Plastik, Einwegprodukte & Co.

10 Dinge, die wir aus Umweltgründen nicht mehr kaufen werden

05. Juni 2020 von

Ob in den Supermarktregalen, beim Online-Shopping oder bei Take-away-Essen, Umweltsünden lauern in vielen Situationen unseres täglichen Lebens. Aber auch die Corona-Krise und der damit verbundene hohe Bedarf an Schutzkleidung bergen sichtbare Gefahren für die Natur. Diese 10 Produkte landen bei uns deshalb nicht mehr im Einkaufswagen. Bist Du dabei?

1. To-Go Essen und Kaffee in Plastikverpackungen

To-Go Essen ist bei vielen schon lange beliebt. In Zeiten von Corona und geschlossenen Restaurants jedoch verstärkt. Auch wenn auf diese Weise Cafés und Restaurants unterstützt werden, die Müllberge, die dadurch entstehen, sind immens. Bereits 320.000 Coffee-to-go-Becher landen an einem normalen Tag (vor Corona) pro Stunde im Müll. Das sind pro Jahr allein in Deutschland 2,8 Milliarden, zu denen die Plastikverpackungen mit Essensresten und Plastiktüten vom Transport noch hinzukommen.

Bessere Alternative: Zuhause mit frischen, regionalen Zutaten selbst kochen oder einfach in einem Mehrwegbehälter, Kaffeebecher und Boxen aus Glas oder Edelstahl die Bestellung selbst abholen.

2. Produkte in unnötigen Plastikverpackungen

Beim Einkaufen begegnen uns in herkömmlichen Supermärkten und Drogerien zahllose Produkte, die in überflüssiges Plastik gehüllt sind. Besonders bei Obst und Gemüse - auch in Bio-Qualität - wird teilweise grundlos eine Verpackung in Plastik verwendet. Vorgeschnittenes Obst, Müslis, Green Smoothies oder zubereitete Salate werden meistens in Plastikbehältern angeboten. Das Problem: Unnötige Verpackungen belasten natürliche Ressourcen, ihre Herstellung verschlingt Energie und erzeugt schädliche Klimagase.

Bessere Alternative: Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt kaufen. Damit unterstützt Du zudem den regionalen Anbau und lokale Händler. Kosmetik und Lebensmittel ohne Plastik erhältst Du in Unverpackt-Läden.

3. Frischhalte- und Alufolie

Ob angeschnittenes Obst und Gemüse, Käse, Sandwiches oder Essensreste, Frischhalte- und Alufolie sind häufig verwendete Verpackungsmittel. Doch beide Folien schaden sowohl der Umwelt als auch unserer Gesundheit. Plastikfolie wird aus dem fossilen, nicht gerade appetitlichen Brennstoff Erdöl hergestellt und kann gesundheitsschädliche Chemikalien freisetzen.

Die Herstellung von Alu benötigt sehr viel Energie. Für seine Gewinnung aus dem Erz Bauxit, das zu 60 Prozent aus Aluminium besteht, werden in Ländern wie Australien, Brasilien, China oder Indien riesige Flächen Urwald abgeholzt. Aluminium steht zudem im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Darüber hinaus wird ein Zusammenhang zwischen Alu und Brustkrebs sowie Alzheimer vermutet, der allerdings noch nicht hinreichend belegt ist.

Bessere Alternative: Wiederverwendbare Folien auf Bienenwachsbasis. Sie verschließen Schüsseln oder Töpfe und haften von selbst. Angeschnittenes Obst und Gemüse kannst Du alternativ auch einfach mit der Schnittstelle auf einen Teller legen. Brotdosen und Schraubgläser sind zur Aufbewahrung ebenfalls gut geeignet.

4. Frischfaser-Toilettenpapier

Klopapier ist für alle ein lebensnotwendiges, unverzichtbares Produkt. Das hat der Ausbruch von Corona besonders in den ersten Wochen mehr als deutlich gezeigt. Doch muss es wirklich das kuschelweiche, 4- oder 5-lagige Papier sein? Wir und viele andere sowie „Greenpeace“ sagen Nein. Denn für herkömmliches Toilettenpapier werden Wälder abgeholzt und Gewässer durch die aufwändige Herstellung der Faser mit Chemie verunreinigt.

Bessere Alternative: Recycling-Toilettenpapier, das aus Altpapier hergestellt wird. Achte beim Kauf auf das Siegel „Der Blaue Engel“. Ein Unterschied zu herkömmlichem ist mittlerweile kaum noch spürbar.

5. Plastikflaschen

21 Milliarden Einwegflaschen - meist mit Wasser gefüllt - gehen in Deutschland pro Jahr über die Ladentheke und landen immer noch ohne Recycling im Müll. Auch Plastikflaschen mit Pfand sind nicht wirklich besser, da sie unter hohem Energieverbrauch produziert werden und Schätzungen zufolge 500 Jahre für die Verrottung benötigen, wenn die Entsorgung nicht mit einem ähnlichen Energieaufwand erfolgt.

