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Aus der Naturapotheke: Heilpflanze Meerrettich

12. Jan. 2018 von

Meerrettich ist bei vielen die kulinarische Pflichtkomponente zum Lachs – doch er zeichnet sich nicht nur durch seinen würzig-scharfen Geschmack aus. Als Heilpflanze kann Meerrettich beispielsweise bei Erkältung, Blasenentzündung und Kopfschmerzen helfen.

Industriell verarbeiteter Meerrettich wird in der Küche meist als Paste zu Fleisch- und Fischgerichten verwendet – doch bereits seit dem 12. Jahrhundert ist aber auch die besondere Heilwirkung der Pflanze bekannt …

Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe

Seine Inhaltsstoffe verleihen dem Meerrettich seinen scharfen Geschmack und gleichzeitig die gesunden Eigenschaften. Es handelt sich dabei um bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannten Glucosinolate oder auch Senfölglykoside. Beim Zerschneiden und trocknen der Wurzel werden diese von dem Enzym Myrosinase zu Senfölen aufgespalten.

Senföle haben eine antimikrobielle Wirkung, verhindern also, dass sich Bakterien, Viren und Pilze vermehren. Diese Wirkung kann bei Blasenentzündung, Erkältung und entzündlichen Erkrankungen der Nebenhöhlen und Atemwege helfen. Auch die schleimlösende und harntreibende Wirkung des Meerrettichs zeigt hierbei ihren Nutzen.

Die krampflösende und menstruationsfördernde Wirkung des Meerrettichs kann Menstruationsbeschwerden lindern.

Äußerlich angewendet, wirkt Meerrettich durchblutungsfördernd und hilft bei leichten Muskelschmerzen. Eine sogar mögliche krebshemmende Wirkung wird zurzeit erforscht.

Anwendungsempfehlungen

Die Meerrettichwurzel ist als Fertigarzneimittel in Tablettenform und als Saft erhältlich. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 20g frischer Wurzel.

Frischer Meerrettich kann ausgepresst als Saft angewendet werden, dabei wird zwei Mal täglich 1 Esslöffel empfohlen. Bei Halsschmerzen kann beispielsweise 1 Esslöffel des Presssaftes mit etwas Honig und kaltem Wasser gemischt und langsam über den Tag verteilt getrunken werden.

Meerrettichwurzel sollte nicht als Tee aufgegossen werden. Zur Vorbeugung einer Erkältung kann Meerrettich beispielsweise als Soße in den wöchentlichen Speiseplan aufgenommen werden.

Warum nicht als Tee aufgegossen werden?

Äußerlich kann Meerrettichwurzel in Form von Auflagen oder Salben Linderung schaffen. Bei Kopfschmerzen hilft eine Nackenauflage. Dazu Meerrettich reiben und mit Wasser zu einer Paste vermischen. Diese auf ein Leinentuch geben und für 10 Minuten auf den Nacken auflegen. Salben dürfen aufgrund der schleimhautreizenden Wirkung nicht mehr als 2% Senföle enthalten.

Wann bekomme ich Meerrettich und wie wird er gelagert?

Die hellgelben Wurzeln werden von September bis März geerntet.

Doch auch in den Wintermonaten sind frische Meerrettichwurzeln in Supermärkten erhältlich. Zuhause müssen sie kühl und trocken – am besten in Keller oder Kühlschrank – gelagert werden.

Wichtig: Eine Behandlung mit Meerrettich sollte nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen und kann den Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Eine Behandlungsdauer von 4 Wochen darf dabei nicht überschritten werden, da es zu Schleimhautreizungen, allergischen Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden kommen kann. Menschen mit Magen- oder Darmgeschwüren, Nierenentzündungen, sowie Kleinkinder unter 4 Jahren dürfen Meerrettichwurzel nicht einnehmen.