Im Test

5 unbedenkliche Kinderzahncremes

23. Feb. 2019 von

Das Zähneputzen gehört ab dem ersten Milchzahn zur täglichen Routine von Kindern dazu. Einige Zahncremes für die Kleinen können jedoch bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Wir verraten Dir, welche Pasten Du besser meiden solltest und zeigen Dir Alternativen.

Hormonell aktive Konservierungsstoffe in Kinderzahncreme

Auch Zahncremes für Kinder bis sechs Jahre enthalten nicht selten bedenkliche Inhaltsstoffe (INCIs). So zum Beispiel „Sodium Methylparaben“. Dieser Stoff wird als Konservierungsmittel verwendet. Das Problem: Von unserem Partner für die Bewertung hormonell aktiver Substanzen, dem „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND), wird er als hormonell wirksam eingestuft.

„Eine hormonähnliche Wirkung von bestimmten Inhaltsstoffen in Kosmetikprodukten ist in der Regel eher ein ungeplanter Nebeneffekt,” so Dr. Mandy Hecht, promovierte Chemikerin und Inhaltsstoff-Expertin bei CodeCheck. „Stoffe wie Parabene dienen vor allem der Konservierung von Produkten, können gleichzeitig aber eben auch unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Mögliche Folgen können eine verminderte Spermienqualität, erhöhtes Risiko von Brust- und Hodenkrebs oder auch Verhaltensstörungen bei Kindern sein.”

In Zahncreme für Kinder sollte dieser Stoff also nicht enthalten sein – ist er aber:

Putzi – Die Zahncreme für Kinder

Ist Fluorid schädlich?

Fluorid ist ein wesentlicher Bestandteil zur wirkungsvollen Vorbeugung von Karies, das meint auch „Stiftung Warentest“. Außerdem härtet es den Zahnschmelz und beugt, richtig angewendet, Fluorose beziehungsweise weißen Flecken auf den Zähnen vor.

Weil Fluorid in großen Mengen jedoch zu Vergiftungserscheinungen führen kann, stehen manche dem Stoff skeptisch gegenüber. Kinderzahnpasten enthalten jedoch deutlich weniger Fluorid als Erwachsenenzahnpasten: Nur maximal 500 PPM. In Zahnpasta für Erwachsene ist mit bis zu 1.500 PPM fast die dreifache Menge an Fluorid enthalten. Damit ein Kind wirklich Vergiftungssymptome zeigt, müsste es schon eine ganze Tube Zahnpasta für Erwachsene zu sich nehmen.

Es ist bisher eine individuelle Entscheidung, ob Eltern Zahncreme mit oder ohne Fluorid-Anteil wählen. Wer Zahnpasta mit Fluorid für sein Kind nutzen möchte, sollte darauf achten, dass das tägliche „Essen“ von fluoridhaltiger Zahnpasta durch die Kleinen vermieden wird.

Das ist aber gar nicht so leicht, denn die meisten Zahnpasten für Kinder sind mit „Sodium Saccharin“ gesüßt, damit das Zähneputzen für Eltern und Kinder einfach mehr Spaß macht und nicht zum allabendlichen Drama ausartet. Hier ist die Menge der Zahncreme entscheidend: In den ersten zwei Lebensjahren reicht einmal täglich ein sehr dünner Film Kinderzahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm aus. Die Menge sollte die eines Reiskorns nicht überschreiten- Ab dem zweiten Geburtstag sollte zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge geputzt werden. Wenn Eltern für die Zahnpflege eines kleinen Kindes fluoridhaltige Zahnpasta nutzen, sollten sie lat dem BfR übrigens auf zusätzliches Fluorid – etwa in Form von Tabletten – verzichten. Ein übermäßiger Gebrauch kann bei Zähnen in der Entwicklung zu Verfärbungen führen, weil sich das Fluorid im Zahnschmelz ansammelt.

PEGs und Sulfate

Auch Stoffe wie PEGs und Sulfate haben in Zahncreme für Kinder nichts verloren. Polyethylenglykole (kurz: PEGs) sind synthetische Emulgatoren, die Fett und Feuchtigkeit miteinander verbinden und die Struktur von beispielsweise Zahnpasta, Cremes, Lotionen stabilisieren. PEGs trocknen die Haut und die Schleimhäute jedoch unnötig aus. So wird die natürliche Schutzbarriere der Haut geschwächt und Bakterien können leichter eindringen. CodeCheck-Expertin Dr. Mandy Hecht erklärt: „In Kosmetika wirkt PEG penetrationsfördernd, das heißt, die Haut wird durchlässiger für Wirkstoffe und kann dadurch unter Umständen empfindlicher auf andere Inhaltsstoffe reagieren."

Sodium Laureth Sulfate (SLES) sind Schaumbildner, die beispielsweise auch in Rasierschaum häufig verwendet werden. Ihr Einsatz ist jedoch umstritten, denn auch SLES trocknet die Haut stark aus. Grund dafür ist, dass der Stoff den natürlichen Fettfilm der Haut entfernt. Auch die Schleimhäute können durch SLES angegriffen werden. Außerdem kann SLES die Barrierefunktion der Haut schwächen und sie so ebenfalls durchlässiger für Schadstoffe machen.

Vor dem Kauf mit CodeCheck prüfen

Damit potenziell schädliche INCIs in Kinderzahncremes identifiziert werden können, gibt es CodeCheck. Über die Website oder die App kannst Du mit einem Klick „checken“, ob die Zahncreme „rote“ beziehunsgweise bedenkliche Stoffe enthält.

Fünf unbedenkliche Kinderzahncremes (mit und ohne Fluorid)

Damit das Zähneputzen für Kinder zum gesunden Erlebnis wird, stellen wir fünf unbedenkliche Kinderzahncremes vor. Drei ohne und zwei mit Fluorid:

LAVERA Basis Sensitiv Kinder Zahngel (ohne Fluorid)

Töpfer – Babycare Zahngel (ohne Fluorid)

Logodent – Fresh Kids Bio-Minz Zahngel (ohne Fluorid)

Dentodent Kids Zahncreme (mit Fluorid)

Elmex Junior Zahnpasta (mit Fluorid)