Bessere Alternative: Getränke von regionalen Anbietern in Glasflaschen können bis zu 50 Mal neu befüllt werden. Glas kann zudem vollständig wiederverwertet werden. Auch bei anderen Produkten wie Joghurt ist der Glasbehälter anstelle des Plastikbechers die umweltfreundlichere Wahl. Noch besser: einfach unser gutes Leitungswasser aus einer wiederbefüllbaren Flasche trinken.

6. Konventionelle Shampoos und Duschgels

Viele Kosmetikprodukte wie Shampoos, Duschgel oder Waschlotionen enthalten Mikroplastik und Silikone. Da die Kläranlagen diese winzigen Teilchen nicht herausfiltern können, gelangen sie in die Umwelt, wo sie von Wassertieren als vermeintliches Futter aufgenommen werden oder sich in der Natur anreichern. Ein weiterer problematischer Inhaltsstoff für die Umwelt ist Palmöl, das mittlerweile in jedem zweiten Supermarktprodukt steckt. Doch für dessen Gewinnung werden wie bei Aluminium riesige Flächen Regenwald abgeholzt und Ökosysteme zerstört.

Besser Alternative: Zertifizierte Naturkosmetik ist frei von Mikroplastik und anderen synthetischen Inhaltsstoffen. Achte zudem auf zertifiziertes Palmöl. Die CodeCheck-App hilft Dir dabei, schädliche Inhaltsstoffe in Kosmetik zu erkennen. Mit festem Shampoo und fester Seife sparst Du zudem unnötige Plastikverpackungen.

7. Einwegmasken und -handschuhe

Sie sollen uns vor COVID-19 schützen, doch Einwegmasken und Handschuhe die vor allem für medizinisches Personal bestimmt sind, generieren in der momentan verwendeten Masse ein immenses Umweltproblem. Da sie nicht recycelt werden können und nach einmaligem Gebrauch im Restmüll landen, entstehen nicht nur in den Epizentren der Pandemie große Müllmengen. Oft wird diese Schutzausrüstung nicht einmal ordnungsgemäß entsorgt, sondern einfach achtlos auf den Boden geworfen und am Ende in Gewässer und Meere gespült. Schon jetzt wurden auf entlegenen Inseln Masken gefunden, die für Meeresbewohner eine starke Bedrohung darstellen.

Bessere Alternative: Laut der „Weltgesundheitsorganisation“ (WHO) bietet regelmäßiges Händewaschen im Vergleich zum Tragen von Gummihandschuhen den größeren Schutz. Waschbare, selbst genähte oder gekaufte Stoffmasken sind gegenüber Einwegmasken die nachhaltige Alternative.

8. Billig-Utensilien für die Küche

Kochlöffel, Schneidebretter oder Brotdosen gibt es in vielen Geschäften aus Plastik für nur wenige Euro. Doch der Preis für die Umwelt und Gesundheit ist hoch. Denn billige Produkte halten erfahrungsgemäß nicht lang und müssen bald wieder durch neue ersetzt werden, wodurch wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Zudem können sie giftige Chemikalien enthalten, die in unser Essen übergehen.

Bessere Alternative: Schneidebretter, Salatbesteck und Kochlöffel am besten aus strapazierfähigem Holz kaufen. Ideal ist Olivenholz. Bei Töpfen und Pfannen nicht zu gesundheitsschädlichem Teflon greifen, sondern zu Edelstahl. Rührschüsseln und Kuchenformen aus Emaille sind eine langlebige, gute Alternative.

9. Aggressive Putzmittel

Die Regale der Supermärkte und Drogerien sind prall gefüllt mit chemischen Reinigungsmitteln, die besonders sauber machen sollen. Doch Glasreiniger, Backofensprays, Abflussreiniger oder Spülmaschinentabs enthalten oft bedenkliche, teils giftige Inhaltsstoffe wie reizende Chlorverbindungen, Bleichmittel, Enthärter, Duft- und Konservierungsstoffe oder Substanzen auf Erdölbasis. Auch in herkömmlichen Waschmitteln und Weichspülern stecken solche Stoffe sowie schwer abbaubare Tenside, die in unsere Gewässer gelangen und das ökologische Gleichgewicht stören.

Bessere Alternative: Ökologische Reiniger und Waschmittel ohne bedenkliche Inhaltsstoffe oder einfache Hausmittel. Eine Kombination aus hellem Essig und Soda soll beispielsweise bei verstopften Rohren helfen.

10. Kaffeekapseln aus Aluminium

Pro Minute werden weltweit circa 12.300 Tassen mit Kaffee aus Alu-Kapseln getrunken. Eine gigantische Menge - auch an Müll, der dadurch erzeugt wird. Jede Kapsel enthält gerade einmal zwischen vier und sechs Gramm Kaffee. Eine wirklich schlechte Ökobilanz! Hinzukommen die Probleme, die mit der Herstellung von Alu verbunden sind, wie oben beschrieben. Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass durch den Druck und das heiße Wasser Aluminiumpartikel in den Kaffee übergehen.

Bessere Alternative: Mehr als 30 unterschiedliche Arten von Kaffee-Kapseln gibt es mittlerweile im Handel, die teils recycelt oder sogar kompostierbar sein sollen. Die „Umwelthilfe“ spricht jedoch von Greenwashing und rät davon ab. Besser sind wiederbefüllbare Mehrwegkapseln, die gar keinen Müll produzieren.

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