Allzweckreiniger, Deo oder Zahncreme

10 Tipps für die Verwendung von Natron

23. Dez. 2017 von

Natron ist ein wahrer Allrounder in der Küche, zum Putzen oder auch in der Körperpflege. Leider ist das natürliche Hausmittel heutzutage großenteils in Vergessenheit geraten – zu Unrecht! Als Deo-Ersatz, Scheuermilch oder als Mittel gegen Sodbrennen, ist Natron eine ökologische Alternative für viele synthetische Produkte.

Was ist Natron?

Natron (Natriumhydrogencarbonat), auch Speisesoda oder Backsoda genannt, ist ein weißes körniges Pulver und zählt zu den Grundsubstanzen der chemischen Industrie. So ist das Pulver in vielen alltäglichen Produkten, wie Backpulver, Brausetabletten oder in Putzmitteln enthalten. In Europa wird Natron hauptsächlich aus natürlichem Kochsalz gewonnen, indem Chlor gegen Karbonat ausgetauscht wird.

Heutzutage ist Natron in vielen Supermärkten, Drogerien oder Apotheken meist als „Kaisernatron“, „Bullrich Salz“ oder „Natriumbicarbonat“ erhältlich. Natron sollte jedoch keinesfalls mit Natronlauge (Soda oder auch Natroncarbonat) verwechselt werden, das im Handel oft als Waschsoda oder Reine Soda verkauft wird!

Natürliches Hausmittel

Früher galt das Pulver aufgrund seiner vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten als unverzichtbares Hausmittel. Natron ist eine echte Wunderwaffe zum Putzen, als Backpulverersatz oder für die Körperpflege. Gleichzeitig ist es ökologischer, da es meist in Papier und nicht in Plastik verpackt ist. Wer wieder zu dem natürlichen Hausmittel greift, kann also Gift und Müll sparen!

10 Tipps wie Du Natron verwenden kannst

Allzweckreiniger

Viele Putzmittel enthalten ätzende, aggressive Stoffe und sind zudem in umweltschädlichen Plastikmaterialien abgepackt. Dabei lässt sich mit etwas Natron ganz einfach ein effektiver Universalreiniger herstellen. Einfach zwei Teelöffel geraspelte Kernseife in etwa 500 Milliliter Wasser auflösen, dann zwei Teelöffel Natron und einen Spritzer Zitronensaft hinzugeben. Fertig ist ein vollkommen natürlicher Allzweckreiniger.

Backofenreiniger

Auch den lästigen Backofenverschmutzungen kann mit Natron der Kampf angesagt werden. Das weiße Pulver mit Wasser im Verhältnis 1:1 mischen, einige Stunden auf den verkrusteten Stellen einwirken lassen und mit einem Schwamm kräftig abschrubben. Danach solltest Du die Flächen mit klarem Wasser noch einmal abspülen. Auch eingebrannte Töpfe oder Pfannen werden so im Handumdrehen wieder sauber.

Geschirrspülmittel

Dreckige Teller, Tassen oder Schüsseln werden auch ohne teures Spülmittel sauber: Etwa zehn Gramm geraspelte Kernseife in 100 Milliliter warmem Wasser auflösen, einen Teelöffel Natron dazu und wahlweise für den Geruch ein paar Tropfen ätherische Öle. Das Ganze in eine Sprühflasche geben, schütteln und fertig ist das Geschirrspülmittel.

Verstopfte Abflüsse und dreckige Fugen

Zusammen mit Essig ist Natron ein gutes Mittel gegen hartnäckige Verkalkungen oder verstopfte Abflüsse. Einfach zwei Esslöffel Natronpulver direkt in den Abfluss geben, eine halbe Tasse Essig hinterher schütten, etwas einwirken lassen und danach mit Wasser spülen. Für die Fugen drei Esslöffel Natron mit einem Esslöffel Wasser und einem Teelöffel Essigessenz mischen und die Paste anschließend mit der Zahnbürste auf die Fugen auftragen und gründlich feucht nachwischen. Achtung: Nicht für Silikonfugen verwenden!

Backpulverersatz

Früher wurde Natron in fast jedem Haushalt zum Backen verwendet. Wer eine Alternative zu klassischem Backpulver sucht, wird bei dem weißen Pulver fündig. Einfach etwas Natron und eine saure Komponente, wie Buttermilch oder Joghurt in den Teig geben. Durch die alkalische Eigenschaft des Natrons werden die Säuren neutralisiert, wodurch CO2 entsteht. Der Teig geht dadurch perfekt auf und ist besonders locker!

Deo

Ein natürliches Deo ganz ohne Aluminium und umweltschädliche Sprühflasche? Das geht, und zwar mit etwas Natronpulver, Wasser und ein paar Tropfen ätherischem Öl. Alternativ kann das feine Pulver auch mit etwas Körperlotion gemischt und sanft auf die Achseln aufgetragen werden. Da Natron eine neutralisierende sowie alkalische Wirkung aufweist, hemmt es effektiv die Vermehrung von Bakterien und den Schweißgeruch.

Trockenshampoo

Wenn es mal schnell gehen soll und keine Zeit zum Haarewaschen ist, hilft Trockenshampoo. Das praktische Haarpflegeprodukt ist im Laden meist teuer, dabei sind beim Blick in die Küche fast alle Zutaten für ein natürliches Trockenshampoo im Haushalt vorhanden. Einfach zwei gehäufte Esslöffel Mais- oder Kartoffelstärke, ein gehäufter Teelöffel Kakaopulver und einen Teelöffel Natron vermengen und sanft in die Haare einmassieren. Schon hat man sich die Haarwäsche und den Gang zur Drogerie gespart.

Zahnreinigung

Ein einfaches Natron-Salz-Gemisch ergibt ein wunderbares Zahnreinigungsmittel. Die Zahnbürste dafür einfach in die Mischung tauchen und ganz normal die Zähne putzen. So werden nicht nur Plaque, sondern auch Verfärbungen durch Nikotin oder Koffein entfernt. Da die Körnchen auf Dauer das Zahnfleisch reizen können, sollte das Natrongemisch nicht jeden Tag angewendet werden. Auch ein erfrischendes Mundwasser kann aus etwas Natron, Wasser, Xylitol und ein paar Tropfen ätherische Öle selbst hergestellt werden.

Sodbrennen

Aufgrund seiner neutralisierenden Eigenschaften ist Natron auch ein bewährtes Mittel gegen Sodbrennen. Mit seiner alkalischen Wirkung schafft es das feine Pulver, den Säuregehalt des Mageninhaltes zu senken und Sodbrennen schnell zu lindern. Dafür entweder einen Teelöffel Natron in ein Glas Wasser auflösen und trinken oder das in Tablettenform gepresste „Bullrich Salz“ einnehmen. Allerdings sollte bei anhaltendem Sodbrennen ein Arzt aufgesucht werden, Natron lindert zwar die Symptome, aber bekämpft nicht die Ursache.

Hilfe bei Insektenstichen

Auch der akute Juckreiz nach Insektenstichen kann mit einem Brei aus Natron und Wasser gelindert werden. Das Pulver vermindert gleichzeitig Rötungen und große Schwellungen.