Verbraucher haben abgestimmt

Bebe Zartcreme ist "Mogelpackung des Jahres"

26. Jan. 2016 von

Gleicher Preis bei weniger Inhalt! Rund tausend Beschwerden zu Mogelpackungen erhält die Verbraucherzentrale Hamburg jährlich - aus den fünf häufigsten wurde nun der Sieger der Leichtgewichte gekührt. Und Achtung: Auch bei den Inhaltsstoffen wurde getrickst!

Bei einer Online-Abstimmung hatten über 26 000 Konsumenten die Bebe Zartcreme von Johnson & Johnson mit 32,6 % der Stimmen zur Mogelpackung des Jahres 2015 gewählt! Laut Verbraucherzentrale habe der Hersteller bei steigenden Preis die Füllmenge bei drei verschiedenen Dosengrößen verringert: Von 250 auf 150 Milliliter, von 75 auf 50 Milliliter sowie von 30 auf 25 Milliliter. Das führte zu einer Preissteigerung von bis zu 84 Prozent!

Weitere Konsumententäuschung von Johnson & Johnson: Mit der Einführung der neuen Packungsgrößen wurde zudem unkommentiert der Konservierungsstoff Phenoxyethanol eingeführt, welcher in den alten Cremes nicht enthalten war.

Wo wurde 2015 noch gemogelt?

Platz zwei machte mit 25,4 Prozent das Kaffeegetränk Tassimo Latte macchiato classico von Jacobs Douwe Egberts. Neben der Füllmengenreduzierung wurde hier laut Verbraucherzentrale Hamburg auch Qualitätsdumping dank „Mogelmilch“ betrieben. So besteht die verwendete Milch nur noch aus einzelnen Milchbestandteilen, die mit dem Verdickungsmittel Gummi arabicum (E 414) zusammengehalten werden.

Bei der auf dem Kopf stehenden Flasche von Heinz Curry Ketchup – schrumpfte die Füllmenge (natürlich bei gestiegenem Preis) von 500 aus 400 Milliliter. 28 Prozent Preiserhöhung und damit Platz drei.

Auf den vierten Platz wurde die Zahnpasta Dentagard von Colgate Palmolive von den Verbrauchern gewählt. Die Tube hält für die Beißerchen jetzt nur noch 75 statt 100 Milliliter bereit, was eine Preiserhöhung von 33 Prozent ausmacht. Die Tube blieb trotz der Füllmengenreduzierung übrigens unverändert – bis auf das kleine Detail, dass die Mengenabgabe nun gut versteckt auf der Rückseite (nicht) zu finden ist.

Letztlich belegte der Herta Finesse Schinken von Nestlé Platz fünf des Votings. Hier war die Füllmengenreduzierung deutlich höher als die Preissenkung. Unterm Strich kam es so zu einer Preiserhöhung von bis zu 30 Prozent.