Neue Studie

2 Liter Wasser am Tag und mehr: Trinken wir zu viel?

20. Okt. 2016 von

Trinken ist lebenswichtig für den Körper. Doch wie viel ist wirklich gesund? Und muss man sich zum Trinken wirklich zwingen? Eine neueste Studie will existierende Trinkregeln widerlegen.

Eine allgemeine Faustregel besagt, dass zwei bis drei Liter pro Tag ideal sind. Genauer sind es rund 2,2 Liter pro Tag für Frauen und drei Liter für Männer, die empfohlen werden. Wenn du zu wenig trinkst, wirkt sich dies auf die Funktion des Gehirns, der Nieren und Zellen sowie auf deine Haut aus. Außerdem wird das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigt.

Vielen fällt es allerdings schwer, die empfohlene Menge zu erreichen. Sie müssen sich zum Trinken zwingen. Muss das sein? Nein – das behaupten zumindest Experten in einer neuen Studie.

Extreme sind nicht gut

Die Ausgangsidee der Studie: Ein gesunder Körper gibt Signale, wenn er Durst hat. Dieses natürliche Durstgefühl führe dazu, dass jeder Mensch eigentlich genau so viel trinkt, wie er braucht. Gegen zu viel Trinken wehrt er sich sogar. Das Gehirn reagiert in diesem Fall mit Aktivitäten, die den Schluckreflex verhindern sollen. „Der Schluckreflex wird also gehemmt, wenn der Körper ausreichend mit Wasser versorgt ist“, macht Co-Autor Michael Farrell deutlich.

Trinken ohne Durst könne laut Farrell letztendlich sogar gefährlich sein, denn es senke den Natriumspiegel im Blut und könne so zu Übelkeit, Ohnmacht und einer tödlichen Gehirnschwellung führen. So seien sogar bereits Marathonläufer gestorben, da sie sich akribisch an die empfohlenen, großen Flüssigkeitsmengen gehalten haben.

Als Fazit fasst Farrell zusammen: „Richtig ist, das zu tun, was der Körper von uns verlangt – und keinen aufwändigen Zeitplan fürs Trinken festzulegen.“

Ausnahmen würden für Menschen gelten, die kein richtiges Durstgefühl besitzen. Dazu zählen Senioren, Kinder und chronisch Kranke.

Meinung der Redaktion:

Einschränkend muss zunächst festgehalten werden, dass die Studie nur 20 Probanden umfasste und ausschließlich auf Selbstauskünften der Teilnehmer und Gehirn-Scans basiert. Weitere Tests, bei denen zusätzlich Blutuntersuchungen durchgeführt werden, sollen folgen.

Desweiteren hören heute nur noch wenige aufgrund von Stress in Job & Privatleben auf ihr Durstgefühl – dieses wird einfach oft ignoriert.

Die Signifikanz und die Umsetzbarkeit der Studienergebnisse sehen wir deshalb – und aufgrund persönlicher Erfahrungen - kritisch.