Gesichtsmasken

Pflege zum Anbeißen, "Natürliche" Gesichtsmasken

02. März 2008 von

Quark, Eier, Honig, Gurken kann man essen. Man kann sie aber auch zu einer günstigen und natürlichen Gesichtsmaske verarbeiten. Denn nicht immer muss man für eine gute Pflege teuer bezahlen.

In den Wintermonaten wird unsere Haut nicht gerade verwöhnt. Ständige Heizungsluft und zu wenig frische Luft machen ihr zu schaffen. Wenn dann noch Stress hinzukommt, wir zu viel Alkohol trinken und rauchen und dem Körper nicht genug Schlaf zur Regeneration gönnen, zeigt sich das am Hautbild: Fältchen graben sich ein, die Haut wirkt müde, grau und spannungslos.

Da kann es nicht schaden, unserem größten Organ ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, Pflege und Entspannung angedeihen zu lassen und eine regenerierende Gesichtsmaske aufzulegen.

Machen Sie den Kühlschrank auf

Masken sind eines der Highlights der selbst gemachten (Natur-)Kosmetik und eine Pflegemaske selbst herzustellen, geht überraschend einfach und schnell. Man öffne hierzu lediglich den Kühl- und/oder Vorratsschrank, entnehme einfachste Grundnahrungsmittel und verbinde sie zu einer typgerechten Gesichtsmaske. Der Clou: Wer selbst dazu keine Zeit hat, bei dem sorgt schon ein einfacher Löffel Joghurt für einen besseren Teint.

Für die besondere Pflege kann man sich zusätzlich noch Ingredienzien aus der Apotheke oder Drogerie besorgen, z.B. Heilerde oder spezielle Öle.

Trockene Haut - die Anspruchsvolle

Trockene Haut ist sowohl durch einen Mangel an Feuchtigkeit als auch einen Mangel an Fett gekennzeichnet. Sie braucht eine reichhaltige Pflege mit viel Feuchtigkeit. Austrocknende Seifen und Gesichtsreiniger sollten vermieden werden.

Avocadomaske: Verrühren Sie eine halbe pürierte Avocado mit einem Teelöffel Honig und einem Esslöffel Quark (oder Sahne). Lassen Sie die Maske 15 Minuten einwirken. Dann wird sie mit einem warmen, nassen Waschlappen entfernt.

Erdbeer-Maske: Eine Hand voll Erdbeeren werden mit der Gabel zerdrückt (oder püriert), mit drei Esslöffeln Sahnequark und einem Teelöffel Olivenöl vermischt. Die Gesichtsmaske sollte 15 Minuten einwirken und dann mit warmem Wasser abgewaschen werden.

Fettige Haut - mag eine "klärende" Behandlung

Auf fettiger und/oder unreiner Haut haben Gesichtsmasken, die Öl oder andere stark fettende Stoffe enthalten, nichts zu suchen. Die Maske sollte schonend pflegen und reinigen, den überschüssigen Fettanteil der Haut vermindern und die Poren reinigen.

Apfelmaske: Sie eignet sich vor allem zur Pflege bei fettiger Haut. Dazu wird ein saurer Apfel gerieben und mit einem Teelöffel Honig vermischt. Die Mischung sollte für 25 Minuten auf der Gesichtshaut bleiben und dann mit Wasser entfernt werden.

Maske mit Heilerde: Sie bietet schnelle Hilfe bei Hautunreinheiten und Pickeln. Dafür verrührt man drei Esslöffel Heilerde mit etwas Kamillentee zu einem streichfähigen Brei. Nach etwa 15 Minuten kann die Maske mit warmem Wasser abgespült werden.

Sensible Haut - mit Samthandschuhen anfassen

Empfindliche Haut braucht eine sanfte Pflege, denn sie reagiert schnell mit Rötungen, Hautunreinheiten, Juckreiz oder Brennen. Um Unverträglichkeiten schon im Vorhinein auszuschließen, sollten keine Produkte mit Parfüm oder anderen Zusatzstoffen verwendet werden. Deshalb sind Naturprodukte oder eine selbst angerührte Maske genau richtig.

Einfache Honigmaske: Sie macht die Haut wieder samtig und weich. Hierzu rührt man etwas Honig mit einem Teelöffel Zitronensaft glatt und trägt die Mischung auf das gereinigte Gesicht auf. Die Maske wird nach 20 Minuten mit warmem Wasser abgewaschen. Am besten wendet man sie zwei bis drei Mal pro Woche an.

Aromatherapiemaske: Zwei Teelöffel Haferflocken werden zu einem feinen Pulver zermahlen (z.B. in einer Kaffeemühle) und mit zwei Teelöffeln Naturjoghurt (Vollmilch), einem halben Teelöffel Honig und einem Tropfen ätherischen Echte-Kamille-Öl verrührt. Nach 15 Minuten sollte die Maske mit warmem Wasser abgespült werden.

