Persönlichkeit

3 Schritte: Wie Du alte Gewohnheiten änderst

06. Juli 2017 von

Oft wünschen wir uns in Situationen anders zu reagieren: Sei es gelassener mit Krisen umzugehen oder offener für andere Menschen zu sein. Müssen wir dazu ein neuer Mensch werden? Nein, aber wir können es, wenn wir es möchten – das beweist die Wissenschaft. Und für den Anfang reicht es ja auch erst einmal kleine Gewohnheiten umzustellen.

Veränderungen sind immer möglich

Veränderung meint, sich in der gleichen Situation anders zu verhalten und nicht mit den gewohnten Gedanken und Gefühlen zu reagieren. So fasst es der bekannte Hirnforscher und Bestsellerautor Dr. Joe Dispenza zusammen.

Schließlich sei das, was wir unsere Persönlichkeit nennen, nichts weiter als Gewohnheiten und Überzeugungen. Und diese lassen sich ändern. Konkret sei eine solche Veränderung unseres Verhaltens möglich, denn die Nervenzellen des Gehirns können sich ständig neu vernetzen. Selbst bis ins hohe Alter.

Grund dafür ist die sogenannte „neuronalen Plastizität“ – also die Formbarkeit unserer Neuronen. Somit sind Denkmuster veränderbar, die letztendlich eben auch unsere Persönlichkeit bilden.

Was es dazu braucht sind die richtige Technik und natürlich einen festen Willen. Dann ist theoretisch jede Veränderung unseres Denkens möglich. Doch weshalb scheitern wir so oft selbst bei den kleinsten Vorsätzen uns zu ändern?

Deshalb fallen Veränderungen schwer

Grund dafür, dass uns Veränderungen oft so schwer fallen, ist, dass unser Gehirn stets den einfachsten Weg wählt – das spart Energie. Wir wissen selbst aus unserem Alltag: Am bequemsten sind meist Wege, die wir gut kennen und schon oft gegangen sind.

Nach dem selben Prinzip funktioniert unser Gehin. Je öfter bestimmte Nervenzellen zusammen aktiv werden, z.B. durch wiederkehrende Denkmuster, desto schneller und einfacher findet das Gehirn diese Pfade.

Wiederholung verstärkt Denkmuster

Neue Strukturen und Verschaltungen zu aktivieren ist also eine Herausforderung, aber möglich.

Dazu müssen gewohnte neuronale Muster aufgebrochen werden. Möglich sei das durch neue Gedanken und Überzeugungen, wie Dispenza in seinem Buch „Mein neues Ich“ erklärt.

Natürlich kommt es dabei auf die richtige Technik an. Mit diesen Tipps des Hirnforschers kann die Veränderung gelingen.

Drei Tipps, um Gewohnheiten zu verändern:

1. Die richtige Motivation

Wir wissen: Veränderung braucht Kraft und deshalb auch einen starken Willen. Dieser nährt sich aus einer Motivation, also einem Ziel oder einem Wunsch.

Halten wir uns täglich vor Augen, weshalb wir uns verändern wollen, fällt es viel leichter neue Denkmuster zu etablieren.

Dazu kann es hilfreich sein, die Wohnung mit motivierenden Sprüchen oder Bildern auszustatten. Oder wir verpassen Handy, Computer und Co. neue Bildschirmschoner. So werden wir stets an unser Ziel erinnert und verfallen weniger schnell in alte Muster.

2. Etappenziele setzen

Nicht alles auf einmal wollen, sondern in kleinen Schritten vorangehen – das gilt auch für Veränderungen. Denn ist das Ziel allzu hoch gesteckt, geht die Motivation oft schnell dahin.

Wichtig ist, dass wir uns mit kleinen Zwischenzielen immer wieder Erfolgsmomente schaffen. Diese dürfen dann auch gefeiert werden. Sich für die bereits erreichte Veränderung belohnen motiviert schließlich mehr, als Selbsttadel und Verbissenheit.

3. So tun als ob

Hirnforscher Dr. Joe Dispenza schwört auch auf mentales Üben. Das meint: Wir stellen uns vor, in Situationen so zu reagieren, wie wir es uns für die Zukunft wünschen. Und zwar mit allen Sinnen.

So könnten wir uns beispielsweise ausmalen, wie wir selbstbewusst beim nächsten Meeting auftreten oder die kritische Situation mit den Kindern mit mehr Gelassenheit hinnehmen.

Da das Gehirn nicht zwischen solchen imaginierten und realen Situationen unterscheiden kann, werden allein durch mentales Üben neue Verbindungen geschaffen, erklärt Dispenza.