Natürliche Symbiose?

Apps, Projekte, Initiativen: Wie Pflanzen & Smartphones in Zukunft fruchten

25. Sept. 2016 von

Smartphones und Natur? Das klingt eher nach einem Widerspruch als nach einer guten Kombination. Tatsächlich aber könnten Smartphones und Pflanzen in Zukunft eine sehr fruchtbare Beziehung eingehen. Wir stellen Apps, Projekte und Initiativen vor, die zeigen, was alles möglich ist.

„Lass’ das mit den Pflanzen, Du hast einfach keinen grünen Daumen!“

Statt auf deinen grünen Daumen kannst Du Dich jetzt auf deinen Smartphone-Daumen verlassen. Mithilfe eines Sensors, der in den Blumentopf gesteckt wird, teilt „Parrot Flower Power“ via Smartphone mit, was die Pflanze benötigt. Die Verbindung klappt per Bluetooth, und wenn deine Pflanze Wasser, Düngemittel oder Sonne braucht, gibt es eine Push-Mitteilung.

Es geht auch eleganter, größer und teurer: Das Gewächshaus „Grobo“ zieht Pflanzen selbst auf, und reguliert dabei die Wasser- und Lichtzufuhr selbstständig. Der Smartphone-App wird einfach mitgeteilt, was gepflanzt wurde. Und das Gewächshaus schickt Mitteilungen, wenn es etwas braucht.

„Gar nicht grün: Smartphones verbrauchen viel Strom!“

Tatsächlich wird der Stromverbrauch von Handys komplett überschätzt. „Planet of tech“ setzt den jährlichen Stromverbrauch eines Samsung Galaxy bei 3,9 Kilowattstunden an. Das entspricht etwa 1,20€ im Jahr. Aber wie wäre es, diesen Strom direkt aus grüner Energie zu gewinnen? Mit dem Pflanzentopf „bioo“ soll das bald gehen. Die Entwickler von „bioo“, die Strom mithilfe von Bakterien aus dem Pflanzentopf selbst ziehen, haben vor kurzem erfolgreich die Produktion gestartet. Der Pflanzentopf zur Energiegewinnung ist mit Nanokabeln und einem sparsamen Wassertank ausgestattet. Eine mittlere Pflanze soll täglich den Strom für zwei bis drei Ladezyklen liefern.

„Aber die Herstellung! Die ist kein bisschen nachhaltig!“

Stimmt! Abbau der erforderlichen Metalle, Transport, Produktion sowie falsche Entsorgung: Unsere Smartphones sind ziemliche Umweltschweine. Allerdings wird an Lösungen gearbeitet. So gelang es Forschern 2015, das in elektronischen Geräten verbaute Germanium aus Pflanzen zu erhalten. Germanium ist eigentlich ein Beiprodukt des Zink-Bergbaus. Der Abbau ist allerdings problematisch und gefährlich. Nun könnten Sonnenblumen und Getreide das Metall liefern: Sie ziehen es aus der Erde. Bei der Verarbeitung und anschließenden Vergärung kann das Germanium sowie zusätzliches Biogas gewonnen werden.

„Mach’ dein Smartphone aus und geh’ mal raus in die Natur!“

Oder: Lass’ das Smartphone an und lade dir eine der zahlreichen Pflanzen-Bestimmungs-Apps herunter. Nicht nur für Schulkinder sind die Apps hilf- und lehrreich. Und bei Projekten wie zum Beispiel „plant for the planet“ kannst du auf deinen Spaziergängen Bäume pflanzen und per Smartphone den Baumzähler des Projekts gleich an Ort und Stelle nach oben treiben. Das Ziel der – von einem Schüler gegründeten – Initiative: Bis 2020 weltweit 1000 Milliarden Bäume pflanzen. Koordiniert wird das Bäumepflanzen, an dem heute über 100.000 Kinder weltweit mitwirken, über das Internet und Smartphones.