Diese Zusatzstoffe solltest Du meiden

Vorsicht vor diesen E-Nummern!

28. März 2017 von

Zusatzstoffe in unserem Essen beeinflussen Geschmack, Aussehen und Haltbarkeit unserer Lebensmittel. Viele E-Nummern sind jedoch gesundheitlich problematisch und können Allergien und Krankheiten auslösen. Welche E-Nummern Du besser meiden solltest, erfährst Du hier.

Was sind E-Nummern – ein Überblick

Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Süßungsmittel und künstliche Farbstoffe müssen in der gesamten Europäischen Union als Lebensmittelzusatzstoffe durch sogenannte E-Nummern auf den Verpackungen gekennzeichnet werden.

Derzeit sind knapp über 320 Zusatzstoffe in der EU durch die EFSA („Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit“) zugelassen.

Die meisten E-Nummern gelten als unbedenklich: 40 Nummern sind sogar für Bio-Lebensmittel zugelassen. Es gibt jedoch auch einige schwarze Schafe unter ihnen, die Neurodermitis, Alzheimer oder Asthma auszulösen können. Und manche stehen sogar im Verdacht Krebs zu begünstigen.

Deshalb stellen nun die „Verbraucherzentrale Hamburg e. V.“ sowie die „Verbraucherinitiative e.V.“ CodeCheck ihre E-Nummern-Expertise zur Verfügung – damit bist Du nur einen Scan von einem gesundem Einkauf entfernt!

Diese E-Nummern sind problematisch!

E 102 Tatrazin

Der gelbe Azofarbstoff wirkt im Einzelfall allergieauslösend, vor allem bei Personen die auf Aspirin oder Benzosäure allergisch reagieren. Nebenwirkungen sind: Atemschwierigkeiten, Hautausschläge und ein verschwommenes Sehvermögen. Die „Verbraucherzentrale“ rät von einem Verzehr von größeren Mengen ab. Die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern kann hierdurch beeinträchtig werden – dies muss sogar gesetzlich auf Verpackungen festgehalten werden. E 102 finden sich beispielsweise in Senf, Puddingpulver und Schmelzkäse.

E 104 Chinolingelb

Der gelbe Farbstoff ist in den USA, Japan und Norwegen verboten worden, da er unter Krebsverdacht steht. Die unbedenkliche Tagesdosis wurde deshalb von 10 Milligramm auf 0,5 Milligramm pro Kilogramm Köpergewicht herabgesetzt. Er wirkt allergieauslösend und beeinträchtigt die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern.

E 110 Sunsetgelb FCF, Gelborange S

Künstlicher, oranger Azofarbstoff, der vermutlich Asthma und Neurodermitis auslöst. Im Tierversuch konnten bei höheren Dosen die Bildung von Nierentumoren festgestellt werden. Er wirkt allergieauslösend, die täglich duldsame Menge wurde von 2,5 Milligramm auf 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht herabgesetzt. E 110 beeinträchtig die Aufmerksamkeit und Aktivität von Kindern und sollte nicht in größeren Mengen konsumiert werden.

E 122 Azorubin, Carmoison

Vom Verzehr großer Mengen des roten Azofarbstoffes wird abgeraten. Laut der „Verbraucherzentrale“ wirkt er allergieauslösend und ist an der Entstehung von Asthma und Neurodermitis beteiligt.

E 123 Amaranth

Der allergieauslösende rote Azofarbstoff ist generell nur für Aperitifweine, Spirituosen und Fischrogen (Kaviar) zugelassen. Tierversuche zeigten starke Kalkablagerungen in den Nieren. In den USA ist der Stoff verboten, da er unter Verdacht steht, Krebs auszulösen.

E 124A Ponceau 4R, Cochillerot A

Der rote Azofarbstoff färbt Lachsersatz, Fruchtgelee und Süßwaren. Er gilt vor allem für Menschen mit Pseudoallergien als bedenklich. Die Verbraucherzentrale warnt ausdrücklich vor dem Verzehr größerer Mengen. Die Aufmerksamkeit und Aktivität von Kindern kann durch den roten Farbstoff stark beeinträchtigt werden.

E127 Erythrosin

Dieser Stoff sorgt für die knallig rote Färbung von Cocktailkirschen, kandierten Kirschen und Obstsalat mit Kirschanteil und ist auch nur für diese Lebensmittel zugelassen. Erythrosin kann Jod abgeben und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Er steht in Verdacht die Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern und Allergien auszulösen.

E 129 Allurarot AC

Wirkt allergieauslösend bei Personen, die auf Aspirin und Benzosäure allergisch reagieren, außerdem bedenklich für Menschen mit Pseudoallergien, wie Neurodermitis und Asthma. Bisher sind jedoch wenig Untersuchungen über den roten Azofarbstoff veröffentlicht. In Süßwaren, Desserts und Getränken. Ist verboten in Dänemark, Schweden, Belgien, Frankreich und Schweiz.

