Thymian, Salbei oder Holunder

6 Heilkräuter gegen Erkältung

08. Jan. 2018 von

Für jedes Wehwehchen gibt es zahlreiche Pillen, Tabletten oder Kapseln. Bei Erkältung, Husten und Schnupfen muss aber nicht immer sofort ein chemisches Präparat her, oft lohnt es sich, erst einmal auf die Vielfalt der Natur zurückzugreifen. Bereits die alten Griechen wussten um die heilenden Kräfte von Eukalyptus, Holunder und Sonnenhut. So helfen Dir Heilkräuter bei einer Erkältung.

Kleine Geschichte der Heilkräuter

Die heilenden Kräfte von Pflanzen sind bekannt und wurden schon von den alten Griechen geschätzt. Sie widmeten sogar fast jedem Kraut einem Gott, so gelten beispielsweise Majoran, Rosmarin und Thymian als Kräuter der Aphrodite. Auch der Arzt Hippokrates, auf den auch heute noch angehende Mediziner ihren Eid leisten müssen, überlieferte in seinen Schriften ein umfassendes Heilpflanzensortiment. Über die Klostermedizin der Benediktiner, vor allem der heiligen Hildegard von Bingen, wurden die verschiedenen Kräuter schliesslich auch in Europa bekannt. Massgeblich hierbei war die Erfindung des Buchdrucks, durch den die klassische „Kräuterfibel“ ihr Debüt feierte.

Heilkräuter lindern Symptome und unterstützen das Immunsystem

In den letzten 30 Jahren hat sich die Kräuterheilkunde schliesslich in zwei Richtungenentwickelt: Der traditionelle Weg beruft sich auf den generationenübergreifenden Erfahrungsschatz, wohingegen die rationale Vorgehensweise nach strengen wissenschaftlichen Kriterien verfährt. Hier werden hauptsächlich Pflanzen und Kräuter verwendet, die auch vor dem Arzneimittelgesetz bestehen können.

Allein in Europa werden von den knapp 3.000 existierenden Heilkräutern, um die 500 Arten für die Herstellung von Medikamenten verwendet. Aber gerade die puren, reinen Kräuter können Krankheiten effektiv lindern und sollen sogar unser Immunsystem unterstützen. Mit den richtigen Pflanzen lassen sich aber nicht nur Krankheitssymptome bekämpfen, auch die Erkältungsdauer kann beispielsweise verkürzt werden. Egal ob als Tee, Tinktur oder Dampfbad – diese Kräuter helfen gegen hartnäckige Erkältungen.

Salbei

Die Pflanze ist wohl eines der bekanntesten und effektivsten Kräuter im Kampf gegen eine Erkältung. Sogar der botanische Name des echten Salbeis „Salvia officinalis“, was übersetzt so viel wie Heilpflanze bedeutet, weist auf die heilenden Kräfte hin. Salbeiblätter enthalten Gerb- und Schleimstoffe, ätherische Öle und Flavonoide, die Viren und Bakterien entgegenwirken. Die Schleimstoffe töten Keime ab und legen sich wie eine schützende Schicht auf die Mund- und Rachenschleimhaut. Bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit helfen Salbeibonbons, für hartnäckige Erkältungen und Entzündungen empfiehlt es sich, mit warmem Salbeitee oder einer verdünnten Tinktur zu gurgeln. Dafür einfach einen Teelöffel Salbeiblätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergiessen und zehn Minuten ziehen lassen. Bei entzündeten Nebenhöhlen kann man mit Salbei auch inhalieren. Ausserdem wirkt das Kraut antibakteriell und stärkt das Immunsystem.

Holunder/Lindenblüten

Holunder- oder Lindenblüten wirken schweisstreibend und schleimlösend. Das Schwitzen steigert die Abwehrkräfte und kann sogar Fieber senken. Gerade im Anfangsstadium einer Erkältung kann eine Schwitzkur mit Holunder helfen. Lindenblüten steigern zusätzlich die Abwehrkräfte. Für eine Tasse warmen Holunderblütentee, einfach zwei Teelöffel der Blüten mit kochendem Wasser übergiessen. Damit die Schwitzkur Wirkung zeigt, nach dem Teegenuss direkt ins Bett legen und ausruhen.

Thymian

Nicht nur in der Küche ist das Kraut ein beliebter Begleiter. Zusammen mit der Eibischwurzel wirkt Thymian bei trockenem Husten krampflösend und antiviral. Bei feuchtem Hustenunterstützt Thymian den Abtransport des Hustensekrets. Für einen wohltuenden Hustentee zwei Teelöffel getrockneten Thymian mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergiessen und zehn bis 15 Minuten ziehen lassen. Gegen Schnupfen und entzündete Nebenhöhlen kann man mit Thymianöl inhalieren oder ein Erkältungsbad nehmen.

Isländisches Moos

Die heilenden Inhaltstoffe der isländischen Flechte finden sich in diversen Pastillen, Bonbons und Hustensäften. Das Moos enthält wertvolle Schleimstoffe, die sich wie eine Schutzschichtauf die Schleimhäute legen und so gerade bei trockenem Husten vor Entzündungen schützen und den Hustenreiz erst einmal unterdrücken.

Eukalyptus

Auch feuchten Husten bekommt man mit Heilkräutern gut in den Griff. Vor allem ätherische Öle und Saponine, welche sich unter anderem in Eukalyptus finden, können dabei helfen den hartnäckigen Schleim abzutransportieren. Das Kraut aktiviert sogenannte Flimmerhärchen in den Bronchien, wodurch das Abhusten erleichtert wird. Eukalyptusöl kann auch zum Einreiben auf der Brust oder als Badezusatz verwendet werden.

Sonnenhut/Echinacea

Ursprünglich stammt der Sonnenhut oder auch Echinacea genannt aus Nordamerika, wo er bereits seit Jahrtausenden von den indigenen Völkern als Heilmittel verwendet wird. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Pflanze auch in Europa bekannt. Generell gibt es drei verschiedene Arten der Pflanze: Vom schmalblättrigen Sonnenhut werden die Wurzeln verwendet, da diese wertvolle Alkamide und ätherische Öle enthalten, beim purpurnen Sonnenhut eignet sich vor allem das Kraut, wohingegen der blasse Sonnenhut eher selten verwendet wird. Wissenschaftliche Laboruntersuchungen fanden positive Auswirkungen der Alkamide auf das Immunsystem. Gerade bei Erkältungsneigung oder einer beginnenden chronischen Infektion hilft das Kraut, die körpereigenen Abwehrkräfte zu aktivieren.

Besser in der Apotheke kaufen

Generell ist es ratsam Heilpflanzen in der Apotheke zu kaufen, egal ob als Tee, Tinktur oder in Pillenform. Die Kräuter sind qualitativ hochwertig und angemessen dosiert. Zur Behandlung anfänglicher Symptome sind die Kräuter ein besonders beliebtes Hausmittel, klingen die Beschwerden jedoch nach einer Woche nicht ab oder kommt Fieber hinzu, sollte ein Arzt konsultiert werden.