Endlich wieder schlafen

10 unbekannte Schlafräuber

12. Feb. 2015 von

Viele Menschen können nachts kein Auge zu tun. Schlafstörungen haben meist verschiedene Gründe. Hier erfährst du, was mögliche Schlafräuber sind und wie du wieder gut und schnell einschläfst.

Gründe für Schlafmangel

Schlafstörungen sind keine Seltenheit: Immer mehr Menschen liegen nachts hellwach im Bett und kommen nicht zur Ruhe. In Deutschland klagen Umfragen zufolge rund 50 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer über Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Dabei ist ein erholsamer Schlaf entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden. Er ermöglicht dem Körper, sich zu regenerieren und Energie für den kommenden Tag zu tanken.

Einer der häufigsten Gründe für Schlafstörungen sind Belastungen, emotionaler Stress und aufwühlende Ereignisse. Diese Zustände wirken sich negativ auf unsere Schlafqualität aus und führen meist zu Schlafmangel. Symptome wie Gereiztheit, Ängstlichkeit, Müdigkeit, Lethargie und Lustlosigkeit können die Folge sein.

Schlafmangel birgt zudem gesundheitliche Risiken: Die Insomnie (Schlaflosigkeit) und die Hypersomie (heftige Müdigkeit tagsüber) sind dabei die bekanntesten Formen von Schlafstörungen. Beide Zustände steigern das Risiko für Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Betroffene wissen sich oft nicht zu helfen und nehmen die Schlafprobleme jahrelang hin oder greifen zu Medikamenten, die im schlimmsten Fall abhängig machen.

Die Wissenschaft stellte zudem fest, dass der subjektive Eindruck über Schlafdauer und Schlafqualität unser Wohlbefinden viel stärker beeinflusst als die effektive Schlafdauer.

Wichtig ist dabei das Erinnerungsvermögen an kurze Wachphasen in der Nacht: Erinnert man sich am nächsten Morgen an viele nächtliche Ereignisse und Wahrnehmungen, so entsteht der Eindruck eines schlechten Schlafes.

Zehn unbekannte Schlafräuber

  1. Arzneimittel: Medikamente, die die Ausschüttung bestimmter Hormone beeinflussen, Koffein enthalten oder auf die Nervenbotenstoffe im Gehirn wirken, können nachts wachhalten. Deshalb unbedingt die Packungsbeilage lesen.
  2. Dunkle Schokolade: Noch ein Stückchen Schokolade vor dem Einschlafen zu naschen kann fatale Folgen haben. Der Grund: Dunkle Schokolade enthält viel Theobromin. Theobromin ist der Hauptinhaltsstoff der Kakaobohne und ein sogenanntes Alkaloid, das ähnlich wie Koffein stimulierend wirkt.
  3. Allergien: Die Folge einer Hausstaubmilbenallergie sind unangenehme, erkältungsähnliche Reaktionen. An erholsamen Schlaf ist nicht mehr zu denken. Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentierchen, die in Decken, Kissen und Matratzen hausen. Die Lösung: Regelmäßiges Stoßlüften und Wechseln der Bettwäsche. Außerdem sollte unbedingt ein Allergietest gemacht werden.
  4. Zu viel Schlaf: Einschlafstörungen entstehen häufig dadurch, dass man zu früh ins Bett geht - zu einem Zeitpunkt, an dem man noch nicht schläfrig genug ist, um problemlos einzuschlafen. Wer auf seinen Körper hört und sich nicht einredet, eine bestimmte Stundenzahl schlafen zu „müssen“, hat in der Regel auch eine entspannte und stressfreie Nachtruhe.
  5. Fernseher, Smartphone, PC: Noch kurz eine SMS verschicken oder im Internet surfen, das macht fast jeder. Zu langes vor-dem-Bildschirm-sitzen am Abend kann aber das Einschlafen stören. Der Grund dafür ist das Blaulicht der Bildschirme, das die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt.
  6. Zähneknirschen, -malmen oder Kieferkrampfen sind stressbedingte Bewegungsstörungen, die Betroffene - oft unbemerkt - um einen erholsamen Schlaf bringen. Ärzte empfehlen in diesem Fall eine sogenannte „Beißschiene“ um den Kiefer und die Zähne vor Schäden schützt. Es gibt sogar spezielle „Schnarcherschienen“, die das Atmen in der Nacht erleichtern sollen.
  7. Sport: Bewegung ist gesund und unterstützt den Abbau von Stress - und fördert somit auch einen erholsamen Schlaf. Allerdings sollte man nicht kurz vor dem Schlafengehen noch Ausdauersport oder intensives Krafttraining betreiben. Der Grund: Kreislauf, Muskeln und Stoffwechsel bleiben noch sehr aktiv. Gegen einen Spaziergang oder leichte Gymnastik spricht jedoch nichts.
  8. Elektrosmog: Elektrogeräte erzeugen Strahlung und können den Schlaf stören. Deshalb ist es ratsam, alle Elektrogeräte im Schlafzimmer vom Netz zu ziehen.
  9. Schlechte Luft: Hitzestauungen durch zu dicke Bettdecken oder unangenehme Gerüche kann zu Schlafproblemen führen. Deshalb am besten abends gut stoßlüften, bevor man sich schlafen legt.
  10. .Zigaretten: Raucher schlafen schlechter als Nichtraucher. Schuld ist das Nikotin: Die nächtlichen Entzugserscheinungen eines Rauchers können den Schlaf empfindlich stören. Die Lösung: Weg mit dem Glimmstängel!

Tipps und Tricks für gutes Einschlafen

  • Eine bis zwei Stunden für Entspannung und ein regelmäßiges Schlafritual einplanen, um Stress abzubauen.
  • Erst dann ins Bett gehen, wenn Einschlafneigungen verspürt werden.
  • Jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehen, um einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu wahren.
  • Keine Angst vor zu wenig Schlaf haben - denn sie ist die Hauptursache für Schlaflosigkeit.
  • Bei Schlaflosigkeit nachts nicht auf die Uhrzeit schauen.
  • Schlaf nicht mit Willenskraft, sondern mit gedanklichem Loslassen und Entspannung herbeiführen.
  • Bei Tagesschläfrigkeit ein kurzes Nickerchen (15 Minuten) verrichten.

Quellen:

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber

http://www.sleepmed.ch

http://www.beobachter.ch