Herbizid-Rückstände im Brot

WDR enthüllt Erschreckendes über Billigbrot und -brötchen

28. Okt. 2015 von

Das Totalherbizid Glyphosat steht in Verdacht, Krebs auszulösen. Und doch finden sich Rückstände davon in 11 von 16 Nicht-Bio-Brötchen. Die Wahrheit über Billig-Brote schmeckt nicht.

Zusatzstoffe in Hülle und Fülle

Billigbrote und –brötchen aus dem Supermarkt, der Tankstelle oder dem Backshop enthalten verschiedenste Zusatzstoffe: Synthetische Ascorbinsäure soll die Backeigenschaften des Weizens verbessern, Phosphate und Glyzerine bilden eine schönere Krume, Amylasen sorgen für mehr Volumen, Proteasen für Elastizität. Allein das Wissen darum reicht eigentlich schon, um einem den Appetit auf diese Produkte zu verderben.

Rückstände von Glyphosat

Es kommt aber noch schlimmer. Die Sendung „Markt“ des WDR hat 20 Stichproben auf Glyphosat, das weltweit am meisten eingesetzte Totalherbizid, getestet. Das erschreckende Ergebnis: 11 von 16 Nicht-Bio-Produkten waren mit Rückständen von Glyphosat belastet.

Zwar lagen alle Werte unter den zulässigen Höchstmengen. Diese Werte anzupassen ist aber auch nach einer Gesetzesänderung von 2014 legal – dazu muss einfach die Empfehlung für die Höchstverzehrsmenge gesenkt werden. Immerhin: In den vier getesteten Bio-Produkten fand das unabhängige Lebensmittellabor keine Rückstände.

Glyphosat ist alles andere als harmlos

Behörden und Chemielobby redeten die vermuteten Risiken und Vorwürfe bisher klein. Im März 2015 hat aber sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ eingestuft. Wir berichteten.

Laut Fachleuten könne Glyphosat menschliche Zellen schädigen, die Embryonalentwicklung bei Wirbeltieren stören und in die Hormonbildung eingreifen. Erhöhte Raten an Fehlgeburten, Fehlbildungen von Neugeborenen und Krebserkrankungen in Regionen Lateinamerikas, in denen große Mengen des Herbizids eingesetzt werden, stützen diese Aussagen.

Gesundes Brot aus der Handwerksbäckerei

Wer (Bio-)Brot und Brötchen in der Handwerksbäckerei kauft, hat gute Chancen, von Zusatzstoffen und Herbizid-Rückständen freie Produkte zu bekommen. Die sind zwar etwas teurer, unsere Gesundheit sollte uns das aber wert sein.