Zahngesundheit

Praktische Tricks: So macht Kindern Zähneputzen Spaß

19. Feb. 2017 von

Eltern kennen sie, die sich wiederholenden Diskussionen rund ums Zähneputzen. Dabei lassen sich diese stets zeit- und nervenaufreibenden Streitigkeiten leicht umgehen. Denn es gibt Tricks, mit denen Kinder wirklich Spaß am Zähneputzen bekommen.

„Kinder mit zwei, drei Jahren können noch nicht einschätzen, welcher Schaden auf sie zukommt, wenn sie sich nicht die Zähne putzen lassen.“ Diese Mahnung vom „Bundesverband der Kinderzahnärzte“ richtet sich an junge Eltern. Sie soll daran erinnern, beim Thema Zähneputzen immer konsequent zu sein und spätestens mit dem ersten Milchzahn täglich (und ohne Ausnahme) zur Bürste zu greifen.

Selbst wenn sich der Nachwuchs sträubt, müssen Mamas und Papas hart bleiben. Zu drastisch können die Folgen sein: Angefangen bei Karies und Entzündungen über die Störung der Entwicklung nachfolgender Zähne bis hin zu Problemen bei der Sprachentwicklung.

Gleiche Zeit, gleicher Ort, jeden Tag

Damit Kinder erst gar keine Abneigung gegen das Zähneputzen entwickeln, sollten es Eltern zu einem festen Ritual mit stetig wiederholten Abläufen machen. Als Vorbild ist es nunmal ihre Aufgabe, der Tochter oder dem Sohn zu zeigen, dass das Reinigen der Zähne einfach Teil des Lebens ist. Das funktioniert am besten, wenn jung und alt gemeinsam schrubben.

Gleichzeitig können die Großen versuchen, dem Nachwuchs das Zähneputzen mit Unterhaltung und Spaß zu erleichtern, schlägt der Bundesverband der Kinderzahnärzte weiterhin vor – Unterhaltung nimmt der Routine die Langeweile. Und alles, was Spaß macht, machen wir gerne.

Vormachen und ablenken

Wem die Ideen fehlen, wie aus dem Zähneputzen ein Vergnügen werden kann, braucht nur ins Internet zu gehen. Das Netz hält zahlreiche Ideen bereit. netmoms.de“ zum Beispiel schlägt vor, dass ein Elternteil die Zähne des Sprösslings putzt und umgekehrt. Kleinkinder sehen, was Mama oder Papa macht, und ahmen es nach.

Sanduhren oder Zahnputzuhren würden beim Putzen ablenken oder dazu motivieren, vorgegebene „Putzziele“ bis zum Ablauf der Zeit zu erreichen. Musik und ein wenig tanzen lenkt ebenfalls von der eigentlichen Aufgabe ab. Wenn richtig geputzt wird, geht die Musik einfach aus.

Motivation durch Geschichten

Mit Geschichtchen etwa über die Zahnfreunde, die so gern hübsch sein wollen oder Minimonstern, die durch den Mund jagen, motivieren Eltern auf spannende oder lustige Art. Auch eine Handpuppe, die mit den Kindern über ihre Zähne redet und sie bewacht, ist zuweilen ein guter Animateur.

Sängerinnen und Sänger können sich an Zahnputzliedern versuchen. Das verbreite eine fröhliche Stimmung vor und während dem Bürsten, heißt es weiter auf „netmoms.de“. Selbst ausgedachte Reime sind natürlich toll; alternativ gibt es unter „gerne-zähneputzen.de“ ein paar passende Texte für bekannten Melodien.

Bücher erklären das Wie und Warum

Auf dieser Seite bietet ein Zahncreme-Hersteller zudem ein kurzes Comic mit einem Bären und einem Bieber als Download an. Die Beiden erklären, wie wichtig das Zähneputzen ist und wecken Interesse.

Allerdings lässt dieser etwas Eigenwerbung in die Story einfließen. Eine Liste mit unbhängigen, empfehlenswerten und gebundenen Büchern „rund um den Mund“ hat die „Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen“ zusammengestellt.

Das richtige Zubehör

Das Online-Magazin „lunamag“ ergänzt diese Liste noch um den Vorschlag, die Wahl der Zahnbürste und des –bechers den Nachkommen zu überlassen. Wenn sie ihre Lieblingsmotive sehen, steige die Wahrscheinlichkeit, Lust am Putzen zu entwickeln.

Auch Faulsein ist erlaubt

Denkbar sei außerdem, in einem Wettbewerb zu ermitteln, wer während des Zähneputzens mehr Schaum fabrizieren oder verabredete Ziele erreichen kann.

Für die Kleinen, die sonst nichts begeistert, hat Kinderzahnheilkundlerin Jutta Hübner schließlich einen letzten Tipp: „Ganz Faule dürfen auch nebenbei Fernsehen oder Comics anschauen – solange die Eltern darauf achten, dass die Kinder trotzdem das Putzschema einhalten“, sagte sie in einem Interview mit „sueddeutsche.de“.

Ob diese Methode pädagogisch wertvoll ist, dürfte auf einem anderen Blatt stehen. Der Zahngesundheit schadet sie jedenfalls nicht.