E 142 Grün S

Nach dem Essen wird E 142 recht schnell wieder ausgeschieden. Dennoch: Der grüne Farbstoff steht im Verdacht Morbus Alzheimer zu begünstigen und verursachte im Tierversuch Erbgutschäden. Verwendung findet er unter anderem in Pfefferminzbonbons und Dosenerbsen.

E 150c Ammoniak-Zuckerulör

Ein brauner Farbstoff auf pflanzlicher Basis, der mit Hilfe von Ammoniak aus Zuckerverbindungen hergestellt wird. E 150c findet sich zum Beispiel in Cola und Whiskey. Nebenprodukte können in Tierversuchen bei hohen Konzentrationen Krämpfe und eine Senkung der weißen Blutkörperchen auslösen. Besonders in den USA steht der Farbstoff unter Krebsverdacht.

E 151 Brilliantschwarz BN

Der Azofarbstoff verleiht Kaviar-Ersatz und Lakritz seine schön schillernde schwarze Farbe. Für Personen mit Pseudoallergien, wie Neurodermitis und Asthma ist er jedoch besonders problematisch Die Verbraucherzentrale rät vom Verzehr größerer Mengen ab.

E 154 Braun FK

Braun FK ist eigentlich eine Mischung aus sechs unterschiedlichen Azofarbstoffen und auch nur für geräucherten Hering aus England zugelassen. Innere Organe können durch Ablagerungen des Stoffs geschädigt werden. Für Personen mit Neurodermitis und Asthma eher bedenklich.

E 155 Braun HT

Dieser Farbstoff wird vor allem bei der Herstellung von Keksen, Kuchen, Eis und Schokolade für die braune Färbung verwendet. Der Azofarbstoff ist für Menschen die auf Aspirin und Benzofarbstoffe allergisch reagieren problematisch. Vom Verzehr größerer Mengen ist abzuraten.

E 173 Aluminium

Ein Silbergrauer, mineralischer Farbstoff, der für Überzüge von Zuckerwaren, Dekorationen von Kuchen und Feingebäck zugelassen ist. Vor allem für Nierenkranke ist der Stoff bedenklich. Er wird im Körper teilweise gespeichert und begünstigt neurotoxische Erkrankungen. Neuerdings wird auch diskutiert ob er die Entstehung von Brustkrebs begünstigt.

E 180 Litholrubin BK

Roter Azofarbstoff, der für Käserinde zugelassen ist. Bedenklich für Menschen mit Pseudoallergien und Menschen die auf Aspirin oder Benzosäure allergisch reagieren.

E 239 Hexamethylentetramin

Der Stoff wird aus Ammoniak und Formaldehyd hergestellt und ist nur für Provolone Käse zugelassen. Er wird auch als Arzneimittel zur Desinfektion der Haut und der Harnwege, sowie als Konservierungsstoff in Kosmetika verwendet. E 239 löst Allergien aus und soll laut Verbraucherzentrale nicht in größeren Mengen konsumiert werden.

E 284 Borsäure

Der Stoff reichet sich im Körper an und verursacht bei langfristiger Aufnahme Durchfälle und innere Organschäden. Da er als Konservierungsstoff früher zu Vergiftungen geführt hat, ist er heute nur noch für Kaviar zugelassen.

E 285 Natriumtetraborat (Borax)

Borax ist eine Natriumverbindung der Borsäure und kann von unserem Körper nicht abgebaut werden. Sie dient als Konservierungsstoff.

E 385 Calcium-dinatrium-ethylen-diamin-tetraacetat (Calcium-dianatrium-EDTA)

Ein Antioxidationsmittel und Komplexbildner. Ist nur für Dosen und Glaskonserven, Halbfettmargarine und gefrorene Krebstiere zugelassen. Starke Bindungen mit Mineralstoffen können den Stoffwechsel beeinträchtigen. E 385 wird aber auch als Medikament zur Behandlung von Schwermetallvergiftungen eingesetzt.

E 425 Konjak

Ein Verdickungsmittel, Geliermittel und Füllstoff, der aus der Wurzelknolle einer asiatischen Pflanze gewonnen wird. Er findet hauptsächlich in Glasnudeln oder fernöstlichen Spezialitäten Anwendung. Der Körper kann den Stoff nicht aufnehmen. Konjak vergrößert den Darminhalt und behindert die Aufnahme wichtiger Nährstoffe. In Europa ist er für die Herstellung von Gelee-Süßwaren verboten, weil er sich im Rachenraum festsetzt und bei Kindern zu Erstickungsanfällen geführt hat.

E 951 Aspartam

Alle Infos zum künstlichen Süßstoff, der 200 mal süßer ist als Zucker – findest Du hier:

E 999 Quillajaextrakt

Ist ein Schaummittel aus der Rinde des Quillaja-Baumes und stabilisiert die Schaumbildung. E 999 war in Deutschland lange Zeit verboten, da es Blutgifte enthält. Der Stoff ist nur für aromatisierte und nicht alkoholische Getränke auf Wasserbasis oder Cidre zugelassen. Der höchste Wert, der noch ungefährlich für den Körper ist, wird bei Erwachsenen zum Beispiel schon durch 1,75 l Ginger-Ale erreicht.

