Neue Studie

Zu viel Salz verursacht Bluthochdruck

11. Aug. 2015 von

Wie entsteht Bluthochdruck? Wie sehr hängt er mit der Ernährung zusammen? Welche Gesellschaftsgruppen sind betroffen? Wir beantworten Fragen rund um das Thema Bluthochdruck.

Der Blutdruck macht, dass wir stets ausreichend durchblutet sind. Aber wie kommt der Druck überhaupt ins Blut? Hauptsächlich sind es die Pumpbewegungen des Herzens, die den Bluthochdruck beeinflussen, denn der Herzkreislauf durchläuft zwei Phasen: Die Systole und die Diastole (Pumpphase und Blutfüllung). Der höhere (systolische) Druck entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Gefässe pumpt. Beim niedrigeren (diastolischen) Druck erschlafft das Herz und bereitet sich auf das erneute Befüllen vor.

Die Schlagadern und Organschlagadern, sog. Widerstandsgefässe, beeinflussen den Blutdruck ebenso. Sie stellen sich, angepasst an die zu pumpende Menge Blut, weit – oder eben – eng. Bei gesunden Menschen ist der Blutdruck eine konstante Größe, die sich aber flexibel an erhöhte oder niedrigere Herzleistung anpasst, also z.B. beim Sport oder in den Ruhephasen.

Bluthochdruck – Wichtige Faktoren

Bluthochdruck kommt im menschlichen Körper auf zwei Arten vo: Einerseits als primäre Hypertonie, die häufig und auch im Alter auftritt, sowie als sekundäre Form, welche deutlich seltener ist. In Deutschland sind nach Quellenangaben etwa 35 Millionen Menschen von Bluthochdruck betroffen. Das heisst, dass sie höhere Druckwerte als 140/90 haben.

Ein Blutdruck von 120/80 bezeichnat man als „normal“. Wenn im Körper nun Hochdruck herrscht, dann verdicken sich die Gefäßwände und werden steifer. So bilden sich Ablagerungen. Gerade bei älteren Menschen entwickelt sich die sog. primäre Hypertonie besonders häufig. Die zweite Form tritt in der Regel wegen anderen Krankheiten auf, manchmal auch in der Schwangerschaft oder unter Medikamenten, die schlecht vertragen werden.

Wie kommt es zu Bluthochdruck?

Völlig erforscht ist auch dieses Krankheitsbild nicht. Es gibt einige erklärbare und erwiesene Risikofaktoren, zum Beispiel Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress. Einige Menschen reagieren auf diese Faktoren mit erhöhtem Blutdruck, während andere zunächst keine Beschwerden haben. Warum das so ist, ist schlichtweg noch nicht geklärt. Auf Anfrage beim Hausarzt heißt es, dass es an Genen oder den Wechselwirkungen zwischen Genen und „Umwelt“ oder „Lebenstil“ liegen könnte. Er erwähnt zudem Alkoholkonsum und Rauchen. Auch Salzkonsum scheint ein hoher Risikofaktor zu sein, wie der nächste Abschnitt zeigt.

Studie belegt: Zu viel Salz fördert Bluthochdruck

Zunächst sei gesagt, dass es unterschiedliche Salze auf unserer Erde gibt. Natürliche Salze wie etwa das pinke Himalayasalz, Steinsalz (Halit) oder natürliches Meersalz, haben andere Auswirkungen auf den Körper als jodiertes Kochsalz, welches insbesondere in Fertignahrung, Junkfood und industriellen Erzeugnissen vorkommt. Deshalb reden wir in diesem Fall vom handelsüblichem Kochsalz als Gefahrenherd.

Eine japanische Studie zeigt, dass Menschen deutlich eher an Bluthochdruck erkranken, wenn sie während längerer Zeit mehr Salz und salzhaltige Nahrungsmittel verspeisen. Um dies zu beweisen, haben japanische Forscher während drei Jahren 4'500 Erwachsene begleitet und beobachtet. Alle Erwachsenen verzeichneten zu Beginn der Studie einen normalen Bluthochdruck.

23 Prozent oder 1 027 Menschen, die eher salzhaltig assen, erkrankten während oder nach den drei Jahren an Bluthochdruck.

Wie viel Salz sollte man essen?

Die Teilnehmenden assen täglich im Minimum 2 925 Milligramm Salz. Das Maximum waren 5 644mg pro Tag udn Konsument. Zum Vergleich: Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt an, dass 6000 mg (6g) Salz pro Tag pro Person in Ordnung seien, Jugendliche eingeschlossen. Die empfohlenen Höchstwerte der DGE liegen bei 10 Gramm Salz pro Tag.

Wir erinnern uns, dass fast ein Viertel der teilnehmenden Japaner bei diesen Richtwerten nach maximal drei Jahren an Bluthochdruck erkrankt sind. Das US-Gouvernement empfiehlt übrigens seinen Bürgern seit 2010 ihren Salzkonsum zu mässigen – auf 2,3 g pro Tag. Ende 2015 werden neue, noch tiefere Richtwerte erwartet.

Diese Lebensmittel enthalten besonders viel Salz und wir sollten sie daher nur mässig essen:

  • Fertiggerichte
  • Brot
  • Trockenfleisch
  • Pizza
  • Fertigsuppen