Gesundheit

Zu wenig Ballaststoffe reduzieren wichtige Darmbakterien

21. Jan. 2016 von

Eine ballaststoffarme Ernährung sorgt für erhebliche Beeinträchtigungen der Darmflora. Die Vielfalt der nützlichen Darmbakterien kann durch die typische westliche Ernährung irreversiblen Schaden nehmen.

Irreversible Schäden durch zu wenig Ballaststoffe

Die Ernährung moderner Industrienationen enthält wenige Ballaststoffe, die vor allem in frischem Obst und Gemüse stecken. Dies reduziert von Generation zu Generation die wertvollen „guten“ Darmbakterien, berichten US-Forscher der Stanford University School of Medicine im Fachmagazin Nature.

Das Team konnte in seinen aktuellen Untersuchungen an Mäusen nachweisen, dass eine ballaststoffarme Ernährung direkten Einfluss auf die Darmflora hat. Zudem treten über die verschiedenen Generationen der Tiere irreversible Veränderungen ein. Daraus ergeben sich Beeinträchtigungen der Darmflora und weitreichende negative Folgen für den gesamt Organismus, meldet Heilpraxisnet.

Darmbakterien sind lebenswichtig

Tausende verschiedener Bakterienarten bewohnen den Dickdarm eines gesunden Menschen, „wir hätten Schwierigkeiten, ohne sie zu leben“, betont Professor Sonnenburg von der Stanford University School of Medicine.

Laut Aussage des Mikrobiologen helfen die Darmbakterien „Krankheitserreger abzuwehren, sie schulen das Immunsystem und beeinflussen sogar die Entwicklung unserer Gewebe.“ Auch in Bezug auf die Verwertung von Nährstoffen spielen die Bakterien ein maßgebliche Rolle.

Folgen sind schwer abschätzbar

Die Forscher nehmen an, dass die ballastoffarmen Ernährungsgewohnheiten in den westlichen Ländern eine irreversible Auslöschung zahlreicher nützlicher Darmbakterien bei kommenden Generationen mit sich bringen.

Welche Folgen dies für die menschliche Gesundheit haben wird, lässt sich bisher allerdings nur schwer abschätzen. Experten nennen Beschwerden wie Blähbauch oder dauernde Bauchschmerzen als erste Anzeichen einer gestörten Darmflora.

Langfristig werden die negativen Effekte über Generationen hinweg deutlich zunehmen, so die Vermutung der Forscher.

Welche Lebensmittel enthalten Ballaststoffe?

Um mehr Ballaststoffe in seine Ernährung zu integrieren, sollte man häufiger zu Rohkost, oder Hülsenfrüchten greifen. Ballaststoffe stecken fast ausschließlich in Pflanzen.

Sogenannte lösliche Ballaststoffe wie Pektin, Inulin oder bestimmte Stärkeformen sind in Gemüse, Früchten oder Nüssen enthalten, die unlöslichen – Pflanzenfasern wie Zellulose oder Lignin – findet man hauptsächlich in den Schalen von Getreidekörnern.

Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte oder Eier liefern dagegen so gut wie keine Ballast- oder Faserstoffe.

Tipps für mehr Ballaststoffe

  • Bei Getreideprodukten (Brot, Nudeln und Reis) sollte man zur Vollkornvariante greifen
  • Zu jeder Mahlzeit sollte man eine Portion Rohkostgemüse essen. Feste Sorten wie Fenchel, Möhren, Paprika oder Kohl enthalten mehr Ballaststoffe als wasserreiche Sorten wie Gurken oder Zucchini.
  • Bei den Obstsorten sind vor allem Beeren zu empfehlen.