Müde Haut - braucht Aufmerksamkeit

Müde Gesichtshaut fällt durch einen grauen und erschlafften Teint auf. Sie braucht eine sorgfältige Pflege mit genügend Feuchtigkeit. Vor dem Auftragen der Gesichtsmaske ist ein sanftes Peeling sinnvoll, mit dem abgestorbene Hautschüppchen gründlich entfernt werden.

Fältchenkiller Eigelbmaske: Ein Eigelb wird mit Mandelöl und einigen Tropfen Zitronensaft verrührt und im Gesicht (aber auch rund um die Augen herum) aufgetragen. Nach 15 Minuten kann die Maske mit warmem Wasser abgewaschen werden.

Apfel-Sauerrahm-Maske: Ein geriebener Apfel wird mit Sauerrahm angerührt und die Maske großzügig auf der Gesichtshaut verteilt. Nach 20 Minuten kann man sie mit warmem Wasser abwaschen.

Allgemeine Tipps

Vor dem Auftragen einer Gesichtsmaske sollte die Haut gründlich gereinigt werden. Am besten mit einer (milden) Waschlotion oder einer Reinigungsmilch (Hauttyp beachten!). Denn sind die Poren der Gesichtshaut mit Make-up-Resten verstopft, können die Pflegesubstanzen nicht in die Haut eindringen. Ansonsten gilt:

• Augenpartie auslassen: Die Augenpartie ist besonders sensibel und wird in der Regel beim Auftragen der Masken ausgespart (Ausnahme hier: die Eigelbmaske).

• Frische Produkte: Verwenden Sie für die Herstellung Ihrer Masken nur ganz frische Produkte, am besten Bio-Produkte.

• Testen: Am besten immer erst in der Armbeuge probieren, so kann man allergische Reaktionen ausschließen.

• Einwirkzeit: Überschreiten Sie nicht die vorgegebenen Einwirkzeiten.

• Sanft entfernen: Beim Abnehmen der Maske mit einem Gesichtstuch, einem feuchten Waschlappen oder beim Abwaschen sollten Sie die Haut nicht zu sehr reiben oder an ihr ziehen.

• Nehmen Sie sich Zeit: Entspannen Sie sich während der Einwirkzeit, am besten in der Badewanne. Die feuchten Dämpfe und die Wärme verstärken die Wirkung der Gesichtsmaske!

Gesichtsmasken im ÖKO-TEST

Und für all jene, die sich lieber verwöhnen lassen, anstatt selbst tätig zu werden, hat ÖKO-Test aktuell (Heft 1/2008) 25 Anti-Stress- und Beruhigungsmasken unter die Lupe genommen – und dabei vor allem die Inhaltsstoffe auf Unbedenklichkeit geprüft. Das Testergebnis: Immerhin 13 Masken bekamen ein "Sehr gut", darunter alle zertifizierten Naturkosmetika im Test (z.B. Dr. Hauschka Revitalpackung von Wala, Entspannungs-Maske von Logona, Wildrose Intensiv-Pflege-Maske von Weleda), aber auch Discounter-Produkte wie die von Rossmann (Rival de Loop Oliven Maske mit Lotusextrakt) oder Müller Drogeriemarkt (Terra Naturi Feuchtigkeitsmaske Rose-Mandel).

Die Preisunterschiede sind im Übrigen enorm: So schlagen die teuersten "Sehr Guten" mit 11 bzw. 12,50 Euro pro 15 ml zu Buche (Wala/Laverana). Sowohl bei den Naturkosmetika (Anti Stress Maske Lotus & White von Sante: 1,89 Euro/15 ml) als auch bei den Discountern (Terra naturi Feuchtigkeitsmaske Rose-Mandel von Müller: 0,99 Euro/15 ml) gibt es aber auch deutlich günstigere.

Mit den Noten "mangelhaft" und "ungenügend" schnitten insgesamt sechs Produkte ab, die die Haut mehr stressen, als sie ihr gut tun. Die schlechtesten Produkte im Test (mangelhaft: Beruhigende Wohlfühl-Maske von Yves Rocher, Algen Malachit Maske Meditation von Fette & Co., Nivea Visage Verwöhnende Honig-Creme-Maske von Beiersdorf; ungenügend: Hydra-Det02x Masque von Biotherm, Hydraphase Beruhigende Feuchtigskeitsmaske von La Roche-Posay, Nutri Intense von Lancôme) fielen den Testern vor allem wegen der in ihnen enthaltenen halogenorganischen Verbindungen auf, die Allergien auslösen können; manche dieser Stoffgruppe erzeugen sogar Krebs.

Laut ÖKO-TEST enthalten die Produkte auch Polyethylenglykole oder deren Abkömmlinge (machen die Haut durchlässiger für Fremdstoffe), Paraffine/Erdölprodukte oder Silikone (werden von der Haut weniger gut aufgenommen) und Duftstoffe, die Allergien auslösen können (z.B. polyzyklische Moschusverbindungen, die sich auch im Fettgewebe anreichern).

Fazit

Wer seine Maske selbst anrührt und noch dazu auf Bio-Produkte zurückgreift, schont nicht nur seinen Geldbeutel, sondern unter Umständen auch seine Haut. Einfach mal ausprobieren!