Symptome, Usachen und Therapie

Candida: Hefepilze im Darm erkennen & behandeln

02. Dez. 2016 von

Fast jeder Mensch hat Pilze im Körper — in kleinen Mengen ist das kein Problem. Unter bestimmten Bedingungen nehmen sie jedoch überhand. Die Folge kann dann eine Hefepilz-Infektion sein. Die Symptome reichen von Magen-Darm-Problemen, über wiederkehrende Scheidenpilzinfektionen bis hin zu Migräne und Depressionen. Bei der Behandlung gilt es einiges zu beachten.

Was ist Candida?

Spricht man von Darmpilzen, ist meist der Hefepilz Candida Albicans gemeint. Dieser siedelt sich gern auf Schleimhäuten im Genitalbereich, im Mund-Rachen-Raum oder auch im Darm an.

Die meisten Menschen kommen ständig mit Pilzen in Berührung, zum Beispiel über die Nahrung. Ein gesundes Immunsystems kann diese jedoch ohne Probleme in Schach halten. Ist die Zahl der Pilzsporen nur gering, sind keine gesundheitlichen Probleme zu befürchten.

Problematisch wird es erst dann, wenn die Candida-Pilze im Körper überhand nehmen. Die Folge ist dann meist eine sogenannte Candidose, eine Infektion mit Candida-Pilzen.

Woran erkennt man eine Candida-Infektion?

Ein übermäßiges Wachstum von Candida zeigt sich vor allem an warmen und feuchten Hautstellen, an denen sich der Hefepilz besonders wohl fühlt. Symptome einer Candidose sind zum Beispiel häufige Scheidenpilzinfektionen, Juckreiz am Darmausgang, oder ein Pilzbefall im Mund-Rachen-Raum.

Auch der Magen-Darm-Trakt ist häufig betroffen. Das kann sich in Symptomen wie Blähungen, Völlegefühl und Schmerzen im Darmbereich äußern. Betroffene leiden oft abwechselnd unter Durchfall und Verstopfungen.

Weitere Hinweise auf Candidose sind Überempfindlichkeiten auf bestimmte Nahrungsmittel oder Heißhungerattacken. Immer wieder werden auch Migräne, Allergien, Depressionen, Lebererkrankungen, Hautveränderungen und Gelenkschmerzen mit Candidose in Zusammenhang gebracht. Bei Kindern sind wiederholte Windelausschläge ein Warnzeichen.

Was sind die Ursachen?

Die übermäßige Ausbreitung von Candida Albicans ist vor allem auf ein zu schwaches Immunsystem zurückzuführen. Problematisch ist deshalb neben Stress, eine ungesunde Ernährung, zum Beispiel mit zu viel Zucker und Weißmehlprodukten.

Auch der Einsatz von Cortison und Antibiotika bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht und fördert so die Ausbreitung von Candida-Pilzen.

Risikogruppen sind demnach vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie Krebs- und AIDS-Patienten, Diabetiker oder ältere Menschen. Auch bei Frauen, welche die Antibabypille einnehmen, tritt die Infektion häufiger auf.

Was tun gegen Candida-Pilze?

Ob und wie stark sich die Hefepilze im Körper ausgebreitet haben, sollte man immer beim Arzt abklären lassen. Dieser entscheidet auch, ob eine Behandlung nötig ist.

Meist wird eine medikamentöse Therapie mit Antipilz-Mitteln wie Nystatin empfohlen.

Eine natürliche Alternative ist das Präparat Myrrhinil-Intest®, welches Myrrhe, Kaffeekohle und Kamillenblüten enthält. Zwar wurde seine Wirksamkeit noch nicht in klinischen Studien nachgewiesen, es werden jedoch gute Therapieerfolge damit erzielt.

In jedem Fall sollte die Ursache der Candidose — das geschwächte Abwehrsystem — gestärkt werden. Essenziell sind wenig Stress, eine gesunde, zuckerarme Ernährung und ausreichend Bewegung.

Gesunde Lebensmittel, Diät
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Was bringt eine Antipilzdiät?

Viele Ärzte und Internetseiten empfehlen eine Antipilzdiät, während der auf jegliche Arten von Zucker, auch in Form von Weißmehlproduktem und sehr süßem Obst, verzichtet werden soll.

Die Wirksamkeit von Antipilzdiäten wurde allerdings noch nicht wissenschaftlich bewiesen. Ohne eine begleitende Behandlung ist ein kompletter Verzicht auf alles Süße nicht zu empfehlen. Denn ein „Aushungern“ der Pilze durch eine streng kohlenhydratarme Diät ist nicht möglich. Ohne die Einnahme von Anti-Pilz-Mitteln wird sogar vor einer solchen Diät gewarnt.

Denn finden die Candidapilze im Darm nicht mehr genug Nahrung, können sie die Darmschleimhaut durchdringen und sich in den Blutgefäßen ausbreiten.

Seine Ernährung gesünder zu gestalten, also Zucker und Weißmehl zu reduzieren, ist natürlich immer von Vorteil.

Tipp: Zahnbürste mitbehandeln

Vor allem auf Zahnbürsten tummeln sich die Pilze gern. Deshalb sollte man sie am Anfang der Behandlung austauschen.

Während der Nystatin-Behandlung sollte man die Zahnbürste einmal täglich mit kochendem Wasser übergießen und über Nacht in Obstessig einweichen – morgens vor dem Putzen dann gut ausspülen. Auch Zahnspangen und Prothesen sollten gründlich gereinigt werden.