So könnte „Labor-Fleisch“ unsere Welt verändern

Reagenz-Fleisch gegen Welthunger

01. Dez. 2015 von

Vor zwei Jahren hat ein Forscher der Universität Maastricht in den Niederlanden den ersten Burger vorgestellt, der gänzlich im Labor gezüchtet wurde. Ob er geschmeckt hat und wie dieser Burger die Welt verändern könnte, liest du hier.

Wie die Huffington Post berichtete, liess Mark Post, Professor und Pionier im Jahr 2013 seinen $325,000 teuren, aus Stammzellen gezüchteten Hamburger einem Geschmackstest unterziehen. Ein Kritiker beschreibt den Geschmack folgendermassen: „Die Textur des Burgers ist genau gleich wie bei Fleisch. Was noch fehlt, ist ordentlich Fett.“

Inzwischen ist der Preis des „Nicht-Fleisch-Fleischburgers“ auf $11 gesunken, berichtete die Website Fast Company. Das ist möglich, weil Investoren das Potential des Labor-Fleisches entdeckt und gehörige Finanzspritzenlocker gemacht haben.

Potenziale des gezüchteten Fleisches

Professor Posts Beweggründe, in-vitro Fleisch zu produzieren, sind auch ethischer Natur: Er adressiert „ernsthafte Bedenken, was die Rindermast bis ins Jahre 2050 angeht“. Die Fleischproduktion verursacht ernsthafte Schäden an unserer Umwelt, vor allem weil Kühe massenhaft Methan ausscheiden. Dazu kommen berechtigte Sorgen, was das Wohlbefinden von Zuchttieren angeht.

Was könnte eine Massen-Fleischzucht im Labor für unsere Umwelt bedeuten? Carolyn Mattick, ebenfalls Wissenschaftlerin und Angestellte der American Association for the Advancement of Science, erklärte in der Huffington Post, dass bereits die „erste Generation des in-vitro Fleisches massive Platzeinsparungen zur Folge haben könnte, weil man signifikant weniger Weideland zur Fleischproduktion nutzen muss - bis zu 1/16 Land könne man realistischerweise einsparen.

Doch für die künstliche Produktion müsste man ebenso Energie-Kompromisse eingehen: Im Labor gezüchtetes Rindfleisch verbraucht bis zu 34 Prozent mehr Energie, In-Vitro-Hühnchen hat einen 4mal höheren Energieverbrauch. Könnte es trotzdem den Versuch wert sein? Future_Meat ist überzeugt, dass das Potential für nachhaltige Produktion vorhanden ist: Heutzutage werden weltweit rund 100 Milliarden Tiere pro Jahr geschlachtet - nur um uns Menschen zu ernähren.

Momentan ist die Fleischproduktion in keinster Weise nachhaltig, und in Anbetracht des potentiellen Bevölkerungswachstums auf 10 Milliarden bis ins Jahr 2050 ist die Wissenschaft beinahe dazu verpflichtet, nach Alternativen zu suchen.

Unserer Meinung nach eine wirklich tolle Sache, bei denen Menschen und Tiere nur gewinnen können.