Übrigens: Die Kennzeichnung durch eine E-Nummer ist nicht immer Pflicht. Bei lose verkauften Waren, wie beispielsweise Back- oder Wurstwaren reicht ein Schild neben den Lebensmitteln. In Gaststätten und Gastronomiebetrieb reichen Fußnoten in den Speisekarten. Wenn die technologische Wirkung im Endprodukt nicht mehr vorhanden ist, darf der Hersteller den Zusatzstoff sogar ganz „verschweigen“.

Tipps für mehr Natürlichkeit

  • Weniger verarbeitete Produkte verwenden, zum Beispiel Naturjoghurt ohne Bindemittel oder Konservierungsstoffe.
  • Speisen möglichst selbst zu bereiten.
  • Produkte mit Aromen oder Geschmacksverstärker meiden, diese verfälschen unser natürliches Geschmacksempfinden.
  • Speisen und Getränke möglichst ohne Süßstoffe zu sich nehmen. Überdosierungen können dazu führen, dass wir uns zu sehr an den süßen Geschmack gewöhnen.
  • In Geschäften und Restaurants nach enthaltenden Zusatzstoffen fragen. Diese sind dazu verpflichtet schriftliche Auskünfte bereit zu halten.
  • Mit Deinem Kaufverhalten das Lebensmittelangebot beeinflussen! Beispielsweise haben einige Süßwarenhersteller aufgrund von mehreren Beschwerden künstlichen Farbstoffe in ihren Produkten durch natürliche Pflanzenextrakte ersetzt.
  • Produkte mit Bio-Siegel kaufen, diese enthalten deutlich weniger Zusatzstoffe.

Kategorien der Zusatzstoffe

Zum Abschluss: An sich hat jeder Zusatzstoff eine eigene Wirkung, sie lassen sich jedoch in verschiedene Kategorien unterteilen.

Antioxidationsmittel

Sorgen für eine bessere Haltbarkeit, indem sie Reaktionen von Lebensmittelbestandteilen mit Sauerstoff verhindern. So wird verhindert, dass Fett ranzig oder Obst und Gemüse braun werden.

Emulgatoren

Verbinden Stoffe, die sich eigentlich nicht miteinander vermischen können, wie beispielsweise Fett und Wasser.

Farbstoffe

Peppen das Aussehen der Lebensmittel auf und täuschen dabei häufig eine bessere Qualität vor. Häufig werden sie verwendet um Farbverluste von Lebensmitteln, die durch die Verarbeitung entstehen, auszugleichen. Viele Farbstoffe sind künstlich hergestellte Nachbildungen von natürlichen Stoffen. Bei manchen handelt es sich jedoch um rein künstliche Verbindungen wie Azofarbstoffe.

Feuchthaltemittel, Geliermittel, Verdickungsmittel

Binden Flüssigkeiten und sorgen für eine bessere Konsistenz der Lebensmittel. Sie sollen beim Verzehr ein bestimmtes Gefühl im Mund auslösen. Einige Stoffe binden wichtige Mineralstoffe wie Calcium oder Eisen, die der Körper dann nicht mehr aufnehmen kann

Geschmacksverstärker

Verstärken den ursprünglichen Geschmack der Lebensmittel und werden vorrangig in Fertigprodukten, Tiefkühlgerichten und Knabberartikeln verwendet. Bekannt sind hier vor allem Glutamat und Glutaminsäure.

Konservierungsstoffe

Sorgen für eine längere Haltbarkeit. Hersteller setzten sie ein um einen möglichst langen Abverkauf zu gewährleisten und um Kosten einzusparen. Sie bekämpfen Mikroorganismen wie Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze. Sie werden häufig in Fischprodukten, Brot, Wurstwaren und getrockneten, gepökelten Fleisch verwendet.

Pack- und Treibgase

Verhindern den Verderb von Lebensmitteln, hemmen das Wachstum von Bakterien (z.B. bei Hackfleisch), schützen vor Druckbeschädigung und „pressen“ Lebensmittel aus ihrer Verpackung (Sprühsahne).

Säuerungsmittel und Säureemulgatoren

Sie sollen einen bestimmten Säuregrad in Lebensmitteln halten und können gleichzeitig konservierend und geschmacksverstärkend wirken.

Süßstoffe

Werden vor allem zum Süßen von Getränken oder Diätprodukten verwendet. Diabetikern dienen sie als Ersatz von Haushalts- oder Traubenzucker.

Trennmittel, Überzugsmittel

Durch Trennmittel wird verhindert, dass Lebensmittel – wie Trockensuppen oder Salz – nicht verkleben oder verklumpen.