DIY Rezepte

4 ungewöhnliche Alternativen zu Fleisch

14. Aug. 2019 von

Klar, von Tofu, Seitan oder Soja-Schnetzeln haben wir alle schonmal gehört. Doch hättest Du gedacht, dass Du auch aus Kokosnuss, Shiitakepilzen oder Reiswaffeln leckere Alternativen zu Fleisch zaubern kannst? Wir stellen Dir hier vier garantiert tierleidfreie DIY-Rezepte vor.

Umweltschutz, gesundheitliche Vorteile und vor allem die Vermeidung von Tierleid, sind gute Gründe, auf Fleisch zu verzichten. Fleischkonsum hat keine guten CO2-Werte: Insbesondere Rindfleisch befeuert die Treibhaus-Problematik. Ein Kilo davon verursacht gut 15 Kilo CO2 - ein Kilo Linsen zum Vergleich gerade mal 700 Gramm CO2. Pro Kopf und Jahr fallen in Deutschland durch den Fleischkonsum 324 Kilogramm CO2 an, bundesweit summiert sich die Zahl auf ganze 26.6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Fleisch schadet nicht nur dem Klima, laut einer WHO-Studie leidet auch die Gesundheit. Insbesondere rotes Fleisch wie Rind oder Schwein steht in der Kritik. Doch auch der Verzehr von hellem Fleisch wirkt sich unter anderem negativ auf den Cholesterinspiegel aus. Das berichteten US-Forscher kürzlich im American Journal of Clinical Nutrition.

Das Leid der Tiere ist ein weiterer Punkt, der veganen Alternativen Aufwind verschafft. Leider hatte “veganes Fleisch” lange einen schlechten Ruf: Pappige Konsistenz, fader Geschmack, zu viele Zusatzstoffe oder Palmöl verdarben vielen den Appetit auf die Ersatzprodukte. Die neue Generation von Alternativen hat diese Kinderkrankheiten hinter sich gelassen und überzeugt durch geringe Verarbeitung und einfache DIY-Rezepte.

1. Shiitake Bacon

Ihre Erfindung Speck aus Pilzen herzustellen, machte die Gastronomin Chloe berühmt. Sie betreibt in New York das vegane Restaurant “by CHLOE”. Ihre Küche stieß auf so große Begeisterung, dass sie weitere Filialen eröffnen konnte. Das Rezept überzeugt durch seine Einfachheit:

Zubereitung:

  • Shiitake-Pilze in sechs Millimeter dicke Scheiben schneiden und mit Olivenöl und Meersalz beträufeln.
  • Die Scheiben auf einem Backblech verteilen und bei ca. 180 Grad etwa 15 Minuten im Ofen backen.
  • Alle fünf Minuten die Konsistenz der Pilze überprüfen und gegebenenfalls wenden.
  • Sobald die Pilzscheiben goldbraun, knusprig und etwa auf die Hälfte geschrumpft sind, kann man das Blech aus dem Ofen nehmen. Auskühlen lassen und das gewünschte Gericht damit verfeinern.

Das sagen die Kritiker:

Der Pilz-Speck besticht durch eine Konsistenz, die dem Original sehr nahe kommt. Er ist crunchy und soll auch geschmacklich extrem an Speck erinnern. “Really tastes like bacon” ist kein seltener Post unter den Rezepten.

2. Pulled Jackfruit Burger

Die Jackfrucht gilt als ganz heißes Eisen, wenn es um Fleischersatz geht. Im unreifen Zustand hat die Frucht eine Konsistenz, die gern mit Hähnchenfleisch verglichen wird. Der Grundgeschmack dagegen ist recht fade, so dass die richtige Gewürzmischung die Frucht in zu einem prima Fleischersatz verwandeln kann. Für die Pulled Pork-Alternativen wird gern in Salzlake gereifte Jackfruit aus der Dose verwendet. Diese findest Du im Asialaden.

