Zwei Mythen rund ums Ei

Weiße Schnur & roter Fleck im Ei. Was essen wir da eigentlich?

05. Okt. 2016 von

Wenn wir ein Ei aufschlagen, entdecken wir immer wieder eine weiße Schnur im Eiweiß oder einen kleinen Punkt auf dem Eigelb. Appetitlich sehen diese vermeintlichen Auswüchse nicht aus, aber Bedenken beim Verzehr des Eis müssen Verbraucher trotzdem nicht haben.

Viele Gerüchte ranken sich um die ungewöhnlich anmutenden Bestandteile. Mal heißt es, der Fleck deute darauf hin, dass das Ei angebrütet wurde. Ein anderes Mal wird der Faden als Nabelschnur bezeichnet, die ein Küken in einer bereits befruchteten Keimzelle mit Nährstoffen versorgen sollte. Die Wahrheit gibt uns jedoch weit weniger schaurige Erklärungen.

Was ist das für ein Faden...

Die sogenannte Hagelschnur oder auch Chalaza ist eine Art Sicherheitsgurt. Sie ist an den beiden Eienden mit der Schalenhaut verbunden und sorgt dafür, dass der Dotter immer in der Mitte des unteren, runden Teils bleibt. Auf diese Weise schützt die Natur das Kükenembryo bei Erschütterungen vor Stößen gegen die innere Schale. Gleichzeitig kann es sich so problemlos in alle Richtungen entwickeln. In einem animierten Clip der Onlineplattform „ohmymag“ wird dieser Schutzmechanismus sehr schön veranschaulicht.

Wenn die Hagelschnur noch vorhanden und gut sichtbar ist, handelt es sich um ein frisches Ei. Denn bei älteren Hühnererzeugnissen hat sie sich bereits aufgelöst. Er ist weder ungenießbar noch irgendwie verknorpelt und damit genauso essbar wie das Eiweiß und das Eigelb.

... und woher kommt der rote Blutfleck?

Auch der „Hahnentritt“ oder „Keimfleck“ kann (zumindest von Nicht-Vegetariern) bedenkenlos verzehrt werden. Bei ihm handelt es sich um kleine Gewebeteile bzw. Blut aus dem Darm des Huhns, die bei der Eibildung mit eingeschlossen werden, erklärt die „Verbraucherzentrale München“.

Diese Flecken finden sich der Organisation zufolge in 15 Prozent aller Eier. Dass wir sie aber vorwiegend in braunen Eiern entdecken, liegt an einer einfachen Tatsache: Weiße Eier werden regelmäßig durchleuchtet und aussortiert, wenn sie einen Fleck in sich tragen. Demgegenüber ist eine braune Schale fester und durch die dunklere Hülle weniger transparent. Das erschwert die Identifizierung fleckhaltiger Eier.