Geröstet und ungeröstet

Wie gesund ist Sesamöl?

20. Aug. 2016 von

Asiatischen Speisen gibt das würzige Öl seinen typischen Geschmack. Doch was macht Sesamöl so besonders? Wie verarbeitet man geröstetes und ungeröstetes Sesamöl? Und: Ist es wiklich so gesund?

Sesam (Sesamum indicum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sesamgewächse. Vermutlich ist Sesam eine der ältesten Kultur- und Ölpflanzen, deshalb ist es auch das älteste Speiseöl der Welt. Die Samen, das Öl und die Wurzel des Sesams werden für therapeutische und kulinarische Zwecke verwendet. Für die Küche sind vor allem die ölreichen Samen interessant, die noch immer meist von Hand geerntet und danach zu Öl verarbeitet werden.

Wenn man die Samen röstet, bevor man sie presst, entsteht ein würziges Öl, das Speisen den typischen Geschmack verleiht. Bekannt sind Tempura oder asiatische Gerichte aus dem Wok.

Ungeröstetes vs. geröstetes Sesamöl

Aus den Sesamsamen lassen sich zwei verschiedene Öle gewinnen: ungeröstetes, helles Sesamöl und geröstetes, aromatisches, dunkles Sesamöl.

Das ungeröstete und meist kaltgepresste Sesamöl verwendet man zum Braten in der Küche. Das ungeröstete Öl schmeckt mild nach Sesam, manchmal auch neutral. Es ist hitzeunempfindlich, man kann beispielsweise Gemüse-Tempura damit frittieren.

Geröstetes Sesamöl ist zum Würzen und Verfeinern geeignet, nicht aber zum Erhitzen. Ganz typisch verfeinert dieses Öl Fleischgerichte oder Wok-Pfannen: Ausgezeichnet komplementiert es Hühnchen oder Ente. Gemüsegerichten gibt es einen exotischen Touch und zu gebratenen Pilzen passt es ganz hervorragend. Wer es nach dem Braten am Ende der Garzeit zugibt, macht alles richtig. Sehr fein schmeckt es auch kalt als Zugabe in Salatsaucen oder Vinaigretten.

Linolsäure und Antioxidantien

Sesamöl ist sehr gesund. Es enthält Antioxidantien, die freie Radikale im Körper einfangen. Ungeröstetes Öl besteht laut „nachhaltigleben.ch“ aus bis zu 44 Prozent Linolsäure, welche hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck senken und das Herz stärken kann. Linolsäure kann den Blutfettspiegel senken, kann Osteoporose und Arterienverkalkung entgegenwirken und die Zähne festigen.

Auch der hohe Gehalt an Lecithin wirkt sich positiv auf unsere Zellen und Organe aus: Lecithin stärkt die Leistungs- und Merkfähigkeit des Gehirns und kann ebenso helfen, Cholesterinwerte zu senken. Ungeröstetes Öl hat vor allem einen gesundheitlichen Vorteil gegenüber dem gerösteten: Alle Phenole, also sekundären pflanzlichen Inhaltsstoffe und Radikalfänger, sind noch vollständig erhalten.

Neben Antioxidantien enthält Sesamöl auch diverse Vitamine: Vitamin A für eine gute Darmflora, gutes Augenlicht (für die doppelte Portion gute Sehkraft ungeröstetes Sesamöl über geriebene Karotten geben) und gesunde Schleimhäute. Vitamin E fungiert als Zellfunktions-Katalysator und Radikalenfänger.

Kauf und Lagerung

Helles Sesamöl gibt es in den meisten Supermärkten und arabischen Geschäften, dunkles Sesamöl in Asia-Shops. Eine gute Idee ist es, Sesamöl lieber in asiatischen Spezialgeschäften zu suchen, da man dort für bessere Qualität oftmals weniger bezahlt.

Ranzig wird dieses Öl nicht so schnell: Die Haltbarkeit ist – im Gegensatz zu anderen Pflanzenölen – deutlich länger. Dunkel und kühl gelagert hält sich das Öl dank den Antioxidantien Sesamol und Sesamolin sogar geöffnet etwa ein Jahr.