Britische Pfund-Noten enthalten weiter Tierfett

Im letzten Jahr wurde bekannt, dass die neuen 5-Pfund-Scheine aus einem Kunststoff hergestellt werden, der auch tierische Fette enthält. Trotz anhaltender Proteste von Veganern und Tierschützern hat die „Bank of England“ nun verkündet, das Material weiter zu verwenden.

Als die „Bank of England“ im Juni 2016 den neuen 5-Pfund-Schein vorstellte, wurde eine Welle der Empörung losgetreten. Denn die Scheine wurden nicht mehr auf Papier, sondern auf dem Kunststoff Polymer, der auch ein Spur von Talg enthält – einem Abfallprodukt bei der Schlachtung von Rindern und Schafen.

„Leichen-Bargeld“ für viele inakzeptabel

Veganer, Tierschützer und religiöse Gruppen sind enttäuscht. Sie hatten sich bereits im letzten Jahr gegen die Einführung der neuen Banknote eingesetzt. Steffi Cox, die die Protestwelle initiiert hatte, wollte die Durchsetzung des „Leichen-Bargelds“, wie sie es bezeichnet, verhindern. Die Petition für eine neue Zusammensetzung des Kunststoffs wurde von 130.000 Unterstützen unterzeichnet.

Es ging sogar soweit, dass einige Kunden die Scheine als Rückgeld auf einem veganen Event nicht annehmen wollten. Auch ein vegetarisches Café in der Unistadt Cambridge weigerte sich, die neuen Scheine zu akzeptieren. Doch nun scheinen alle Aktivitäten umsonst gewesen zu sein.

Verzicht auf Polymer vs. Nachhaltigkeit

Dass die Bank an dem neuen Material festhält, wird unter anderem damit begründet, dass es abwaschbar, waschmaschinenfest und fälschungssicher sei. Zudem mache es die Scheine widerstandsfähiger.

Sie halte sich rund 2,5 Mal länger als Papiernoten – was circa 5 Jahren entspricht. Durch den geringeren Druckaufwand würde so die Umwelt geschont werden. Der Erfinder der Scheine Professor David Salomon gibt weiterhin zu Bedenken, dass für 440 Millionen Scheine noch nicht einmal ein halbes Rind „geopfert“ werden müsse.

Die einzige Alternative sei die Herstellung mit Chemikalien aus Palmöl. Die Gewinnung von Palmöl ist jedoch aufgrund der damit verbundenen massiven Abholzung von Regenwald und Zerstörung von Torfgebieten höchst umstritten.

Zukünftig sollen daher auch die 20-Pfund-Note und weitere Auflagen der 5- und 10-Pfund-Scheine aus Polymer hergestellt werden.