Zum Schutz von Umwelt & Bevölkerung

Dänische Supermärkte verzichten auf Avocados aus Chile

02. Mai 2017 von

Die Avocado ist in aller Munde — kein Wunder, denn sie ist lecker und gesund. Nur ist sie in Verruf geraten, denn: Ihr Anbau sorgt für Wasserknappheit und massive Abholzung, besonders in Chile. Deshalb verkaufen einige dänische Supermärkte keine chilenischen Avocados mehr.

Zwei der größten Supermarktketten Dänemarks haben sich entschieden keine Avocados aus Chile mehr zu verkaufen. Denn: Fast alle Avocados auf dem dänischen Markt stammen aus der chilenischen Provinz Petorca.

Dort ist der Wasserverbrauch enorm. So verbraucht die Produktion einer Avocado im Schnitt 70 Liter Wasser — in Petorca allerdings werden dazu 320 Liter benötigt, wie Recherchen der dänischen Umweltorganisation „Danwatch“ ergaben.

Die Folgen sind dramatisch: Die Bevölkerung und die Umwelt leiden unter Wasserknappheit und massiver Abholzung.

Illegale Wassergewinnung

Um den gewaltigen Durst der Früchte zu stillen zapfen einige Farmer illegal Flüsse an. Dies führt in den meist ohnehin schon trockenen Anbaugebieten schnell zu gefährlicher Wasserknappheit.

In der chilenischen Provinz Petorca muss die Landbevölkerung bereits mit Tanklastzügen mit Wasser versorgt werden, wie „Danwatch“ in seiner Recherche aufgedeckt hat.

Dänische Supermärkte reagieren

Nachdem „Danwatch“ dänische Supermarktketten mit den brisanten Enthüllungen konfrontierte, reagierten einige prompt.

So wies „Aldi Dänemark“ seinen Lieferanten an, keine Avocados mehr von Herstellern zu kaufen, die in illegale Wassergewinnung verwickelt sind. Die Kette „Dansk Supermarked“ (unter anderem „Netto“, „Føtex“, „Bilka“) bezieht ihre Avocados nun aus anderen Ländern oder von anderen Lieferanten.

Schließen sich deutsche Händler an?

Deutsche Supermärkte halten sich bislang zurück. „Edeka“ erklärte auf Nachfrage, man beziehe keine Avocados aus der Provinz Petorca. Generell erfolge der Anbau der Edeka-Avocados „nicht durch unkontrollierte Flutung, sondern ausschließlich durch die wasserschonende Tröpfchenbewässerung.“

„Lidl“ beziehe seine Avocados je nach Saison aus verschiedenen Ländern, unter anderem aus Chile, allerdings aktuell nicht mehr aus der chilenischen Provinz Petorca, wie es von der Pressestelle heißt.