Zutaten:

...für die Pulled Jackfruit:

  • 170 g BBQ-Soße (bio)
  • 255 g Jackfruit (Abtropfgewicht)
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 EL Olivenöl

...für den Belag:

  • Burgerbrötchen
  • Ketchup
  • Salat
  • Tomate
  • Avocado

Zubereitung:

  • Zwiebelringe und Knoblauch in Olivenöl scharf anbraten
  • Jackfrucht aus der Dose abtropfen lassen, in die Pfanne geben und mitbraten, danach die BBQ-Soße hinzugeben
  • Burgerbrötchen halbieren, mit Ketchup bestreichen und Salat, Avocado, Tomate und der gebratenen Jackfruit belegen. Et voilá!

Das sagen die Kritiker: Eines der Fazite von einem durchaus kritischen Artikel lautet: „Mir könnte es jemand vorsetzen und sagen: Das ist Fleisch – das könnte man durchaus glauben.“

3. Kokos-Bacon

Speck ist beliebt. Daher wundert es nicht, dass Veganer unabhängig voneinander zwei Lösungen für den fehlenden Bacon entwickelt haben. Im Gegensatz zum Shiitake Bacon basiert dieser hier aber auf Nuss-, statt auf Pilz-Basis.

Zutaten:

  • 225 g Kokosnuss Chips
  • 2 EL Sojasauce
  • 2 EL Liquid Smoke
  • 2 EL Agavendicksaft
  • 2 TL Smoked Paprika (optional)

Zubereitung:

  • Sojasauce, Liquid Sauce, Agavendicksaft und Paprikapulver in einer Schüssel verrühren.
  • Die Kokosnuss Chips in die Flüssigkeit geben und vermengen.
  • Die Kokosnuss Chips für 15 Minuten bei 160 Grad backen.
  • Alle fünf Minuten nach dem Kokosnuss Bacon schauen und die Chips wenden.

Die Chips eignen sich wunderbar, um damit Salate oder vegetarische Pizzen zu verfeinern.

Das sagen die Kritiker: Das Kokos-Aroma ist noch leicht spürbar, allerdings dominieren Rauch-Aroma und Gewürze. Wenn die Flocken aus dem Ofen kommen, fühlen sie sich auf der Zunge fettig und knusprig an - die Speck-Textur wird treffend nachgeahmt.

4. Veganes Mett:

Peta postete das Grundrezept auf ihrer Homepage, mittlerweile hat das Internet allerdings diverse Variationen hervorgebracht. Die Hauptmasse des Metts kommt von Reiswaffeln, so dass der vegane Brotaufstrich sehr kohlenhydrathaltig ist. Den typischen Mett-Geschmack erhält er durch die richtige Würzmischung. Tomatenmark und Salz sind ein Muss, Paprika und Gewürzgurkensud geben dem Mett etwas mehr Pepp.

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 Packung Reiswaffeln (100 g)
  • 1 große Zwiebel, feine gewürfelt
  • 4 leicht gehäufte EL Tomatenmark
  • 300 ml Wasser
  • 5 EL Gewürzgurkensud
  • 1 TL Smoked Paprika
  • Salz und Pfeffer
  • Petersilie zum Garnieren (nach Geschmack)

Zubereitung:

  • Die Reiswaffeln mit den Händen zerbröseln und mit den Zwiebelwürfeln, dem Wasser, dem Gurkenwasser und dem Tomatenmark vermischen.
  • Mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Ggf. noch etwas Wasser hinzugeben, falls die Masse zu trocken ist.
  • Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Mit Petersilie garnieren und mit frischem Brot servieren.
  • Die Ziehzeit ist das Geheimnis dieses Rezeptes. Direkt nach der Zubereitung schmeckt das „Zwiebel-Mett ohne Mett“ noch recht fad. Eine Nacht im Kühlschrank vollbringt dann aber geschmackliche Wunder. Der Aufstrich hält sich einige Tage im Kühlschrank.

Das sagen die Kritiker: Unter den Rezepten ist man bezüglich Geschmack und Konsistenz voll des Lobes. So schreibt ein User: “Selbst mein fleischessender Mitbewohner fands Hammer”. Durchzogen sind die Antworten bei der Weiterverarbeitung, denn das vegane Mett lässt sich nicht so einfach anbraten. Als Brotaufstrich kommt das Rezept aber sehr gut an.

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