immer wichtiger.

Die Ernährung avanciere zunehmend zum Ausdruck des persönlichen Lebensstils. Für 95 Prozent der Befragten ist „gutes Essen und Trinken“ wichtig für ihre Lebensqualität. Fast zwei Drittel — also fast 70 Prozent —belohnen sich mit einer guten Mahlzeit. Bei der letzten Befragung 2011 waren es erst 42 Prozent gewesen.

Qualität statt „Geiz ist Geil“

Mittlerweile achtet laut Studie mehr als die Hälfte der Konsumenten beim Kauf angeblich mehr auf die Qualität als auf den Preis. Als wichtigstes Qualitätskriterium für Nahrungsmittel nennen die meisten den Geschmack, gefolgt von Lebensmittelsicherheit und Natürlichkeit.

Auf dem vierten Platz landen gleichauf Tierwohl und der Verzicht auf Gentechnik. Demzufolge sind deutlich mehr Menschen als bei früheren Befragungen bereit, für Lebensmittel mehr Geld auszugeben, wenn ethische Aspekte berücksichtigt werden.

Ethische Aspekte wichtiger

Mehr Geld für Lebensmittel geben die Deutschen vor allem beim Thema artgerechte Haltung aus: 46 Prozent der Befragten wären bereit, dafür mehrzu bezahlen – 2011 waren es nur 34 Prozent.

Das zweitstärkste Argument für einen höheren Preis ist der Verzicht auf Gentechnik. Für gentechnikfreie Lebensmittel würden 38 Prozent tiefer in die Tasche greifen, zehn Prozent mehr als 2011. Nach Fair Trade, Regionalität und keinen künstlichen Zusatzstoffen belegt Bio-Qualität Platz sechs. 26 Prozent würden sich diese mehr kosten lassen, 2011 hätten dafür erst elf Prozent tiefer in die Tasche gegriffen.

Gesundheitsbewusstsein steigt

Auch die Gesundheit spielt bei der Wahl der Lebensmittel eine zunehmend wichtige Rolle: 34 Prozent schränken nach eigenen Angaben ihren Fleischkonsum bewusst ein, gut 4 Prozent ernähren sich vegetarisch oder vegan.

Sechs Prozent bezeichnen sich der Studie zufolge als laktoseintolerant und vier Prozent verzichten auf glutenhaltige Lebensmittel.