Leitfaden für mehr Nachhaltigkeit

Darauf solltest Du beim Kauf von Holzmöbeln achten

10. Nov. 2017 von

Holzmöbel bringen ein Stück Natur in die eigenen vier Wände und lassen jeden Raum heimelig wirken. Aber nicht jedes Stück ist ökologisch unbedenklich und nachhaltig hergestellt. Damit Du beim Kauf garantiert nicht daneben greifst, haben wir Dir hier einen Leitfaden für den nachhaltigen Möbelkauf zusammengestellt.

Eines vorweg: Am ökologisch sinnvollsten wäre es, komplett auf fabrikneue Möbel zu verzichten und stattdessen gebrauchte Möbel zu kaufen. Manchmal findet man sogar echte Schätze in hervorragender Qualität. Jedoch kommt es immer mal wieder vor, dass wir im Möbelgeschäft die Kommode unserer Träume finden - keine andere darf es mehr sein. In diesen Situationen gilt: Lass Dir Zeit beim Kauf und informiere Dich gut über das Wunschobjekt.

Wähle heimische Hölzer

Holz ist im Vergleich zu andere Rohstoffen wie Plastik oder Metall ein Material, das bei der Produktion, Instandhaltung und Entsorgung deutlich weniger Ressourcen verbraucht. Doch trotz der positiven Ökobilanz können ressourcenschonende Möbel und Wohnaccessoires eigentlich nur aus heimischen Hölzern hergestellt werden. Denn so lassen sich im gesamten Produktionsprozess - vom Fällen bis hin zum Weiterverkauf - Transportwege kurz halten. Das reduziert den Ausstoß von Klimagasen innerhalb der Produktionskette.

Meide Holz aus den Tropen

Bäume aus tropischen Regenwäldern sind ein beliebter Rohstoff – denn ihr Holz ist robust, langlebig und im Vergleich zu heimischen Hölzern billig. Deswegen fällt das Holz dem Möbelbau aber auch der Produktion von Kinderspielzeugen, Bilderrahmen und Haushaltsutensilien zum Opfer - mit verheerenden Folgen.

Jedes Jahr verschwinden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald. Tiere Pflanzen aber auch Menschen verlieren dadurch ihren Lebensraum. Dabei ist Holzeinschlag meist illegal. Das heißt, es wird gegen nationale Gesetze verstoßen, indem niedrigst Löhne bezahlt werden und das Landrecht missachtet wird. Deswegen gilt: Meide Möbel aus Tropenholz wie Teak, Eukalyptus, Mahagoni und Akazienholz und entscheide Dich stattdessen für Eiche, Buche Lärche oder Birke.

Ökologische Behandlung – auch der Gesundheit zuliebe

In Regalen, Schränken, Stühlen, Tischen und Co. können gesundheitsgefährdende Mittel enthalten sein, die mit der Zeit in der Luft freigesetzt werden. So beispielsweise „Formaldehyd“, welches als Bindemittel für Holzwerkstoffe, wie Span-, Tischler- oder Sperrholzplatten aber auch in diversen Lacken und Pflegemitteln Verwendung findet. Bei einer hohen Konzentration in der Raumluft, kann der Schadstoff Augen, Haut und Atemwege reizen.

Die Europäische Union hat reagiert und den Stoff als krebserregend eingestuft. Ein Richtwert von 0.1 Millimeter pro Kubikmeter Raumluft darf nicht überschritten werden. Das Problem: Stehen mehrere Möbelstücke zusammen in einem Raum, addieren sich die Ausgasungen. „Insbesondere in Häusern, die stark gedämmt sind, können sich die Schadstoffe in der Raumluft stark anreichern“, meint Maria Schmidt, Wohnexpertin bei der „Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz“.

Deshalb sollte vor dem Vertrieb aber auch später zu Hause, das Holz mit umweltfreundlichen Pflegemitteln behandelt und gepflegt werden.

Achte auf die Verarbeitung und Verpackung - weniger ist mehr

Abgesehen von der Herkunft des Holzes ist dessen Verarbeitung wichtig. Je weniger Schrauben und Griffe bei der Anfertigung benötigt werden, desto ökologischer ist die Produktion. Das Gleiche gilt für die Verpackung: Möbel sollten nicht mit unnötig viel Plastik und Styropor verpackt sein.

Auf diese Siegel solltest Du achten

Anders als bei Nahrung sind bei Möbeln und Wohnaccessoires Begriffe wie „ökologisch“ oder „bio“ nicht geschützt. Deshalb schaffen Gütesigel Sicherheit. Beachte trozdem, dass es natürlich auch kleine Möbelhersteller gibt, die kein Siegel tragen, sie aber trotzdem heimisches Holz aus nachhaltiger Forstfirschaft verwenden.

Das FSC-Siegel steht für Holzprodukte, die aus umweltfreundlicher, sozial förderlicher und ökonomisch tragfähiger Waldbewirtschaftung stammen. Die Vorgaben des Standards gelten als besonders streng und Verstöße gegen sie werden sofort bestraft. Deshalb unterstützen große Umweltverbände wie der „WWF“ oder „Greenpeace“ das FSC-System.

PEFC setzte sich für die Erhaltung und das ökologische Gleichgewicht der Wälder ein. Unternehmen, die PEFC zertifiziert sind, verpflichten sich dem verantwortungsvollen Umgang mit Holz. Das Label wurde in den 90er Jahren speziell für den europäischen Raum eingeführt. In Deutschland sind rund 7.3 Millionen Hektar Wald PEFC-zertifiziert.

Neben dem FSC und PEFC-Siegel können Konsumenten auch dem Siegel „Blauen Engel“ vertrauen. Das Umweltzeichen der Deutschen Bundesregierung verspricht ebenfalls nur Holzprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft und emissionsarmen Holzwerkstoffen.