Gesundheit & Ernährung

10 Food-Mythen im Faktencheck

04. Dez. 2019 von

Cornflakes sind vegetarisch, Produkte vom Markt am gesündesten und spätes Essen macht dick?! Diese und viele andere Mythen kursieren rund um das Thema Essen und Ernährung. Welche davon wahr sind und welche kompletter Humbug, wir haben die teils überraschenden Antworten.

1. Cornflakes, Orangensaft und Marmeladen sind vegetarisch

Viele Produkte, von denen man annehmen würde, dass sie keine tierischen Inhaltsstoffe in sich bergen, überraschen bei einem genaueren Blick auf ihre Zutatenliste. So wird zum Beispiel eine Vielzahl von Cornflakessorten mit Gelatine überzogen, damit die Zuckerschicht besser haftet. Gelatine wird hauptsächlich aus der Haut und den Knochen von Rindern, Schweinen, Fisch und Geflügel hergestellt. Auch die in Orangensaft und anderen Fruchtsäften enthaltene Omega-3-Fettsäure stammt häufig aus Fisch. Marmeladen, Beeren-Joghurts oder rotem Fruchtgummi wird gern der Farbstoff Karmin zugesetzt, der aus weiblichen Schildläusen gewonnen wird. Na dann, guten Appetit!

2. Das Herunterschlucken von Kaugummis ist schädlich

Wer kennt das nicht, man will den Kaugummi loswerden, doch kein Mülleimer ist in Sicht. Also wird die zähe Masse kurzerhand runtergeschluckt. Doch was passiert eigentlich mit dem unverdaulichen Genussmittel und Dentalprodukt im Körper? Wer wie eine Britin pro Tag den Inhalt von etwa drei Kaugummi-Päckchen verschluckt, bei dem können sich die einzelnen Teile zu einem Klumpen verkleben und Schluckbeschwerden hervorrufen. Ein einzelner Kaugummi ist jedoch gesundheitlich unbedenklich, da er einfach wieder ausgeschieden wird.

3. Espresso enthält am meisten Koffein

Für einen schnellen Kick, der wach macht und Energie verleiht, soll er genau das Richtige sein: der Espresso. In Wirklichkeit enthält Espresso weniger Koffein als Filterkaffee, ist jedoch aufgrund der kürzeren Brühzeit bekömmlicher. Deshalb lieber eine Tasse Kaffee zum Wach- beziehungsweise Fitwerden trinken.

4. Smoothies haben weniger Zucker als Cola

Smoothies sind gesund. Das liegt doch auf der Hand?! Bei frischem Obst und Gemüse in flüssiger Form ist jedoch Vorsicht geboten, denn insbesondere Obstsmoothies bestehen überwiegend aus Kohlenhydraten und viel Fruchtzucker. Dieser Zucker kann bei überhöhtem Verzehr Übergewicht und Diabetes verursachen. Je nach Zusammensetzung kann ein Smoothie daher fast so viel Zucker wie eine Cola enthalten. Besser: Obst in natürlicher Form essen, da man auf diese Weise viel weniger, aber ausreichend Zucker zu sich nimmt und zudem alle Vitamine und Mineralstoffe enthalten bleiben.

5. Bioprodukte und frische Ware vom Markt sind am gesündesten

In welchem Obst und Gemüse die meisten Vitamine stecken wird sicherlich die meisten überraschen: In der Regel ist es nämlich Tiefkühlware. Denn je länger Kohlrabi, Karotten, Spinat und Co. im Supermarkt oder am Marktstand lagern beziehungsweise liegen, desto mehr Vitamine verlieren sie. Achte jedoch darauf, dass das Tiefkühlgemüse keine Zusatzstoffe enthält und am besten biologisch angebaut wurde. Ökologisch erzeugte Ware ist deutlich weniger mit Pestiziden belastet als konventionelle und enthält mehr Vitamine.

6. Margarine ist gesünder als Butter

Ein weitverbreiteter Mythos ist, dass Margarine besser als Butter sei, da sie weniger Cholesterin und Kalorien enthalte und aus pflanzlichen Fetten bestehe. Doch bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass sich beide Produkte im Hinblick auf den Kaloriengehalt nicht groß unterscheiden (722 bei Margarine vs. 754 bei Butter) und nicht jede Margarine aus rein pflanzlichen Fetten produziert wird. Auch das ausschließlich in Milchfetten vorhandene Cholesterin ist für gesunde Menschen nicht schädlich. Generell gilt: In Maßen konsumiert ist gegen beide Aufstriche nichts einzuwenden.

7. Scharfes Essen greift den Magen an

Die einen lieben sie, die anderen bekommen schon bei einer Prise davon Schnappatmung: Schärfe. Egal ob in Form von Chili, Curry oder Pfeffer, scharfe Gewürze können für Schweißausbrüche und ein nicht enden wollendes Brennen im Mund sorgen. Dass sie schlecht für den Magen sind, entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Sie bringen vielmehr die Funktion von Galle und Leber in Schwung und töten im Magen Bakterien ab, die Krankheiten auslösen können. Angeblich soll Schärfe auch eine fördernde Wirkung auf die Libido haben.

8. Laktosefrei schützt vor Blähungen

Immer mehr Menschen meiden heute neben Fleisch- auch Milchprodukte. Für viele gelten Milchprodukte auch als Ursache für Blähungen, Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme.

Doch auch bei einer rein pflanzlichen Ernährung gibt es viele Lebensmittel, die Probleme verursachen können. Dazu zählen zum Beispiel Rohkostsalate, Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Hülsenfrüchte, Schwarzwurzeln, Spargel, Lauch- und Zwiebelgewächse, Feigen, Bananen oder auch Trockenobst wie Backpflaumen oder getrocknete Aprikosen.

Gerade wer frisch auf eine eher ballaststoffreiche Ernährung (also mit viel Gemüse) umstellt, hat mit Bauchschmerzen zu kämpfen. Besonders zu Anfang, wenn der Darm sich noch nicht an die Quellstoffe gewöhnt hat, rebelliert er. Hier braucht man einfach ein wenig Geduld und einen vorsichtigen Umgang mit stark blähenden Lebensmitteln – gerade am Abend.

9. Spätes Essen macht dick

Gehörst Du auch zu denjenigen, die spät abends oder sogar nachts auf der Suche nach etwas Essbarem zum Kühlschrank schleichen? Oder steht Dein Abendessen, wie in südlichen Ländern, immer erst zwischen 20 und 22 Uhr auf dem Tisch? Dann müsstest Du laut diesem Mythos eigentlich permanent zunehmen. Zum Glück stimmt das überhaupt nicht, denn was wirklich zählt, ist, wie viele Kalorien Du den ganzen Tag über zu Dir genommen hast. Fällt das Abendessen meist reichlich aus, kann „Dinner-Cancelling“ jedoch entscheidend beim Abnehmen helfen.

10. Bier auf Wein, das lass sein

Daher woher diese angebliche Trinkweisheit stammt, gibt es verschiedenste Theorien. Dass sie jedoch nur in Deutschland populär ist, sollte bereits stutzig machen. Denn wissenschaftlich belegt ist diese Behauptung nicht. Die Reihenfolge von Getränken entscheidet nicht über das Ausmaß des Katers am nächsten Tag, sondern die Menge und Qualität des Alkohols sowie das Gewicht und Geschlecht des Trinkfreudigen. Wichtigster und einfachster Tipp: Zwischendrin und vor dem Zubettgehen viel Wasser trinken!