Weingenuss

Bier auf Wein, das lass sein?

25. Dez. 2015 von

Er ist vor allem zu deftigem Weihnachtsessen sehr beliebt, ber es ranken sich um ihn auch einige Irrtümer – der Wein. Einige davon möchten wir vorstellen und erklären, warum sich Bio-Weine lohnen.

1. Bier auf Wein, das lass sein

Den Spruch beziehen wir heute vor allem darauf, dass uns diese Kombination Kopfschmerzen bereitet. Doch was ist dran? Es kommt aus dem Mittelalter, als Wein das Getränk der Oberschicht war und Bier als Arbeitergetränk galt. Somit kam der Wechsel zu Bier einem sozialen Abstieg gleich. Da dieser Mythos schon so lange in uns verankert ist, kann es sein, dass unser Hirn uns einen Streich spielt und wir einfach ganz fest glauben, dass wir Kopfweh bekommen wenn wir zuerst Bier und dann Wein trinken.

2. Salz und Rotweinflecken

Das ist richtig, allerdings hilft es nur bei ganz frischen Rotweinflecken: Salz saugt die Feuchtigkeit mitsamt der gelösten Farbstoffe auf und verhindert so die Ablagerung im Gewebe. Bei eingetrockneten Flecken hilft Salz leider nicht. Hast du aber gewusst, dass in diesem Fall Glasreiniger helfen kann? Aufsprühen und waschen.

3. Wein wird besser mit dem Alter

Schwindelerregende Weinpreise: Immer wieder hört man von alten Jahrgängen, die bei Auktionen Spitzenpreise erzielen. Das liegt allerdings meist nicht am Geschmack, sondern am Weingut. Focus Online berichtet zudem, dass diese Faustregel nicht auf einfache Weine zutrifft. Sie sollten innerhalb von zwei Jahren getrunken werden, damit sie „frisch“ und „spritzig“ bleiben.

Für Süßweine gilt das aber nicht: Der enthaltene Zucker wirkt konservierend. Hochwertige Weine können ohne Probleme lange gelagert werden, ohne an Geschmack zu verlieren. Anscheinend kann der „frühe Genuss die Vernichtung vor der Trinkreife bedeuten.“ Das wär schade.

4. Top-Wein braucht immer eine Auszeichnung

Dem ist nicht so, tatsächlich verzichten viele deutsche Top-Winzer lieber darauf, eine Auszeichnung auf’s Etikett zu drucken. Ob aus ästhetischen Gründen oder für gewünschtes Understatement – warum weiß man nicht so genau.

Bio-Wein: Was ist „bio“ am Wein?

Gerade in der Weihnachtszeit möchte man gerne einen guten Tropfen geniessen. Wenn dieser auch noch förderlich für Rebberg und Umwelt ist, dann umso besser. Bio-Wein sagt man nach, dass er mehr natürliche Abwehrstoffe enthält als die konventionellen Tropfen.

Das „Bio-Siegel“ auf dem Wein garantiert zudem, dass der feine Traubensaft ohne künstliche Hilfsmittel entstehen darf. Zudem verzichten die WInzer auf den Einsatz von Kunstdünger oder gentechnisch veränderte Pflanzen, was bestimmt im Sinne der meisten Verbraucher ist. Ein weiterer Aspekt ist die Bodenqualität.

Bio-Winzer setzen meist nicht auf reine Mono-Kulturen: Sie begrünen ihre Rebberge zusätzlich, beispielsweise mit Pflanzen, die auf natürliche Weise ihre Nährstoffe an die Böden abgeben. Dieser natürlich Vorgang ermöglicht es den Weinproduzenten, die Bodenqualität mit jeder Ernte zu verbessern. So wird der Boden nicht ausgelaugt.

Der Geschmack von Bio-Weinen

Bio-Weine unterliegen strengen Kontrollen: Beispielsweise dürfen jährlich lediglich vier Kilo Kupfer (ein Mittel gegen Pilze) pro Hektar Weinberg aufgesprüht werden. Im Weinkeller überprüfen Lebensmittelkontrolleure, welche natürlichen Mittel und Methoden zum Klären und Lagern von Wein verwendet werden. Schwefelzusätze dürfen in geringen Mengen verwendet werden, da sie den Bio-Wein konservieren.

Insgesamt ist der Weinvorgang beim Bio-Anbau schonender, und anscheinend spiegelt sich das im Geschmack wieder. Karl Schefer, Geschäftsführer von Delinat Naturweine, sagt darüber: „Geschmacklich lassen sich Bioweine von konventionell erzeugten selten unterscheiden. Vergleicht man aber gleiche Lagen, Jahrgänge und Traubensorten, dann stellt man in der Regel fest, dass in Biowein mehr Gehalt steckt. Ähnlich wie dies bei Äpfeln, Tomaten oder Erdbeeren schmeckbar ist.“