Achtung vor UV-Strahlen

Braunwerden hat nichts mit Ästhetik zu tun

25. Juli 2015 von

Während die Aristokraten ihre Haut noch mit Schirmen und langen Kleidern schützten, um auf keinen Fall braun zu werden, assoziieren wir eine – moderat - bronzefarbene Haut mit Jugend und Gesundheit. Dabei ist die Bräunung nichts anderes als eine Abwehrreaktion unseres Körpers.

Es hat sich mittlerweile ja herum gesprochen, dass zu viel Sonne gesundheitsschädigend ist und man sich unbedingt eincremen sollte, um keinen Sonnenbrand zu riskieren (wobei leider auch Sonnenblocker krebserregende Stoffe beinhalten können). Aber es braucht nicht erst einen Sonnenbrand, um die Haut langfristig zu schädigen.

Von UV-A bis UV-C

Was macht die Sonne eigentlich so gefährlich? Ultraviolett-Strahlen, die von der Sonne bis zur Erdatmosphäre gelangen, haben unterschiedliche Wellenlängen. Während die energiereichen UV-C mit der kürzesten Wellenlänge von den obersten Luftschichten absorbiert werden und nicht bis zur Erdoberfläche gelangen, schaffen es die langwelligen UV-A Strahlen bis in unsere Lederhaut.

Die mittellangen UV-B Strahlen kommen auch bis zu uns, dringen aber weniger tief in die Haut ein. Während die UV-A Strahlen unsere Haut bräunen und sie frühzeitig altern lassen, sind in erster Linie die UV-B Strahlen für den Sonnenbrand zuständig. Zwar gelten die UV-A Strahlen als unschädlich. Ihre Langzeitwirkung bei starker und häufiger Wiederholung ist aber bisher noch nicht ausreichend erforscht.

Was passiert da genau?

Was passiert mit der Haut beim Sonnenbaden? Wenn UV-A Strahlen an die obere Hautschicht gelangen, reagiert diese erst einmal mit der Ausschüttung des körpereigenen Farbstoffes Melanin. Wie ein Schutzschild lagert sich das schwarz-braune Pigment in der Oberhaut ab und verhindert so, dass die unteren Hautschichten angegriffen werden. Die Haut bräunt sich. Gleichzeitig richten die kurzwelligeren UV-B Strahlen aber bereits Schäden in den Zellen der Oberhaut an und können sogar deren DNA zerstören.

Sind zu viele Zellen auf diese Weise beschädigt, schaltet die Haut auf Selbstzerstörungsmodus und beginnt die Zellen abzustoßen. Sie zeigt eine Entzündung an, was dazu führt, dass die Haut rot und warm wird und schmerzt. Nach ein paar Tagen und erfolgreicher Selbstzerstörung beginnen die abgestorbenen Zellen sich abzulösen: Die Haut „schält“ sich.

Langzeitschäden

Jeder Mensch verfügt nur über einen bestimmten Vorrat an Melanin. Wer von Natur aus dunkelhäutig ist, kann sich zwar länger in der Sonne aufhalten bevor er einen Sonnenbrand kriegt, aber auch er wird früher oder später einen davontragen.

Nach ein paar Jahrzehnten ist der Tank schließlich ganz leer. Die energiestarken UV-Strahlen können Schädigungen der DNA verursachen, die letztlich zur Entartung der Hautzellen führen und damit die Entstehung von Hautkrebs zur Folge haben kann. Stärker pigmentierte Bevölkerungsgruppen erkranken zwar seltener an sonneninduziertem Hautkrebs, dafür verläuft dieser öfter tödlich, weil er später erkannt wird.