Weihnachtsgewürz

Achtung: Zimt kann der Gesundheit schaden

16. Dez. 2017 von

Ganz typisch verwendet man Zimt in der Weihnachtszeit. Doch damit tut man dem Gewürz unrecht, denn es wirkt sich positiv auf die Verdauung, den Blutzuckerspiegel und die Stimmung aus. Allerdings birgt es auch Risiken.

Zwei Zimtsorten mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen

Die beiden bekanntesten Zimtsorten sind Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt. Doch was ist der Unterschied?

Der Echte Zimtbaum, aus dessen Rinde Ceylon-Zimt gewonnen wird, zählt zu den Lorbeergewächsen. Eine dünne Schicht unterhalb der Borke wird abgeschält und rollt sich auf. Bis zu 10 dieser Rindenschichten werden dann ineinandergeschoben und getrocknet. Cassia-Zimt wird aus dem Chinesischen Zimtbaum (Zimtkassie) gewonnen – hier wird allerdings die borkige Rinde direkt als Gewürz verwendet.

Daher unterscheiden sich die Zimtstangen auch im Aussehen: Cassia-Zimtstangen sind dick und haben in der Mitte einen erkennbaren Hohlraum, wobei Ceylon-Zimtstangen zigarrenartig wirken.

Doch nicht nur im Aussehen unterscheiden sich die Zimtsorten: Ceylon-Zimt enthält nur wenig Cumarin (ca. 0.02 g pro Kilogramm) – Cassia-Zimt enthält vom diesem Aromastoff hingegen wesentlich mehr (ca. 2 Gramm pro Kilogramm). Das Problem bei Cumarin: In größeren Mengen ist es leberschädigend.

Deshalb sollte man sowohl auf die Art des Zimts sowie auf dessen Dosierung achten. Doch das gestaltet sich schwierig, da in der Industrie häufig der teurere & cumarinärmere Ceylon-Zimt mit dem günstigeren & cumarinreicheren Cassia-Zimt vermischt wird. Aufgrund der gesundheitsschädigenden Wirkung von Cumarin in hoher Dosis gerieten vor einigen Jahren auch diverse Weihnachtsprodukte mit Zimt in die Kritik. Seit 2011 gelten nun EU-weite Höchstgrenzen für Cumarin. Dennoch kann durch erhöhte Verzehrmengen die individuelle Dosis überschritten werden. Doch was heißt „individuelle Dosis“ konkret?

Laut dem „Bundesamt für Risikobewertung“ (BfR) beträgt die tolerierbare Tagesdosis von Cumarin 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. In Naschereien gemessen: Nach BfR sollten Kleinkindern (15 kg) täglich nicht mehr als sechs kleine Zimtsterne oder 100 g Lebkuchen essen. Bei Erwachsenen (60 kg) reden wir von 24 kleinen Zimtsternen pro Tag.

Doch Zimt ist auch gesund ...

Schon in China galt Zimt vor 3000 Jahren nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze – welche Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Völlegefühl entgegenwirken soll.

Zimt soll zudem den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen: Laborversuche zeigten, dass Zimt die Freisetzung des Hormons Insulin erhöht und die Verstoffwechslung von Glukose fördert. Somit könnte das Gewürz die Behandlung bei Diabetes-Typ-2 unterstützen. Allerdings kommen verschiedene Studien hier bisher zu unterschiedlichen Ergebnissen. Nahrungsergänzungsmittel für Diabetiker auf Zimtbasis müssen allein deshalb und aufgrund der erhöhten Cumarin-Zufuhr kritisch gesehen werden.

Auch ein Anstieg des Serotoninspiegels wird mit Zimt in Verbindung gebracht – das „Glückshormon“ sorgt bei uns für gut Laune! Wenn Sie jetzt noch beim Backen bewusst auf Ceylon-Zimt zurückgreifen, dann heißt es auch ganz unbedenklich: Her mit den Zimtsternen!