Fleisch & Wurstwaren

Billigimporte bedrohen artgerechte Tierhaltung

22. Nov. 2013 von

Tierschutz lanciert Kampagne

Tierschutz lanciert Kampagne

Der Schweizer Tierschutz (STS) ist besorgt über die zunehmende Billigmanie bei Lebensmitteln. Mit der Sensibilisierungskampagne «Essen mit Herz» sollen den Konsumenten die Vorteile artgerechter Tierhaltung in Erinnerung gerufen werden.

(ap) Umwelt- und tiergerechte Produktion habe zurecht ihren Preis. Fleisch werde zunehmend industriell produziert, meist unter Zuhilfenahme von in der Schweiz verbotenen leistungsfördernden Substanzen wie Antibiotika oder gar Hormonen und mit wenig Rücksicht auf das Tierwohl, kritisierten Vertreter des STS am Freitag an einer Medienkonferenz.

Die preiswerten Überschüsse der Hauptproduktionsländer drängten zunehmend auch in die Schweiz. Demgegenüber setzten Schweizer Bio- und Label-Landwirte primär auf bäuerliche und artgerechte Tierhaltung, die ihren Preis habe.

Bei den Konsumenten scheine vergessen zu gehen, dass Qualität, artgerechte Tierhaltung und Sicherheit von Lebensmitteln nicht zum Nulltarif zu haben sei, bedauerte STS-Geschäftsführer Hansueli Huber. Bei Billiglebensmitteln seien Tierqual, Lebensmittelskandale und Rückstände in Nahrungsmitteln vorprogrammiert.

Weil diese Zusammenhänge in Vergessenheit geraten seien, will der Schweizer Tierschutz mit der Sensibilisierungskampagne «Essen mit Herz» aufzeigen, was hinter dem vermeintlich billigen Fleisch steckt. Der STS sei nicht gewillt, unter dem Druck der Weltmärkte eine Abkehr von der bäuerlichen und artgerechten Tierhaltung und deren Errungenschaften hinzunehmen.