Foodsaving per Fingertipp

App vermittelt übrig gebliebenes Restaurantessen

06. Sept. 2016 von

Das Start-up „Too good to go“ hat eine tolle Möglichkeit entwickelt, Lebensmittel vor dem Mülleimer zu retten: Über ihre App und ihre Webseite können Gastronomiebetriebe und Bäckereien nicht verkaufte Speisen anbieten.

Restaurants und andere gastronomische Einrichtungen in Deutschland werfen jedes Jahr rund eine Million Tonnen Lebensmittel weg. Etwa die Hälfte dieser Nahrungsgüter wären zum Zeitpunkt der Entsorgung noch uneingeschränkt genießbar gewesen. Aber wenn die Anbieter keine Abnehmer für bereits zubereitete Gerichte finden, landen die Speisen üblicherweise im Abfallcontainer.

Online anbieten statt wegwerfen

Mit einer simplen Idee will „Too good to go“ diese Lebensmittelverschwendung eindämmen: Geht die Geschäftsführer eines Lokals davon aus, dass sie kurz vor Laden- oder Buffetschluss noch Speisen übrig haben werden, kann er sich über das Internet bei dem kleinen Unternehmen melden. Das Start-up gibt das Angebot per iOS/Android-App und Homepage dann an potentielle Kunden weiter.

Einfach bestellen und abolen

Wenn ein hungriger Kunde ein interessantes Inserat findet, muss er lediglich die Anzahl der Portionen angeben und die Bestellung mit seiner Kreditkarte (andere Zahlungsoptionen sollen bald folgen) bezahlen. Der Nutzer erhält daraufhin einen digitalen Kaufbeleg, den er entweder auf dem Smartphone speichert oder ausdruckt.

Kommt der Käufer zur angegebenen Abholzeit und zeigt einem Mitarbeiter des Lokals die Quittung, erhält er eine kompostierbare Box oder eine Papiertüte mit den übrig gebliebenen Leckereien. In der Regel kostet eine Portion zwischen zwei und vier Euro, das Essen ist jedoch meist deutlich mehr wert.

Ein Win-Win-Geschäft

Von der Idee profitieren alle: Die teilnehmenden Gasthäuser und Bäckereien machen aus Resten Geld, das Start-up bekommt einen Euro pro Verkauf, Hungrige kommen günstig an Restaurantessen und der Wegwerfgesellschaft wird ein kleines Stück weit Einhalt geboten. Selbst der Umwelt hilft das Konzept. Denn Lebensmittelverschwendung bedeutet auch Verschwendung von Ressourcen, die bei der Herstellung der Gerichte benötigt werden.

Allerdings dürfen die Kunden nicht wählerisch sein. Üblicherweise können sie sich nicht aussuchen, was in die Boxen gepackt wird. Außerdem kommt es vor, dass die Bestellung storniert wird, weil der Anbieter widererwarten seine kompletten Vorräte verkaufen konnte. Das ist dann zwar ärgerlich für den Besteller, aber wichtiger ist doch, dass keine Speisen im Müll landen.