Teil 2: Vegane Lebensweise

Cholesterin, Diabetes, Darmkrebs: Vegan essen für die Gesundheit

03. März 2016 von

Eine Ernährung, die hauptsächlich auf Tierprodukten wie Fleisch, Eiern und Milch basiert, kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Warum? Das erklärt die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt in diesem Artikel ihrer Wochenserie bei Codecheck.

Vegan für die Gesundheit

Offizielle Institutionen verweisen auf die positiven gesundheitlichen Auswirkungen der veganen Ernährung: Beispielsweise hält die US-amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics (ein Zusammenschluss von mehr als 70.000 Ernährungsberatern, Medizinern und Forschern) die vegan-vegetarische Ernährung für alle Alters- und Lebensphasen geeignet – das schließt Schwangerschaft, Stillzeit und Säuglingsalter mit ein.

Doch wie wirkt sich die vegane Ernährung konkret auf den menschlichen Körper aus? Erfahrt hier mehr über die gesundheitlichen Risiken, die durch eine Umstellung auf eine vegane Ernährung reduziert werden können:

Cholesterin

Vegan lebende Menschen haben deutlich günstigere Cholesterinwerte im Blut als Mischköstler. Das liegt daran, dass sie keine tierischen Fette verzehren, die gesättigte Fettsäuren und Cholesterin enthalten. Stattdessen versorgt sie die vegane Ernährung mit den gesunden einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit zusammenhängende Todesfälle werden direkt mit einem erhöhten Cholesterin-Spiegel im Blut in Verbindung gebracht.

Bluthochdruck

Studien zeigen, dass Vegetarier und vor allem vegan lebende Menschen deutlich weniger von Bluthochdruck betroffen sind als Mischköstler. Das liegt daran, dass sie in der Regel ein niedrigeres Körpergewicht aufweisen und ihre Ernährung aus viel Obst und Gemüse, wenig Fett und einer generell günstigen Fettzusammensetzung besteht.

Bluthochdruck gilt als der größte Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Jeder dritte Erwachsene in Deutschland weist einen zu hohen Blutdruck auf – das führt zu knapp 40.000 Sterbefällen pro Jahr.

Darmkrebs

In Deutschland ist Darmkrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen – und zwar bei Männern und Frauen gleichermaßen. Als wesentliche Einflussfaktoren für die Entstehung von Dickdarmkrebs gelten ein hoher Verzehr von rotem Fleisch (z. B. Rinder-, Schweine- und Lammfleisch) und verarbeitetem Fleisch wie z. B. Wurst oder Schinken.

Dies liegt an bestimmten Stoffen, die beim Braten und Grillen entstehen oder bei der Verarbeitung zugesetzt werden. Diese Stoffe schädigen die DNA und rufen Zellveränderungen hervor, die dann die Entstehung von Krebs begünstigen. Sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat verarbeitetes Fleisch kürzlich als krebserregend eingestuft.

Diabetes

In Deutschland sind zurzeit 8,2 Mio. Menschen an Diabetes erkrankt. Eine großangelegte Studie aus den USA konnte zeigen, dass Vegetarier ein halb so großes Diabetesrisiko haben wie Nichtvegetarier. Für VeganerInnen beträgt es im Vergleich zu vegetarisch lebenden Menschen sogar nur etwas mehr als ein Drittel.

Das geringere Diabetesrisiko wird unter anderem durch das tendenziell niedrigere Körpergewicht von sich vegetarisch und vor allem vegan ernährenden Menschen und durch den höheren Ballaststoffanteil in der Nahrung begünstigt.

Antibiotika

In der Massentierhaltung ist der vorbeugende Einsatz von Antibiotika Routine. Deutschland liegt hierbei im internationalen Vergleich mit geschätzten 170 Milligramm Antibiotika pro Kilogramm Fleisch auf einem der Spitzenplätze.

Dieser hohe Antibiotika-Einsatz begünstigt die Ausbildung und Verbreitung multiresistenter Keime (MRSA), die sich auf dem rohen Fleisch aller Tierarten nachweisen lassen. Sie gehen mit erheblichen Gesundheitsgefahren für den Menschen einher.

Wer nach diesen vielen Fakten einen praktischen Einstieg in die pflanzenbasierte Ernährung sucht, wird bei der Vegan Taste Week fündig. Mehr Informationen zu den gesundheitlichen Aspekten der veganen Ernährung – inklusive einer Übersicht darüber, wie man mit veganer Ernährung seinen Nährstoffbedarf deckt, findet ihr bei der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt oder hier.