Gesundheit unserer Kinder

Fluorid kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen

11. Juni 2015 von

Fluorid wird seit Jahrzehnten zur Kariesprophylaxe in Zahnpasta oder Speisesalz eingesetzt. Aber Obacht: Eine Überdosierung kann böse Folgen haben. Besonders betroffen sind Kinder.

Fluor ist für die Bildung von Knochen und Zähnen unentbehrlich. Fluoride sind zudem ein wichtiger Faktor beim Schutz vor Karies, denn sie lagern sich in den Zahnschmelz ein und machen die Zähne von Kindern und Erwachsenen gegenüber Säuren widerstandsfähiger. Fluoride fördern gleichzeitig den natürlichen Reparaturmechanismus des Speichels.

Lange gingen Zahnärzte davon aus, dass in der täglichen Nahrung nicht genügend Fluorid für einen wirkungsvollen Kariesschutz enthalten ist. Jahrzehntelang wurde darum vielen alltäglichen Konsumgütern Fluor künstlich zugefügt.

Heutzutage wird in vielen Ländern — unter anderem die USA, Australien, Brasilien, Chile oder Irland — Leitungswasser mit Fluor angereichert. Auch Speisesalz, Mineralwasser oder Zahnpasta enthalten kleine, zusätzliche Mengen Fluor. Der Erfolg dieser Massnahme lässt sich nicht abstreiten: Die Kariesfälle gingen in den letzten Jahren in Deutschland um rund 40 Prozent zurück.

Fluor-Gegner warnen

Es gibt aber auch kritische Stimmen, die vor erheblichen Gesundheitsrisiken von Fluor warnen, denn zu hoch dosiert wirkt der Stoff auf dem Menschen ähnlich wie Nervengift.

Schon kleine Mengen reichen: Das deutsche Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt deswegen eine maximale Tagesdosis von 0,05 mg pro Kilo Körpergewicht. So wäre die Tagesdosis bei einer 60 Kilo schweren Frau mit 3 mg Fluorid erreicht, bei einem 75 Kilo schweren Mann mit 3,75 mg. Bei einem sechsjährigen Kind, das etwa 20 Kilo wiegt, ist die Tageslimite mit 1 mg Fluorid erreicht.

Auf dem ersten Blick tönt es nach wenig, dennoch können diese Mengen durch eine mit Fluorid angereicherte Zahnpasta nie erreichen werden. Das Problem ist nur: Zahnpasta ist in den meisten Fällen nicht die einzige Quelle, aus der täglich Fluor aufgenommen wird.

Kinder sind am meisten gefährdet

Die Gefahren eines Fluor-Überschusses haben Forscher der School of Public Health der Universität Harvard in einer Studie belegt. Gerade bei Kindern habe ein zu hohes Fluoridierungs-Niveau katastrophale Nebenwirkungen.

Das Forscherteam basierte seine Studie auf zahlreichen Untersuchungen aus China, wonach Kinder, die in den ersten Lebensjahren verstärkt Fluor ausgesetzt waren, niedrigere IQ-Werte aufwiesen. Fluorid könne die Entwicklung des Gehirns und die kognitiven Fähigkeiten bei den Kleinsten stark beeinträchtigen, lautete das Fazit der Harvard-Forscher.

Alles liegt davon ab, wie fluorhaltig man lebt

Nun stellt sich die Frage: Soll man mit Fluor angereicherte Lebensmittel und Mundpflege-Produkte kaufen oder doch lieber nicht? Die Universität Freiburg hat dafür eine passende Antwort: Alles hängt von der gesamten Tagesdosis, die man mit fluorhaltigen Produkten aufnimmt.

So kann eine Person bedenkenlos auf mit Fluor angereicherte Zahnpasta verzichten, wenn sie sonst regelmässig fluoridhaltiges Salz in der Küche benutzt und regelmässig Lebensmittel und Trinkwasser konsumiert, welche reich an Fluor sind. In der Schweiz wird allerdings das Leitungswasser seit über zehn Jahren nicht mehr zusätzlich mit Fluor angereichert.

Bei Kindern ist eine Fluorid-Überdosierung jedenfalls zu vermeiden. Besonders vorsichtig sollte man Babynahrung vorbereiten, denn Kinder unter sechs Monaten sollten besser gar kein Fluor zu sich nehmen.