Frauenhygiene

Warum viele Frauen auf Tampons verzichten

07. März 2017 von

Tampons und Binden zählen wohl mit zu den wichtigsten Hygieneartikeln einer Frau. Etwa 16.000 Stück verbraucht jede Frau im Laufe ihres Lebens. Doch was so selbstverständlich und unabdingbar scheint, birgt einige Risiken. Glyphosat, Bleichmittel und andere chemische Inhaltsstoffe belasten Gesundheit und Umwelt. Dabei gibt es schon längst Alternativen.

Circa 3-7 Tage pro Monat, 6-7 Jahre und damit rund 3.000 Tage ihres Lebens menstruiert eine Frau in etwa. Das entspricht hochgerechnet einem jährlichen Verbrauch von rund 45 Milliarden Tampons und Binden weltweit.

Nach Kalkulationen der „Huffington Post“ entspricht das durchschnittlichen Ausgaben im Wert von 18.000 US-Dollar. In Deutschland sind Frauenhygieneartikel nämlich teilweise genauso hoch besteuert wie so mancher Luxusartikel. Schlimm genug, dass diese Produkte uns auf der Tasche liegen, belasten sie zusätzlich die Umwelt durch nicht abbaubare enthaltene Plastikbestandteile.

Glyphosat und chemische Bleichmittel

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe wirft die Frage auf, warum wir Tampons und Co. eigentlich überhaupt noch an so empfindlichen Körperstellen benutzen. Weichmacher, Formaldehyd und synthetische Duftstoffe sind nur einige davon. Enthaltende Chlorbleichmittel setzen beispielsweise „Dioxin“ frei, ein Gift, dass häufig in Zusammenhang mit Krebserkrankungen und Unfruchtbarkeit steht. Aber auch Hautirritationen, Eierstockentzündungen und Pilzinfektionen sind keine Seltenheit.

Besonders gefährlich ist jedoch das toxische Schocksyndrom, ein schweres Kreislauf- und Organversagen, ausgelöst durch Bakterien, denen Tampons die ideale Wachstumsumgebung bieten und zusätzlich begünstigt durch die herabgesetzten Immunabwehrkräfte der Vagina während der Menstruation.

Ein Forscherteam der argentinischen Universität La Plata entdeckte sogar im Herbst 2015 eine starke Glyphosatbelastung der konventionellen argentinischen Frauenhygieneartikel. Glyphosat! Eigentlich Teil, eines in der Landwirtschaft unglücklicherweise gebräuchlichen Gifts zur Bekämpfung von Unkraut.

Menstruationstasse und Baumwolleinlagen

Komplett auf Tampons und Binden zu verzichten, funktioniert nicht. Und mittlerweile gibt es bereits plastikfreie und biologische Alternativen, wie beispielsweise Produkte aus 100%iger Biobaumwolle, erhältlich in Reformhäusern oder im Internet sowie wiederverwendbare Slipeinlagen aus Stoff, die gewaschen werden können.

→ Wer längerfristig Müll, Kosten und das Risiko bakterieller Krankheiten minimieren möchte, investiert am besten in eine sogenannte Menstruationstasse, ein kleiner komplett auslaufsicherer Becher aus medizinischem Silikon, der wie ein Tampon in die Vagina eingeführt wird. Nach jedem Tragen einfach kurz mit Wasser auswaschen. Weiterer Nachhaltigkeitspluspunkt: Die kleine Kappe kann bis zu 10 Jahren halten.